In der November-Ausgabe 2020 des IT-Administrator hatten wir uns mit der Version 1.0 des Windows Terminal beschäftigt. Zum Jahresende 2021 soll das Release 2.0 erscheinen. Damit einhergehen interessante neue Features, etwa zustandsbewahrende Schnell-Fenster per Shortcut. Auch die Settings lassen sich nun fast alle in einer GUI vornehmen. Grund genug, einen Blick auf die Preview zu werfen.
Sie können sowohl die aktuelle Version des Windows Terminal als auch der Windows Terminal Preview über den Microsoft Store auf den Rechner holen. Alternativ ist eine manuelle Installation über GitHub [1] möglich. Gehen Sie dort auf die Version mit der höchsten Release-Nummer. Am Ende der Beschreibung finden Sie den Punkt "Assets". Sehen Sie hier noch keine Datei-Links, müssen Sie diese über "Assets" erst aufklappen. Ein Klick auf die Zeile mit dem Dateinamen, der auf "msixbundle" endet, startet den Download des Installationspakets oder gleich die Installation, je nach Settings des Browsers. Bei der Installation aus dem Microsoft Store werden die Anwendungen automatisch aktualisiert.
Wir haben uns für diesen Beitrag die Windows-Terminal-Preview-Version 1.10. 1933.0 angeschaut. Vergleiche mit dem aktuellen stabilen Windows Terminal beziehen sich auf die Version 1.9.1942.0, die auch schon einige neue Funktionen erhalten hat. Beide Varianten lassen sich parallel einsetzen und haben dann getrennte Einstellungen.
Konfiguration (fast) ohne Editor
Eine wichtige Neuerung ist die grafische Oberfläche zum Konfigurieren des Werkzeugs. Sie ist, wenn auch mit deutlich reduzierter Funktionalität, bereits in der aktuellen Version enthalten. Die meisten Einstellungen lassen sich nun in der grafischen Oberfläche vornehmen (Bild 1). Für einige sehr detaillierte Settings müssen Sie jedoch nach wie vor die JSON-Datei direkt editieren. Ob sich das bis zur finalen Version 2.0 noch ändert, gilt abzuwarten. In der deutschen Oberfläche finden die Bezeichnungen der Tasten mit den deutschen Begriffen (zum Beispiel Strg) Verwendung, in der JSON-Datei aber immer die englischen Ausdrücke (etwa Ctrl) – achten Sie darauf beim Editieren der JSON-Datei.
Sie können sowohl die aktuelle Version des Windows Terminal als auch der Windows Terminal Preview über den Microsoft Store auf den Rechner holen. Alternativ ist eine manuelle Installation über GitHub [1] möglich. Gehen Sie dort auf die Version mit der höchsten Release-Nummer. Am Ende der Beschreibung finden Sie den Punkt "Assets". Sehen Sie hier noch keine Datei-Links, müssen Sie diese über "Assets" erst aufklappen. Ein Klick auf die Zeile mit dem Dateinamen, der auf "msixbundle" endet, startet den Download des Installationspakets oder gleich die Installation, je nach Settings des Browsers. Bei der Installation aus dem Microsoft Store werden die Anwendungen automatisch aktualisiert.
Wir haben uns für diesen Beitrag die Windows-Terminal-Preview-Version 1.10. 1933.0 angeschaut. Vergleiche mit dem aktuellen stabilen Windows Terminal beziehen sich auf die Version 1.9.1942.0, die auch schon einige neue Funktionen erhalten hat. Beide Varianten lassen sich parallel einsetzen und haben dann getrennte Einstellungen.
Konfiguration (fast) ohne Editor
Eine wichtige Neuerung ist die grafische Oberfläche zum Konfigurieren des Werkzeugs. Sie ist, wenn auch mit deutlich reduzierter Funktionalität, bereits in der aktuellen Version enthalten. Die meisten Einstellungen lassen sich nun in der grafischen Oberfläche vornehmen (Bild 1). Für einige sehr detaillierte Settings müssen Sie jedoch nach wie vor die JSON-Datei direkt editieren. Ob sich das bis zur finalen Version 2.0 noch ändert, gilt abzuwarten. In der deutschen Oberfläche finden die Bezeichnungen der Tasten mit den deutschen Begriffen (zum Beispiel Strg) Verwendung, in der JSON-Datei aber immer die englischen Ausdrücke (etwa Ctrl) – achten Sie darauf beim Editieren der JSON-Datei.
Bild 1: Die grafische Nutzeroberfläche zur Konfiguration der Windows Terminal Preview.
Die Profile für die Eingabeaufforderung, die PowerShell, das Windows Subsystem für Linux und die Azure Cloud Shell werden immer automatisch generiert, sofern das jeweilige Feature vorhanden ist. Ein Löschen dieser Profile bringt nichts, denn sie werden sonst immer wieder neu angelegt. Sie lassen sich aber deaktivieren, indem Sie die Option "Profil in Dropdownliste ausblenden" einschalten. Die Einstellungen unter "Standardwerte" gelten für alle Profile. Abweichungen sind dann im einzelnen Profil konfigurierbar.
Die Oberfläche ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht final und könnte sich bis zur Version 2.0 noch ändern. Was aber bleiben dürfte: Ein Rechtsklick in den Reiter eines Fensters öffnet ein Menü zur Anpassung des Reiters.
Der Quake-Modus
Eine sehr praktische Funktion ist das neue sogenannte Quake-Fenster. Über eine Tastenkombination lässt sich das Windows Terminal mit dem Standardprofil in der oberen Bildschirmhälfte starten und sofort in den Vordergrund holen. Mit derselben Tastenkombination verschwindet es auch wieder. Zwischen den Aufrufen bleibt der Zustand erhalten. Die Default-Tastenkombination hierzu ist "Win+`" Hier kann es zu Kollisionen mit der Default-Tastenkombination des Fancy Zones Editors aus den Microsoft PowerToys kommen – siehe dazu auch den Kasten "Tastaturlayout beachten".
Tastaturlayout beachten
Beachten Sie, dass sich sämtliche Aktionen am US-amerikanischen Tastaturlayout orientieren. Dies führt teils zu aufwendigen Tastenkombinationen, da einige Zeichen, die beim US-Layout direkt erreichbar sind, beim DE-Layout zusätzlich die Shift-Taste erfordern. Ein Beispiel ist der Aufruf des Quake-Fensters: Voreingestellt für das US-Layout ist "Win+`", und dies entspricht im DE-Layout dem "Win+Shift+´". Hier ist eine Anpassung, zum Beispiel auf "Win+´" sinnvoll. Linke und rechte Shift-Taste beziehungsweise linke und rechte Strg-Taste werden übrigens nicht unterschieden.Wie erwähnt, kann es hier zudem zu einer Kollision mit dem Tastatur-Shortcut des Fancy Zones Editors aus Microsofts PowerToys kommen. Bei den US-englischen PowerToys müssen Sie den Tastatur-Shortcut gegebenenfalls geeignet anpassen, um Konflikte zu vermeiden. Bei der deutschen Version kommt es zu keinem Konflikt.
Voraussetzung für das Quake-Fenster ist, dass eine Instanz des Windows Terminals läuft. In diesem Zusammenhang ist die Einstellung, das Windows Terminal mit der Anmeldung des Nutzers zu starten, sehr praktisch. Bereits die aktuelle stabile Version kennt den Quake-Modus. Bei der Preview-Version ist dabei ein Icon in der Taskleiste sichtbar, bei der stabilen Version nicht.
Keybindings werden zu Aktionen
Hinter dem Menüpunkt "Aktionen", in früheren Versionen "Keybindings" genannt, verbergen sich die Verknüpfungen zwischen den Tastenkombinationen und den Kommandos des Windows Terminals. Sie lassen sich bequem in der grafischen Konfigurationsoberfläche anpassen. Über die Konfigurationsoberfläche ist zudem die JSON-Datei zugänglich (unterster Menüpunkt), die sämtliche Settings speichert. Damit können Sie die angepassten Aktionen leicht auf einen anderen Rechner transferieren.
Sie definieren die Aktionen über "Einstellungen / Aktionen". Ein Klick auf das Stift-Icon (erscheint, wenn Sie den Mauszeiger über der entsprechenden Zeile positionieren) erlaubt es, die Tastenkombination zu ändern. Vergessen Sie nach Änderungen den Klick auf den Speichern-Button nicht. Achtung: Die Auswahl, die im Standardmenü über die "Befehlspalette" erreichbar ist, dient dem Ausführen der Kommandos und nicht dem Setzen der Einstellungen. Sie erreichen die "Befehlspalette" außerdem über den Shortcut "Strg+Shift+P". Sie können dann eine Aktion im Menü auswählen oder den Befehl über eine Art interne Kommandozeile eintippen.
Bild 2: Im aktuellen Windows 11 gibt es die Möglichkeit zum Setzen der Default-Shell bereits. Im Windows 10 fehlt sie noch.
Gelungenes Fenstermanagement
Der bereits erwähnte Quake-Modus ist ein Spezialfall der globalSummon-Aktion. Diese wirkt sich auch außerhalb des Terminals aus, denn mit ihr lässt sich das zuletzt benutzte Terminal-Fenster in den Vordergrund holen. Über bestimmte Parameter wie "desktop", "monitor" oder "name" steuern Sie bei der Nutzung mehrerer Monitore und/oder mehrerer virtueller Desktops, was genau geschieht:
"desktop" kennt die Optionen "any", "toCurrent" und "onCurrent". Bei "any" wechselt der Shortcut auf den Desktop, auf dem das Terminal-Fenster geöffnet ist. Die Option "toCurrent" holt das Terminal-Fenster, egal auf welchem Desktop es sich befindet, auf den aktuellen Desktop. "onCurrent" bringt das Terminal-Fenster in den Vordergrund, wenn es sich auf dem aktuellen Desktop befindet. Ansonsten öffnet sich ein neues Fenster mit dem Standardprofil auf dem aktuellen Desktop.
"monitor" kennt die Optionen "any", "toCurrent" und "toMouse". Bei "any" bleibt das Terminal-Fenster auf dem Monitor, auf dem es geöffnet ist, kommt aber in den Vordergrund. "toCurrent" zieht das Terminal-Fenster, egal auf welchem Monitor es sich befindet, auf den Bildschirm, auf dem das fokussierte Windows-Fenster ist. Die Option "toMouse" bringt das Terminal-Fenster auf den Monitor, auf dem der Mauszeiger zu sehen ist.
Ohne den Parameter "name" bezieht sich die Aktion auf das zuletzt genutzte Terminal-Fenster. Ansonsten bringt der Parameter das Terminal-Fenster mit dem entsprechenden Namen auf den Schirm. Das Listing im Kasten zeigt zwei Beispiele. Die Parameter lassen sich nur direkt in die JSON-Datei eingeben.
Listing: Beispiel für "global -Summon" in der JSON-Datei
In der Oberfläche können Sie unter "Interaktion" über den Punkt "URLs automatisch erkennen und klickbar machen" bestimmen, ob erkannte URLs anklickbar sein sollen. Mit einem Klick bei gleichzeitigem Drücken der Strg-Taste lässt sich die URL dann direkt öffnen.
Bisher gibt es in Windows als Standard-Shell nur die Eingabeaufforderung. Sie können aber auch die Windows Terminal Preview als Standard-Shell festsetzen. Dieses Feature bezeichnet Microsoft noch als Alpha-Feature. Es setzt eine Windows-10-Developer-Version (22000.65 oder höher) voraus, da die Standard-Shell im Betriebssystem selbst und nicht im Windows Terminal definiert wird.
Wenn Sie eine entsprechende Developer-Version verwenden, starten Sie die Eingabeaufforderungen oder die Windows-PowerShell und rufen im Menü die "Eigenschaften von Eingabeaufforderung" beziehungsweise die "Eigenschaften von Windows PowerShell" auf. Dort finden Sie einen neuen Reiter "Terminal", auf dem Sie Terminalfarben und Cursorform festlegen.
Ist Ihre Windows-Version nicht aktuell genug, sehen Sie rechts unten leider nur eine leere Fläche (der rote Rahmen in Bild 2 zeigt den Platz für die Einstellmöglichkeit). Ist die Windows-Version aktuell, lässt sich dort "Windows Terminal Preview" als Standard-Shell einstellen.
Fazit
Mit Windows Terminal hat Microsoft eine moderne Eingabeaufforderung mit vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten geschaffen. Die zusätzliche Integration der PowerShell, des Windows Subsystem für Linux und der Azure Cloud Shell ist gelungen. Die Anpassungsmöglichkeiten lassen wenig Wünsche offen. Es ist erkennbar, dass Microsoft den professionellen Nutzer, der gern Linux einsetzt, stärker an Windows binden will.
Die Eingabeaufforderung in Form des Terminals ist deshalb noch lange nicht tot und erfährt eine aktive Weiterentwicklung. Der Quellcode steht auf GitHub [1] zur Verfügung, die vollständige Dokumentation zu Windows Terminal (Preview) finden Sie unter [2].