Nicht erst die lang andauernde Pandemie hat es gezeigt: Die Zeit der Turnschuhadministration, in der der IT-Verantwortliche höchstpersönlich zum betreuten System eilte, sind endgültig Vergangenheit. Fernzugriff und Fernwartung sind inzwischen gut etablierte Lösungen. Wir haben uns mit AnyDesk, LogMeIn Pro, TeamViewer und VNC Connect vier bekannte Vertreter dieser Gattung näher angeschaut.
Für IT-Profis ist der Fernzugriff eine bewährte Sache: So konnten altgediente Systembetreuer mit dem Einsatz von Telnet glänzen oder einfach mal eben eine RDP-Sitzung auf Windows-Systeme aufsetzen. Doch die Ansprüche an die Disziplin des Fernzugriffs sind gestiegen, sodass inzwischen selbst an der Kommandozeile geschulte Administratoren oft lieber zu einer der vielen Remote-Desktop-Lösungen greifen, die sowohl als freie Software als auch als kommerzielle Lösungen bereitstehen.
Vier Programme im Testfeld
Natürlich können wir mit diesem Test keinen allumfassenden Marktüberblick geben, sondern haben uns vier Produkte aus diesem Softwaresegment herausgesucht. Dazu gehört mit dem Produkt TeamViewer des gleichnamigen Unternehmens aus dem schwäbischen Göppingen ein Werkzeug, das gerade im deutschsprachigen Raum schon fast so etwas wie ein Synonym für Fernwartung geworden ist. Aber auch der ebenfalls schwäbische Konkurrent AnyDesk aus Stuttgart ist sicher nicht nur den rein professionellen Anwendern ein Begriff, wenn es um die Wartung und Betreuung aus der Ferne geht.
Das US-amerikanische Unternehmen LogMeIn aus Boston hat sich nach eigenen Aussagen ebenfalls auf Software aus dem Umfeld der Fernwartung spezialisiert und ist mit LogMeIn Pro in unserem Vergleichstest vertreten. Das vierte Produkt hat zum Teil einen Open-Source-Hintergrund: VNC Connect. Die Software wird vom englischen Unternehmen RealVNC, das aus einem AT&T-Forschungslabor in Cambridge entstand, weiterentwickelt, betreut und vertrieben.
Für IT-Profis ist der Fernzugriff eine bewährte Sache: So konnten altgediente Systembetreuer mit dem Einsatz von Telnet glänzen oder einfach mal eben eine RDP-Sitzung auf Windows-Systeme aufsetzen. Doch die Ansprüche an die Disziplin des Fernzugriffs sind gestiegen, sodass inzwischen selbst an der Kommandozeile geschulte Administratoren oft lieber zu einer der vielen Remote-Desktop-Lösungen greifen, die sowohl als freie Software als auch als kommerzielle Lösungen bereitstehen.
Vier Programme im Testfeld
Natürlich können wir mit diesem Test keinen allumfassenden Marktüberblick geben, sondern haben uns vier Produkte aus diesem Softwaresegment herausgesucht. Dazu gehört mit dem Produkt TeamViewer des gleichnamigen Unternehmens aus dem schwäbischen Göppingen ein Werkzeug, das gerade im deutschsprachigen Raum schon fast so etwas wie ein Synonym für Fernwartung geworden ist. Aber auch der ebenfalls schwäbische Konkurrent AnyDesk aus Stuttgart ist sicher nicht nur den rein professionellen Anwendern ein Begriff, wenn es um die Wartung und Betreuung aus der Ferne geht.
Das US-amerikanische Unternehmen LogMeIn aus Boston hat sich nach eigenen Aussagen ebenfalls auf Software aus dem Umfeld der Fernwartung spezialisiert und ist mit LogMeIn Pro in unserem Vergleichstest vertreten. Das vierte Produkt hat zum Teil einen Open-Source-Hintergrund: VNC Connect. Die Software wird vom englischen Unternehmen RealVNC, das aus einem AT&T-Forschungslabor in Cambridge entstand, weiterentwickelt, betreut und vertrieben.
Wir haben alle vier Programme auf Rechnern unter Windows 10 Enterprise und Professional installiert und getestet. Ein Windows Server 2019 kam ebenfalls zum Einsatz. Auch eine Installation auf der Vorabversion von Windows 11 funktionierte bei allen Probanden problemlos. Die Microsoft-Aussage, dass sämtliche Programme, die auf Windows 10 laufen, dies ebenso auf Windows 11 tun werden, trifft also zumindest für die Vorabversion mit der Build-Nummer 22000.51 und die von uns untersuchten Fernwartungswerkzeuge zu.
Für die Überprüfung der Verbindung zu Linux-Systemen kamen Ubuntu in der Version 20.04.2 LTS und Fedora in der Version 34 in virtuellen Maschinen zum Einsatz. Neben der Oberfläche und Bedienbarkeit haben wir uns auch die Möglichkeiten bezüglich Dateitransfer und Kommunikation bei den einzelnen Programmen angeschaut. Die Reihenfolge, in der wir hier im Artikel die einzelnen Programme vorstellen, stellt keine Wertung dar – wir sind einfach nach dem Alphabet vorgegangen.
AnyDesk
Die deutsche Software AnyDesk steht auf der Webseite des Unternehmens in den Versionen Essentials, Performance und Enterprise zur Verfügung. Nutzer können die Performance-Version für einen kostenlosen 14-Tage-Test herunterladen. Dies ist möglich, ohne dass Interessierte dafür Kreditkarteninformationen oder andere Daten zur Zahlung angeben müssen. Eine freie Version der Software für Privatnutzer steht ebenfalls bereit. So ist es problemlos möglich, die Software zunächst einmal unverbindlich im eigenen Netzwerk auszuprobieren.
Für den Vergleichstest hat uns das Unternehmen eine Performance-Lizenz für einen etwas längeren Zeitraum zur Verfügung gestellt. Uns standen für Windows die Version 6.3.2 und für Linux die Version 6.1.1-1 zur Verfügung. Die Software berechtigt jeden Nutzer, bis zu drei Geräte zu verwalten. Als Nutzer bezeichnet der Hersteller immer den Initiator einer Sitzung. Er muss – ähnlich wie es TeamViewer anbietet – die Software nicht auf seinem System installieren, sondern kann die ausführbare Datei direkt starten und Verbindung zu einem anderen System unter AnyDesk aufnehmen. Dort muss die Software ebenfalls installiert sein und der AnyDesk-System-dienst muss laufen, damit eine Verbindung funktioniert. Für Admins, die eben schnell mal Hilfe leisten müssen, ist das eine sehr praxisnahe Vorgehensweise.
AnyDesk steht in den Versionen Essentials, Performance und Enterprise zur Verfügung. Die Essentials-Version kostet 9,90 Euro pro Monat für einen Nutzer, der dann ein Gerät verwalten kann. Die Professional-Version schlägt pro Nutzer und Monat mit 19,90 Euro zu Buche, wobei jeder dieser Nutzer bis zu drei Geräte administrieren kann. Die Enterprise-Version berechnet der Hersteller jeweils als individuelle Lösung.
Systemanforderungen
Windows (Workstation ab XP SP2, Server ab 2003 SP2), macOS ab 10.11 (El Capitan), iOS ab Version 11, Android ab Version 4.4, ChromeOS, FreeBSD (ab Version 10), diverse Linux-Versionen und Raspberry Pi 2.
Die Oberfläche von AnyDesk unterscheidet sich recht deutlich von den anderen getesteten Programmen. Die Stuttgarter Entwickler setzen komplett auf ein Kachel-Design, wie es Microsoft bei Windows 8 versucht hat. Das tut der Funktionalität der AnyDesk-Software aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil – wir haben die Oberfläche der Software als übersichtlich, gut strukturiert und leicht zu bedienen empfunden.
Mit der aktuellen Version 6 bietet AnyDesk nun unter anderem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, Unterstützung von Wake-On-LAN und Gruppenrichtlinien. Mit Letzteren ist es möglich, alle Windows-Arbeitsplätze von einem zentralen Ort aus einzurichten und zu konfigurieren.
Während wir bei einer früheren Version (5.2) die AnyDesk-Software auf einem Fedora-System im Windows-Stil installieren konnten, indem wir nach dem Download des Installationspakets einen Doppelklick darauf ausführten, führte das bei der aktuellen Version 6.1.1-1 von AnyDesk zu einer Fehlermeldung. Es galt zunächst, ein entsprechendes Repository einzurichten, um dann die Software samt benötigten Bibliotheken auf das System zu bringen. Danach war es erst einmal nicht möglich, von unserem Windows-10-Rechner auf Fedora-34 zuzugreifen, da dort standardmäßig der Display-Server Wayland aktiv ist, der von AnyDesk nicht unterstützt wird. Durch eine Umstellung auf den X11-Display-Server ließ sich dieses Problem aber lösen.
Sowohl bei Verbindungen zwischen Windows-Systemen als auch zwischen Windows und Linux konnte AnyDesk uns während der Testphase überzeugen. Die Art und Weise, wie die Dateiübertragung als ein wichtiger Faktor bei der Fernwartung gelöst wird, ist bei drei der vier Testkandidaten weitgehend identisch: Der Nutzer erhält zwei Fenster mit dem jeweiligen Quell- und Zielverzeichnis in der Art und Form, wie er es von Anwendungen wie FileZilla oder vielen Klon-Versionen des Windows-Explorers her kennt. Das funktioniert unter AnyDesk auf Anhieb schnell und reibungslos. Die aktuelle Version 6 erwies sich während der Testphase als schnell und zuverlässig.
AnyDesk 6.3.2 So urteilt IT-Administrator
Bewertung
Umsetzung Benutzerkonto
8
Oberfläche und Bedienbarkeit
8
Features für den Dateitransfer
8
Plattformunterstützung
8
Preis/Leistungsverhältnis
7
LogMeIn Pro
Im Gegensatz zu AnyDesk oder TeamViewer ist es bei LogMeIn nicht möglich, die Software einfach direkt und ohne Installation zu nutzen. Wer das Werkzeug einsetzen will, muss sich zunächst auf der Log-MeIn-Webseite anmelden und ein Konto anlegen. Danach können Nutzer aus dieser Oberfläche heraus Computer hinzufügen, indem sie das Installationsprogramm für den Host herunterladen oder dafür einen Link erstellen, den sie dann an einen Empfänger weiterleiten. Mit der Installation gelangt dann auch der LogMeIn-Client auf das System, über den der Nutzer auf seine mit der Software ausgestatteten Rechner zugreifen kann. Hat er sich auf LogMeIn Central mit seinem Konto angemeldet, findet er dort dann im Menü unter "Netzwerke" den Eintrag "Softwareverteilung". Dort kann er ein eigenes Installationspaket zur Ferninstallation erstellen und einen entsprechenden Link anlegen. Dazu findet standardmäßig die VPN-Software Hamachi von LogMeIn Verwendung.
Die Lösung unterstützt als Hostcomputer – so bezeichnet das Unternehmen die Rechner, auf die der Nutzer aus der Ferne zugreifen kann – nur Windows- und macOS-Geräte. Gerade die fehlende Unterstützung von Linux-Systemen haben wir als echten Nachteil empfunden, da mittlerweile doch recht viele Rechner mit diesen Betriebssystemen zum Einsatz kommen. Eine Beta-Version für Linux steht allerdings auf Log-MeIn Central bereit. Dort sowie in den entsprechenden Stores können Nutzer auch Viewer-Apps für Android und iOS finden.
LogMeIn bieten den Nutzern drei sogenannte Pro-Abos an: Privatanwender zahlen 30 Euro im Monat. Damit kann der Nutzer auf bis zu zwei Systeme zugreifen. Die Version für "sehr aktive Nutzer" schlägt monatlich mit 70 Euro zu Buche und erlaubt den Zugriff auf bis zu fünf Computer. Kleinunternehmen können für 127 Euro im Monat auf bis zu zehn Computer zugreifen.
Systemanforderungen
Auf den von LogMeIn als "Hostcomputer" bezeichneten Systemen (das sind die Rechner, auf die der Nutzer aus der Ferne zugreifen möchte) werden Windows 7 oder neuer, Windows Server ab 2008 R2, Intel-basierende Apple-Systeme unter macOS 10.12 oder neuer unterstützt. Linux und Chromebooks sowie Windows RT finden keine Unterstützung, eine Beta für Linux ist allerdings erhältlich. Zum Zugriff auf die Hostsysteme steht auch eine Android- und eine iOS-App bereit.
LogMeIn Pro überraschte uns zudem bei der Installation auf einem unserer Win - dows-10-Testsysteme mit der Meldung, dass wir mit "Eingeschränkter Funktionalität" zu rechnen hätten, wenn wir die Software nicht, wie standardmäßig vorgesehen, im Ordner "C:\ProgrammFiles(x86)\" installieren. Abgesehen davon, dass uns die Software und die Webseite einer Erklärung schuldig blieben, warum das denn so sein sollte, ist das für den Einsatz im professionellen Umfeld nicht gerade ideal, wollen Systemadministratoren die Software von Drittanbietern unter Umständen einheitlich in bestimmten, von ihnen festgelegten Verzeichnissen installieren. Wir haben diese Warnung ignoriert und konnten auf unserem Testsystem keine eingeschränkte Funktionalität feststellen.
Forscher Online-Speicher
Die Oberfläche der Software ist gut gelungen, auch wenn es uns etwas verwunderte, dass die Bildschirmanzeige dort als "Beta" markiert war. Insgesamt bietet das Dashboard für das jeweilige System sehr viel Informationen, die gerade für die Fernwartung sehr interessant sind: So kann der Administrator dort unter "Computerverwaltung" nicht nur Informationen zu Tasks und Diensten auf dem entfernten System aufrufen, sondern er hat unter anderem direkten Zugriff auf den Registry-Editor. Die Übertragung der Bildschirminhalte funktionierte während der Testphase schnell und problemlos.
Die Möglichkeit, Dateien zwischen den Systemen mittels zweier Explorer-Fenster zu übertragen, funktionierte auch hier gut. Allerdings bietet LogMeIn Pro noch eine weitere Möglichkeit zum Teilen von Dateien an. Diese ist im Client unter "Log-MeIn Files" zu finden. Wählt der Nutzer diesen Punkt aus, legt die Software auf dem lokalen System ein Laufwerk an, das pro Subskription mit 1 TByte Online-Speicherplatz verbunden ist. Ganz wie es die Nutzer von Diensten wie OneDrive kennen, lassen sich auf diese Weise Dateien für andere Nutzer freigeben. Die Software agierte dabei aber für unseren Geschmack etwas zu forsch, indem sie sich auf dem lokalen Windows-System einfach einen Laufwerksbuchstaben griff, der allerdings schon von einer lokalen externen Festplatte belegt war. Auf diese konnten wir dann erst nach dem Ausschalten des Log-MeIn-Clients und einem Neustart der Festplatte wieder unter diesem Eintrag zugreifen. Dabei gingen zwar keine Daten verloren, aber es wäre doch zu wünschen, dass die Entwickler von LogMeIn hier etwas mehr Sorgfalt walten lassen.
Insgesamt war die LogMeIn Pro-Software gut und problemlos für die Fernwartung und -betreuung einzusetzen. Wer sie nutzt, muss sich jedoch bewusst sein, dass seine Verbindung über die Cloud und einen Server in den Vereinigten Staaten läuft. Allerdings versichert der Anbieter, dass dabei jede Kommunikation grundsätzlich immer verschlüsselt abläuft.
LogMeIn Pro 4.1.1 So urteilt IT-Administrator
Bewertung
Umsetzung Benutzerkonto
4
Oberfläche und Bedienbarkeit
7
Features für den Dateitransfer
6
Plattformunterstützung
5
Preis/Leistungsverhältnis
6
TeamViewer
Schon die Versionsnummer (zum Testzeitpunkt 15.19.5) von TeamViewer zeigt, dass es sich hier um ein Produkt handelt, das sich schon eine geraume Zeit im Markt behauptet. So ist dann wohl gerade in der Home-Office-Zeit innerhalb der letzten anderthalb Jahre fast jeder Nutzer schon mal von einem Helpdesk-Mitarbeiter aufgefordert worden, "schnell mal den Team-Viewer" zu installieren, damit sich der IT-Spezialist das Problem selbst anschauen kann. Ebenso wie AnyDesk können Nutzer die Software einfach herunterladen und sie dann auch ohne Installation direkt zum Verbindungsaufbau nutzen. Das und die Tatsache, dass TeamViewer sein Werkzeug für den privaten Einsatz kostenlos zur Verfügung stellt, dürfte nicht unerheblich zu dessen Verbreitung und Popularität beigetragen haben.
Die Oberfläche der Software hat über die Jahre ein eher geringes Facelifting erfahren. Aber das tut der Funktionalität keinen Abbruch und bietet zudem den Vorteil, dass Nutzer sich aufgrund jahrelanger Erfahrung mit der Software schnell zurechtfinden. Die Entwickler aus Göppingen haben ihrem Produkt im Verlauf der letzten Jahre eine reiche Palette an Erweiterungen hinzugefügt. So präsentiert die Anwendung nach dem Start im Menü auf der linken Seite auch gleich verschiedene Möglichkeiten, auf diese Erweiterungen zuzugreifen: Wählt der Nutzer beispielsweise den Eintrag "Remote Management" aus, so bekommt er die drei Möglichkeiten Monitoring & Asset Management, Endpoint Protection und Backup angezeigt. Ein Klick auf das jeweilige Pluszeichen und der Nutzer wechselt in das Dashboard seines TeamViewer-Kontos, wo er die entsprechenden Einstellungen vornehmen beziehungsweise die Daten auslesen kann. Bei diesen drei Features handelt es sich um Zusatzprodukte, die einzeln lizenziert und pro Monat beziehungsweise pro Monat und Endpoint oder beim Backup nach der Menge des Speichervolumens zu bezahlen sind. Als weiteres Tool steht dann noch eine IoT-Variante der TeamViewer-Software zur Verfügung.
TeamViewer bietet die Lizenzen "Single User" (Business), "Multi User" (Premium) und "Für Teams" (Corporate) an. Bei "Single User" kann ein Nutzer eine Verbindung mit einem Gerät zu einem monatlichen Preis von 29,90 Euro aufbauen. "Multi User" beinhaltet für 59,90 Euro 15 lizenzierte Nutzer, von denen aber nur jeweils ein Nutzer gleichzeitig eine Remote-Sitzung abhalten kann. Die Corporate Lizenz umfasst 30 lizenzierte Nutzer, von denen drei gleichzeitig eine Remote-Sitzung abhalten können. Sie kostet 129 Euro pro Monat. Zudem stehen diverse Zusatzpakete wie Monitoring & Asset Management, Endpoint Protection, Backup und Web Monitoring kostenpflichtig zur Verfügung.
Systemanforderungen
Die aktuelle Version 15 unterstützt Windows-Systeme ab Windows 7 und Windows Server ab der Version 2008 R2. Bei den Apple-Systemen funktoniert die aktuelle TeamViewer-Version mit macOS 10.11 (El Capitan) und den nachfolgenden Versionen. Die Firma hat nach eigenen Aussagen die Software bereits an die "Apple Silicon Macs" angepasst und kündigt vollen Support dieser Hardware für TeamViewer in Version 15.12 und neuer an. Die Software steht nicht zuletzt für die meisten der aktuellen Linux-Versionen zur Verfügung. Für Mobilgeräte gibt es eine Host-Version von TeamViewer ab Android 4.4 und iOS wird aktuell ab iOS 12 sowie iPadOS 13 unterstützt.
Zu den Standardfeatures zählt neben der Chat-Funktionalität die Möglichkeit, mittels TeamViewer Meetings abzuhalten. Das funktionierte in einem kurzen Test sehr gut. Die Linux-Version der Team-Viewer-Software erfordert etwas Einarbeitung ins Linux-Umfeld bei der Installation, bietet dann aber das exakt gleiche Erscheinungsbild mit den gleichen Funktionen, wie sie unter Windows zu finden sind. Das gilt ebenso für die macOS-Version des Software. Für die Möglichkeit, Dateien zu übertragen, bietet auch Team-Viewer eine "Zwei-Fenster"-Version an, die aber von allen vier Produkten dem Original Windows-Explorer am nächsten kommt, da die Nutzer dort wirklich alle Elemente des Explorers vorfinden. Für die Möglichkeit, Dateien zu übertragen, bietet auch Team-Viewer eine "Zwei-Fenster"-Version an, die aber von allen vier Produkten dem Original Windows-Explorer am nächsten kommt, da die Nutzer dort wirklich alle Elemente des Explorers vorfinden.
Was Schnelligkeit und Zuverlässigkeit angeht, zeigte TeamViewer während der Testphase keine Probleme. Verbindungen werden schnell und zuverlässig aufgebaut und den Anwendern stehen neben Chat und Dateiübertragung auch Möglichkeiten wie ein Whiteboard zur Verfügung. Die Einstellungen für die TeamViewer-App findet der Administrator in einem sehr übersichtlichen Menü unter dem Menüpunkt "Extras". Hier kann er sogar eine Vorlage für die Einladungsnachricht entsprechend einrichten.
Dieser Test bestätigte, dass es sich bei TeamViewer um so etwas wie den Rolls Royce der Fernwartungssoftware handelt: Sehr viele Extras und Möglichkeiten, die selbstverständlich ihren Preis haben. Wer viele Features mitsamt Erweiterungen für unter anderem Endpoint-Sicherheit, Back - up und Asset-Management benötigt, wird bei diesem Produkt auf jeden Fall fündig.
TeamViewer 15.19.5 So urteilt IT-Administrator
Bewertung
Umsetzung Benutzerkonto
6
Oberfläche und Bedienbarkeit
7
Features für den Dateitransfer
8
Plattformunterstützung
8
Preis/Leistungsverhältnis
6
VNC Connect
Wer mit Linux- oder gar Unix-Veteranen spricht, dürfte häufig den Namen VNC gehört haben: Für diese Technik stehen Remote-Desktop-Clients in den unterschiedlichsten freien und kommerziellen Ausprägungen zur Verfügung. Für unseren Bericht haben wir die VNC-Connect-Software von der Webseite des Unternehmens RealVNC heruntergeladen. Dort steht sie ohne weitere Zugriffsbarrieren als 30-Tage-Testversion bereit.
Wer VNC Connect nutzen will, muss die VNC Server App auf dem entfernten Computer installieren, den er kontrollieren will. Auf diesen kann er dann mit Hilfe des VNC Viewers zugreifen. Die Serverkomponente ist auf jedem der Systeme zu lizenzieren, das kontrolliert werden soll. Will eine IT-Abteilung die Professional- oder Enterprise-Edition von VNC Connect mit der Sofortunterstützung betreiben, müssen Teammitglieder als "Technician" eingetragen sein. Diese Menschen können dann VNC Viewer dazu benutzen, sich in das VNC-Connect-Konto einzuloggen und den Knopf für "Sofortunterstützung" in der oberen Leiste der App auszuwählen. Dann muss der Endnutzer, der die Hilfe benötigt, eine entsprechende App herunterladen und einen neunstelligen Sitzungscode eingeben, den der Administrator im Viewer angezeigt bekommt und an den Nutzer weitergibt. Danach steht die Verbindung und der Techniker kann entsprechend helfen.
VNC Connect steht in den Ausprägungen Professional und Enterprise bereit. Einen Unterschied stellen die Verbindungsmöglichkeiten dar: Während die Professional-Version nur Cloudverbindungen ermöglicht, erlaubt die Enterprise-Variante zudem Direktverbindungen. Bei beiden Version gibt es dann noch einmal eine Unterscheidung zwischen Gerätezugriff und "Technikerunterstützung". Fordert der Gerätezugriff eine Installation auf dem Remote-Gerät, funktioniert die Sofortunterstützung auch ohne. Die Version Gerätezugriff wird nach der Zahl der Remote-Computer abgerechnet: 2,79 Euro bei der Professionalund 3,99 Euro bei der Enterprise-Version pro Computer und Monat. Die Variante Sofortunterstützung kostet 13,99 Euro pro Techniker und Monat bei drei gleichzeitigen Sitzungen in der Professional- und 27,99 Euro bei zehn gleichzeitigen Sitzungen.
Systemanforderungen
Der VNC Server unterstützt Windows 7 bis 10 und Windows-Server ab 2008 R2. Apple-Systeme lassen sich ab macOS 10.10 (Yosemite) bis macOS 11 (Big Sur) fernwarten. Im Linux-Bereich läuft die Servervariante auf Ubuntu (ab 16.04 LTS), RHEL 6 bis 8, CentOS 6 bis 8 sowie Suse Enterprise 12. Auch auf Raspberry Pi OS sowie Debian 9 und 10 auf dieser Hardware kann VNC Server zum Einsatz kommen. VNC Viewer findet auf den gleichen Systemen Unterstützung und steht zudem für Android 6 bis 10, iOS 9 bis 14 und iPadOS 13 und neuer bereit.
Das entspricht durchaus dem Vorgehen, wie es auch bei AnyDesk und TeamViewer möglich ist, nur dass hier eine separate App heruntergeladen werden muss. Das funktionierte im Test gut, da der Besitzer eines Testkontos bei VNC Connect automatisch als "Technician" eingetragen ist.
Um die Ecke gedacht
VNC Connect unterscheidet bei der Verbindung zwischen einer Cloud- und einer direkten Verbindung. Bei der Cloudvariante wird die Verbindung über die Cloudressourcen von RealVNC aufgebaut. Danach kommt dann eine Peer-to-Peer-Verbindung zwischen Server und Viewer zum Einsatz. Ein Vorteil der Cloudverbindung besteht darin, dass der VNC Viewer automatisch die Verbindungen findet. Mit der Enterprise Edition sind dann auch direkte Verbindungen möglich, bei denen keine Verbindung zum Clouddienst von VNC nötig ist. Die Verbindung läuft unmittelbar über die IP-Adresse des Zielsystems. Natürlich muss der Administrator dann dafür Sorge tragen, dass Firewall- und Netzwerkeinstellungen den Zugriff zulassen. Diese Methode ist zum Beispiel für den reinen Einsatz in einem abgeschotteten Firmennetzwerk sinnvoll.
Als einziges der vier Programme nutzt VNC Connect nicht die Darstellung in zwei Fenstern, um Dateien zwischen den Systemen zu übertragen, sondern arbeitet mit den Standarddialogen, wie sie auch im lokalen Explorer bereitstehen. Der Transfer funktioniert zwar auf diese Art, aber wir empfinden die Darstellung mit den zwei Fenstern – gerade für wenig erfahrene Nutzer – doch als übersichtlicher und besser zu bedienen. Zumal der Nutzer beim Transfer um die Ecke denken muss: Will er von dem zu wartenden Rechner eine Datei empfangen, muss er dort über die Taskleiste auf "Dateiübertragung / Datei senden" klicken. Das ist zwar logisch, aber nicht unbedingt intuitiv und schnell.
Im Vergleich zur "üppigen" Ausstattung der anderen Programme kommt VNC Connect erst einmal sehr viel schlichter daher, ist aber gut für die Aufgaben der Fernwartung und Betreuung gerüstet. Das Prinzip mit den unterschiedlichen Apps halten wir insgesamt für nicht so praktisch, es ist aber im alltäglichen Einsatz sicher kein Hinderungsgrund. Auf der Webseite von Real VNC steht eine sehr ausführliche Dokumentation zu VNC Connect bereit. Aber während VNC Viewer sogar auf den Linux-Systemen mit einer deutschen Oberfläche und einigen deutschsprachigen Hilfstexten auf die Rechner kommt, steht diese Dokumentation nur in englischer Sprache bereit.
VNC Connect 6.21 / 6.74 So urteilt IT-Administrator
Bewertung
Umsetzung Benutzerkonto
4
Oberfläche und Bedienbarkeit
6
Features für den Dateitransfer
5
Plattformunterstützung
7
Preis/Leistungsverhältnis
8
Fazit
Wir haben diesen Vergleich nicht im Sinne eines "Shootouts" durchgeführt, bei dem es um Biegen und Brechen darum ging, dass eine Software die höchste Punktzahl erhält. Das wäre schon deshalb wenig sinnvoll, weil die vier von uns getesteten Programme alle Standardaufgaben ohne Schwierigkeiten zu unserer Zufriedenheit ausgeführt haben. Negative Ausreißer konnten wir bei keinem der vier Programme ausmachen. Auch wenn dem Testteam die Oberfläche von AnyDesk schon aufgrund der Aufgeräumtheit am besten gefallen hat, bietet doch das gesamte Testfeld dem Nutzer auf den unterschiedlichen Plattformen eine gut zu bedienende GUI.
Die Linux-Kandidaten kamen in der Regel weniger gut mit unserem UHD-Bildschirm und dessen hoher Auflösung zurecht. Das galt bei VNC Connect auch für die Windows-Version. Alle Werkzeuge bieten zumindest einen Viewer-Client für die mobilen Plattformen Android und iOS an. Da es nachweislich keine Freude ist, beispielsweise einen Windows-Rechner auf dem Bildschirm eines Smartphones zu bedienen oder gar zu konfigurieren, dürfte dieser im professionellen Umfeld aber nur in Notfällen zum Einsatz kommen.
TeamViewer bietet ohne Frage die vielfältigsten Möglichkeiten an und lässt sich mit Erweiterungen sehr gut in Richtung umfassendes Systemmanagement ergänzen. AnyDesk ist TeamViewer in vielen Beziehungen aber inzwischen dicht auf den Fersen. LogMeIn Pro hat nach unserer Einschätzung seit den letzten Versionen deutliche Fortschritte gemacht, was sich auch in der Oberfläche der Software deutlich zeigt. Allerdings existieren hier noch einige "Baustellen", so beispielsweise bei der Linux-Unterstützung.
VNC Connect ist ob der strengen Trennung von Server und Viewer etwas gewöhnungsbedürftig, arbeitete im Testzeitraum aber sehr zuverlässig. Im LAN ist die Geschwindigkeit dieser Software unübertroffen. Leider bleibt es den Administratoren auch bei diesen aktuellen Versionen der Fernwartungswerkzeuge, die Linux unterstützen, nicht erspart, dass sie auf diesen Systemen bei der Installation etwas basteln müssen. Das ist aber weniger den Tools als der Diversität der unterschiedlichen Linux-Derivate bei den Installationspaketen geschuldet.
Vor einer Entscheidung sollte die IT-Mannschaft und hier vor allem die Kollegen vom Helpdesk austesten, welche der Werkzeuge ihren Anforderungen am besten entsprechen und welche Anwendung den Endnutzern in der täglichen Praxis am wenigsten Probleme bereitet. Schließlich ist das Verhältnis Kosten und Nutzen ein gewichtiger Faktor: Wer eine Software einsetzen will (oder muss), die für alle Eventualitäten gewappnet ist und die sich später in Richtung Asset- und Endpoint-Management/-Schutz sowie Backup ausbauen lässt, muss selbstverständlich mit einem höheren Preis pro Nutzer und System rechnen.