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2021

06

2021-06-01T12:00:00

Storage-Management

RUBRIKEN

105

Forschungslabor

Aus dem Forschungslabor Folge 30

Hochwasserschutz im Web

von Lars Nitsch

Veröffentlicht in Ausgabe 06/2021 - RUBRIKEN

Um Bürger für die Hochwasservorsorge zu sensibilisieren, hat eine sächsisch-tschechische Forschungskooperation die Webapplikation FLOOD.Bi entwickelt. Mit der Fachanwendung lassen sich Vorsorgeoptionen an Wohngebäuden berechnen. Der Ansatz lässt sich auch auf andere hochwassergefährdete Regionen übertragen.

Schon seit dem Jahr 2013 arbeitet das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie federführend mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung aus Dresden und zahlreichen weiteren Partnern im Forschungsprojekt STRIMA (Sächsisch-Tschechisches Hochwasserrisikomanagement) [1] an einer bisher einmaligen Fachanwendung zur Hochwasservorsorge. Das Projekt wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien in zwei Phasen vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung gefördert.
FLOOD.Bi zur Hochwasservorsorge
Nachdem zunächst die Identifikation typischer Schadensbilder und die Ermittlung der Verletzbarkeit durch Hochwasser im Vordergrund standen, lag der Fokus danach auf der Identifizierung geeigneter Vorsorgemaßnahmen und der Entwicklung der interaktiven Webanwendung "Flood resilience: Information tool for Buildings", kurz FLOOD.Bi [2]. Seit Anfang April 2021 ist FLOOD.Bi online und für die Öffentlichkeit nutzbar. Damit wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dem Eigentümer in Hochwasserrisikogebieten verschiedene objektbezogene Vorsorgeoptionen ausloten können. Grundlage dafür bildet der vom Leibniz-Institut entwickelte Modellansatz zur Ermittlung von Hochwasserschäden mit seiner hohen räumlichen und kontextbezogenen Auflösung. Die wissenschaftliche Basis ist insbesondere durch die synthetischen Schadensfunktionen gekennzeichnet, die für relevante tschechische und sächsische Gebäudetypen erarbeitet wurden.
Dieser Ansatz wurde so erweitert, dass sich auch geplante bauliche Veränderungen am Gebäude abbilden lassen. Mit der Fachanwendung können sich Fachplaner, Eigentümer und Betroffene nun die Wirkung verschiedener Optionen zur Hochwasservorsorge über die vier Schritte "Gefahr, Gebäudetyp, Objektspezifik und Verletzbarkeit" simulieren lassen. Auf Grundlage dieser Ersteinschätzung in Form eines exportierbaren PDF-Steckbriefs gilt es dann, nach einer baulichen Aufnahme vor Ort, die planerische Umsetzung weiter zu spezifizieren.
Schon seit dem Jahr 2013 arbeitet das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie federführend mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung aus Dresden und zahlreichen weiteren Partnern im Forschungsprojekt STRIMA (Sächsisch-Tschechisches Hochwasserrisikomanagement) [1] an einer bisher einmaligen Fachanwendung zur Hochwasservorsorge. Das Projekt wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien in zwei Phasen vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung gefördert.
FLOOD.Bi zur Hochwasservorsorge
Nachdem zunächst die Identifikation typischer Schadensbilder und die Ermittlung der Verletzbarkeit durch Hochwasser im Vordergrund standen, lag der Fokus danach auf der Identifizierung geeigneter Vorsorgemaßnahmen und der Entwicklung der interaktiven Webanwendung "Flood resilience: Information tool for Buildings", kurz FLOOD.Bi [2]. Seit Anfang April 2021 ist FLOOD.Bi online und für die Öffentlichkeit nutzbar. Damit wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dem Eigentümer in Hochwasserrisikogebieten verschiedene objektbezogene Vorsorgeoptionen ausloten können. Grundlage dafür bildet der vom Leibniz-Institut entwickelte Modellansatz zur Ermittlung von Hochwasserschäden mit seiner hohen räumlichen und kontextbezogenen Auflösung. Die wissenschaftliche Basis ist insbesondere durch die synthetischen Schadensfunktionen gekennzeichnet, die für relevante tschechische und sächsische Gebäudetypen erarbeitet wurden.
Dieser Ansatz wurde so erweitert, dass sich auch geplante bauliche Veränderungen am Gebäude abbilden lassen. Mit der Fachanwendung können sich Fachplaner, Eigentümer und Betroffene nun die Wirkung verschiedener Optionen zur Hochwasservorsorge über die vier Schritte "Gefahr, Gebäudetyp, Objektspezifik und Verletzbarkeit" simulieren lassen. Auf Grundlage dieser Ersteinschätzung in Form eines exportierbaren PDF-Steckbriefs gilt es dann, nach einer baulichen Aufnahme vor Ort, die planerische Umsetzung weiter zu spezifizieren.
Um den kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen, ist FLOOD.Bi ebenso wie das Datenportal iDA (interdisziplinäre Daten und Auswertungen) in das Internetangebot des Landeshochwasserzentrums eingebettet. Durch die enge Verzahnung war es naheliegend, die Webanwendung mit der Basistechnologie des iDA-Portals umzusetzen: mit der Datenanalyse-Software Cadenza [3], einem Produkt der Karlsruher Disy Informationssysteme GmbH. Die Erstellung der Softwarespezifikation, die Integration in die vorhandene IT-Infrastruktur und die Umsetzung der Fachanwendung erfolgten federführend von Disy und DigSyLand, dem Institut für Digitale Systemanalyse und Landschaftsdiagnose. FLOOD.Bi ist über eine eigene URL oder direkt aus dem iDA-Portal abrufbar und bietet neben den Daten für ganz Sachsen auch Daten für die tschechischen Bezirke Karlovy Vary, Ústí nad Labem und Liberec.
Modell für andere gefährdete Gebiete
Mit der Live-Schaltung Anfang April wurde ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Die nächsten Schritte sind die Konsolidierung und die Vervollständigung um weitere Grundlagendaten sowie die Ergänzung des Portals um zusätzliche Gebäudetypen. Dadurch soll das Portal für einen größeren Nutzerkreis interessant werden und die Hochwasservorsorge in Sachsen und Tschechien wirksam gestärkt werden. Das Projekt STRIMA kann außerdem ein Modell für andere hochwassergefährdete Regionen in Deutschland und Europa sein.
Link-Codes
[1] Forschungsprojekt STRIMA: https://www.strima.sachsen.de/index.html
[2] Webportal FLOOD.Bi: http://www.lsnq.de/FLOODBI