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2021

05

2021-05-01T12:00:00

Hybrid Cloud

AKTUELL

010

Interview

Hybrid Cloud

Interview

»Es ist viel manuelle Arbeit notwendig, um Hybridität herzustellen«

Redaktion IT-Administrator

Veröffentlicht in Ausgabe 05/2021 - AKTUELL

Die Erweiterung des IT-Betriebs in die Cloud bringt mannigfaltige Herausforderungen gerade für KMU, deren personelle Ressourcen oft ebenso begrenzt sind wie das IT-Budget. IT-Administrator sprach mit Alexander Vierschrodt, Head of Commercial Management Server bei IONOS, darüber, wie sich die Klippen der Hybrid Cloud umschiffen lassen.

IT-Administrator: Für welche Szenarien eignet sich der Aufbau einer hybriden Cloud?
 Alexander Vierschrodt: Die Hybrid Cloud ist immer der sicherste und kosteneffizienteste Weg, wenn es bereits bestehende Rechenzentrumsinfrastrukturen gibt. Dann lassen sich beispielsweise existierende
Workloads auslagern, wenn Hardware ersetzt werden muss. Oder neue Projekte werden mit einer Cloud-First-Strategie immer ausgelagert. Das empfiehlt sich meiner Ansicht nach generell, da der IT-Verantwortliche hier von Anfang an mit der Flexibilität der Cloud planen kann ohne Rücksicht auf bestehende RZ-Limitationen – also quasi ein Greenfield-Ansatz.
IT-Administrator: Für welche Szenarien eignet sich der Aufbau einer hybriden Cloud?
 Alexander Vierschrodt: Die Hybrid Cloud ist immer der sicherste und kosteneffizienteste Weg, wenn es bereits bestehende Rechenzentrumsinfrastrukturen gibt. Dann lassen sich beispielsweise existierende
Workloads auslagern, wenn Hardware ersetzt werden muss. Oder neue Projekte werden mit einer Cloud-First-Strategie immer ausgelagert. Das empfiehlt sich meiner Ansicht nach generell, da der IT-Verantwortliche hier von Anfang an mit der Flexibilität der Cloud planen kann ohne Rücksicht auf bestehende RZ-Limitationen – also quasi ein Greenfield-Ansatz.
Welche zentralen Vorteile kann ein Unternehmen durch Hybrid-Cloud-Nutzung erwarten?
Unternehmen steigern mit einer Hybrid-Cloud ihre Flexibilität. Projekte lassen sich zudem kostengünstiger und erheblich effizienter umsetzen, unter anderem weil Rechen- und Storagekapazitäten schneller bereitgestellt werden können. Gerade für kleinere Projekte ist das von Vorteil, da sie sonst eventuell gar nicht umgesetzt würden. Da das Budget überschaubar ist, wird eine Trial-and-Error Strategie praktikabel und so entsteht eine deutlich höhere Agilität.
Unerwartete Kosten treten oft im Zusammenhang mit dem Management der neuen, gemischten Infrastruktur auf. Lässt sich dies vermeiden?
Durch eine gute Vorbereitung lassen sich unerwartete Kosten weitestgehend vermeiden. Die folgenden Fragen helfen bei der Planung: Sind bestehende Softwarelizenzen auch in der Cloud nutzbar? Lassen sich die aktuellen Managementtools weiterverwenden? Ist es eventuell günstiger neue Tools zu lizenzieren, die beide Welten vereinen?
»Eine Trial-and-Error-Strategie wird praktikabel und ermöglicht eine wesentlich höhere Agilität«
Als großes Hindernis auf dem Weg von einem lokalen RZ hin zu einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur beschreiben Experten oft den Mangel an personellen Ressourcen und Know-how. Wie sollten IT-Organisationen derartige Mängel identifizieren und anschließend beheben?
Wichtig ist hier eine durchdachte Planung und eine Evaluierung der vorhandenen personellen Ressourcen und ihrer Kompetenzen. Sofern Know-how schon bei der Planung fehlt, wird sich das im Live-Betrieb ebenfalls rächen. Auch die Möglichkeit, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden, entweder über bezahlte Berater oder über das eigene professionelle Netzwerk. Für nahezu jeden Use Case gibt es Best Practices, die herangezogen werden können. Auf Basis dessen kann der IT-Verantwortliche dann prüfen, ob die Umsetzung mit internen Ressourcen und gegebenenfalls einer Zusatzqualifizierung machbar ist oder ob das Unternehmen mit einem externen Partner wie beispielsweise einem Managed Service Provider zusammenarbeitet, der der hauseigenen IT-Abteilung Arbeit abnimmt. Das kann im Einzelfall günstiger und schneller sein als der Personalaufbau.
Spielen auch technische Inkompatibilitäten zwischen lokaler IT und den Cloudressourcen heute noch eine Rolle?
In der Regel gibt es meistens beachtliche Herausforderungen, wenn unterschiedliche IT-Systeme miteinander kommunizieren oder gar interagieren sollen. Je einheitlicher beispielsweise die Systeme sind, desto besser funktioniert auch die Interoperabilität. Aus diesem Grund haben wir eine Private Cloud basierend auf VMware aufgebaut, da VMware kundenseitig häufig on-premises vorhanden ist. Hybridität ist so vergleichsweise leicht herzustellen, denn bisher ist leider noch viel manuelle Arbeit notwendig, um Hybridität herzustellen.
Auf was sollten IT-Verantwortliche in den SLA des Cloudanbieters besonders achten?
Sie sollten sich diese Leitfragen stellen: Welche Ausfälle werden tatsächlich als Ausfall gewertet? Wie sind die Reaktions- und Lösungszeiten definiert? Decken die Penalties tatsächlich die möglicherweise entstehenden Ausfallkosten ab oder erfolgt lediglich eine Gutschrift für die nicht verfügbare Zeit/Leistung? Wie lange im Voraus werden Wartungsfenster angekündigt? Können diese gegebenenfalls vom Kunden verschoben werden? Lassen sich besonders kritische Workloads auch durch spezielle SLAs zusätzlich absichern?
Wir danken für das Gespräch!