Der zweite Teil unseres Workshops zu Windows 365 aus dem kommenden Sonderheft "Microsoft Azure" zeigt, wie Anwender und Admins mit dem Cloud-PC arbeiten. Für den Endnutzer spielt die richtige Datenablage eine wichtige Rolle, während sich der Admin um das Bereitstellen der Anwendungen kümmern muss. Auch beleuchten wir das Troubleshooting für unterschiedliche Problembereiche.
Am Ende des ersten Workshopteils hatten wir uns die unterschiedlichen Lizenzformen von Windows 365 angeschaut und diese verglichen. Steht die Entscheidung, welche davon die passende ist, können Sie den cloudbasierten Rechner nach dem Buchen der entsprechenden Subskription nun in Betrieb nehmen.
Verbindung zum Cloud-PC schaffen
Sobald sich ein Benutzer über die Seite "windows365.microsoft.com" an Windows 365 angemeldet hat, zeigt die Oberfläche dessen Cloud-PC an – sofern dieser fertig installiert ist, was durchaus einige Minuten dauern kann. Im Fenster sind die Daten des Computers zu sehen und das Zahnradsymbol erlaubt, Anpassungen am PC vorzunehmen und auch Probleme zu beheben. Neben der Änderung des Anzeigenamens für den Anwender lässt sich der Cloud-PC an dieser Stelle auch neu starten.
Zusätzlich können Anwender und Admins bei entsprechenden Berechtigungen den PC auch zurücksetzen. In diesem Fall löscht Windows 365 alle Daten vom PC und bringt ihn in den Auslieferungszustand zurück. Wenn eine Verbindung zum Cloud-PC nicht möglich ist, steht ein entsprechender Assistent zur Verfügung.
Am Ende des ersten Workshopteils hatten wir uns die unterschiedlichen Lizenzformen von Windows 365 angeschaut und diese verglichen. Steht die Entscheidung, welche davon die passende ist, können Sie den cloudbasierten Rechner nach dem Buchen der entsprechenden Subskription nun in Betrieb nehmen.
Verbindung zum Cloud-PC schaffen
Sobald sich ein Benutzer über die Seite "windows365.microsoft.com" an Windows 365 angemeldet hat, zeigt die Oberfläche dessen Cloud-PC an – sofern dieser fertig installiert ist, was durchaus einige Minuten dauern kann. Im Fenster sind die Daten des Computers zu sehen und das Zahnradsymbol erlaubt, Anpassungen am PC vorzunehmen und auch Probleme zu beheben. Neben der Änderung des Anzeigenamens für den Anwender lässt sich der Cloud-PC an dieser Stelle auch neu starten.
Zusätzlich können Anwender und Admins bei entsprechenden Berechtigungen den PC auch zurücksetzen. In diesem Fall löscht Windows 365 alle Daten vom PC und bringt ihn in den Auslieferungszustand zurück. Wenn eine Verbindung zum Cloud-PC nicht möglich ist, steht ein entsprechender Assistent zur Verfügung.
Nach der Anmeldung am Client mit dem Microsoft-365-Konto zeigt der Client die zur Verfügung stehenden Cloud-PCs mit Windows 365 an, und die Anwender können sich an der Oberfläche einloggen. In diesem Fall wird die Verbindung mit dem RDP-Client aufgebaut.
RDP-Client verwenden
Der beste Weg für den Verbindungsaufbau zu Windows 365 besteht im RDP-Client für Windows und macOS, der auf der Webseite von Windows 365 oder dem Apple App Store bereitsteht. Nach der Installation des Clients erfolgt der Verbindungsaufbau über die Abonnenten-URL. Diese steht ebenfalls auf der Webseite zum Download der Clients zur Verfügung. Nach dem Hinterlegen der URL für den RDP-Feed im RDP-Client von Windows oder macOS ist ein direkter Verbindungsaufbau zum Cloud-PC möglich. Diese Einrichtung können Anwender problemlos selbst durchführen. Es ist auch kein Problem, parallel mit dem RDP-Client und mit dem Webbrowser eine Verbindung zu Windows 365 aufzubauen.
Der Vorteil bei der Verwendung von RDP im Vergleich zum HTML5-Client im Webbrowser besteht in der flüssigeren Darstellung und der Anbindung der Druckertreiber. Hier ist der HTML5-Client aus dem Webbrowser eingeschränkt. Auch die Übertragung von Daten und die Steuerung der Verbindungsqualität sind mit dem RDP-Client besser gelöst. Unter Linux ist aktuell der Weg über den Webbrowser die beste Möglichkeit, um auf Windows 365 zuzugreifen.
Die Verbindungsdaten zu Windows 365 am Beispiel für macOS sind über den Link "Abonnement-URL abrufen" bei "Remotedesktop herunterladen" und "Microsoft-Remotedesktop für Mac" verfügbar. Die Abonnement-URL fügen Sie bei "Workspaces" und "Add Workspace" im RDP-Client von macOS ein. Der Client zeigt die erfolgreiche Verbindung an und mit "Add" schließen Sie den Vorgang ab.
Danach müssen Sie sich mit einem Microsoft-Konto am Workspace für Windows 365 anmelden. Nun steht der Windows-365-Cloud-PC im Client zur Verfügung. Über das Kontextmenü können Sie die Einstellungen aufrufen. Hier passen Sie zum Beispiel Namen und Verbindungsdaten an. Auch Bildschirmauflösung und lokale Geräte lassen sich an dieser Stelle ändern.
Nach dem Verbindungsaufbau von macOS und Windows 10/11 zum Windows-365-Client stehen beim Einsatz der RDP-Clients die lokalen Laufwerke des lokalen Rechners auch in Windows 365 zur Verfügung. Im Fall des RDP-Clients von mac-OS ist über die Registerkarte "Folders" eine Umleitung der lokalen macOS-Ordner zum Client möglich. Dadurch können Mac-Anwender mit Windows 365 Daten schnell und einfach über den Windows-Explorer übertragen. Für Windows-Anwender stehen ohnehin die lokalen Laufwerke des Rechners auch in Windows 365 zur Verfügung. Beim Einsatz von Windows 10 oder 11 als Client für den Zugriff auf Windows 365 können Anwender zudem die Zwischenablage für den Datenaustausch nutzen, auch unter macOS.
Beim Verbindungsaufbau zu Windows 365 aktivieren Sie generell die Optionen zur Datenübertragung zwischen Cloud und lokalen PC – auch unter macOS. Hier ist die Einrichtung nicht so einfach wie mit Windows, aber dennoch ebenfalls konfigurierbar. Nach dem Verbindungsaufbau können Sie in Windows 365 im Windows-Explorer über das Laufwerk "Virtuelles Remotedesktop-Laufwerk" Dokumente hoch- und herunterladen. Der Upload von Daten kann auch per Drag-and-Drop erfolgen. Die Files landen danach im Upload-Ordner von "Virtuelles Remotedesktop-Laufwerk". Der umgekehrte Weg geht über "Downloads".
Mit Windows 365 arbeiten
Nach der Anmeldung an Windows 365 steht der Windows-Desktop genauso zur Verfügung wie bei der Verwendung eines lokalen Computers. Benutzer können an dieser Stelle Anpassungen vornehmen, wenn sie die Rechte dazu haben. Die Anmeldung am PC erfordert ein Microsoft-365-Konto und das zugehörige Kennwort. Im Rahmen der Anmeldung entscheidet der Nutzer, welche lokalen Ressourcen in Windows 365 zur Verfügung stehen sollen: Zwischenablage, Datenaustausch und lokale Drucker können in Windows 365 genauso zum Einsatz kommen wie bei herkömmlichen Terminalservern beziehungsweise Remotedesktop-Sitzungshosts.
Auch der Zugriff auf SharePoint Online und OneDrive for Business ist aus Win-dows 365 heraus genauso möglich wie bei lokalen Installationen des Systems. Hier liegt der große Vorteil von Windows 365 beim Zusammenspiel mit Microsoft 365, denn so sind Exchange-Postfächer und SharePoint-Bibliotheken sofort verfügbar, genauso wie private Daten in OneDrive und OneDrive for Business. Das Anbinden anderer Cloudspeicher, wie zum Beispiel Dropbox oder Google Drive, stellt in Win-dows 365 kein Problem dar.
Mit Windows 365 ist Microsoft Teams nutzbar und Anwender können sich dort anmelden, neue Teams gründen oder bereits vorhandenen Teams beitreten. Die neue Teams-Integration von Windows 11 ist mit Windows 365 ebenfalls verfügbar, wenn der Cloud-PC auf Windows 11 aufbaut. Soll Teams zum Einsatz kommen, müssen IT-Verantwortliche aber beachten, welche Edition von Windows 365 sie nutzen: Die kleinste Variante "Basic" unterstützt nur Chats und Audioanrufe innerhalb von Windows 365, während die Standard-Variante den herkömmlichen Teams-Client innerhalb von Windows 365 ohne Einschränkung bereitstellt. Grundsätzlich entspricht die Arbeit mit Teams in Windows 365 den herkömmlichen Installationen von Windows 10 und 11.
IT-Administrator Sonderheft "Microsoft Azure"
Microsofts Azure-Plattform bietet Unternehmen mittlerweile umfassende Infrastrukturdienste für den Betrieb von Anwendungen, die Bereitstellung von Windows-Clients und zur sicheren Authentifizierung. Das erste Sonderheft des Jahres 2022 des IT-Administrator zeigt IT-Verantwortlichen auf 180 Seiten, wie die Azure-Clouddienste optimal zum Einsatz kommen – sei es als reine Services aus der Wolke oder in hybriden Setups.Dazu stellt das Autorenteam ausgewählter Azure-Experten zunächst den Aufbau, den Einsatz und die Überwachung des Azure Active Directory vor und erläutert dann, wie sich diese Dienste absichern lassen. Anschließend widmet sich das Sonderheft den beiden Clients, die sich über Azure bereitstellen lassen: Windows 365 und Windows Virtual Desktop. Sind diese eingerichtet, erfährt der Leser abschließend, wie sich Applikationen sicher aus Azure bereitstellen lassen.Das Sonderheft ist ab Ende April 2022 verfügbar und kostet für Abonnenten des IT-Administrator 24,90 Euro, für Nicht-Abonnenten werden 29,90 Euro fällig.
Daten in Windows 365 richtig speichern
Die Windows-365-PCs verfügen über eine lokale Systemfestplatte, deren Speicherplatz Sie zwischen 64 und 512 GByte konfigurieren können. Diese Platte sollte aber möglichst nicht zur dauerhaften Datenspeicherung dienen, denn beim Zurücksetzen des PCs kann es schnell passieren, dass neben Systemdaten auch gespeicherte Daten verlorengehen. Sind diese nicht gesichert, kann Microsoft die Daten nicht mehr wiederherstellen.
Natürlich ist es generell möglich, Daten lokal zu speichern – sinnvoll ist das aber nicht. Denn die lokale Festplatte des virtuellen Windows-365-PCs stellt eher eine temporäre Ablage dar. Wer aber dauerhaft mit dem System arbeitet, sollte seine Daten an einer anderen Stelle speichern, idealerweise in SharePoint Online, OneDrive for Business oder einem anderen Cloudspeicher, der unter Windows 365 verfügbar ist.
Allerdings stehen dem Nutzer über den HTML5-Client und den Browser beziehungsweise den Remotedesktop-Zugriff auch die Festplatten des zugreifenden PCs zur Verfügung. Diese bindet der RDP-Client sogar in den Windows-Explorer von Windows 365 ein. Anwender können daher problemlos über den Windows-Explorer in Windows 365 Daten zwischen dem Cloud-PC und dem zugreifenden PC übertragen. Dies ist jedoch, wie erwähnt, selten sinnvoll, denn so sind beispielsweise die Daten der Arbeit in der Cloud nur lokal verfügbar. Aber vom lokalen Rechner lassen sich Daten zumindest auf die richtigen Datenspeicher verteilen.
Dazu zählt etwa OneDrive, dessen Client bereits in Windows 365 installiert ist. Nach der Anmeldung mit einem AAD- oder Microsoft-365-Konto wird der Computer mit AAD und damit auch mit Microsoft 365 verknüpft. Dies können Sie über den Menüpunkt "Konten / Auf Arbeits- oder Schulkonto zugreifen" einsehen und der Vorgang erfolgt automatisch, wenn sich Benutzer an Windows 365 anmelden. Der Vorteil besteht auch darin, dass sich mit OneDrive for Business problemlos Daten synchronisieren oder in der Cloud speichern lassen. Beim Einsatz von OneDrive for Business sollten Benutzer in den Einstellungen des Clients darauf achten, dass die Option "Dateien bei Bedarf" aktiviert ist. Das stellt sicher, dass OneDrive nicht alle Daten synchronisiert, für die unter Umständen überhaupt kein Platz in Windows 365 ist. Mit "Dateien bei Bedarf" (Files on Demand) zeigt der Client zwar alle Daten in der Cloud an, lädt die Dateien als Kopie aber nur dann herunter, wenn Anwender diese öffnen. Das dauert in Windows 365 nicht sehr lange, da sich die PCs in Microsoft-Rechenzentren befinden und daher über eine sehr schnelle Internetverbindung verfügen und natürlich auch über eine schnelle Anbindung an Microsoft 365 und damit an OneDrive for Business.
Für eine Synchronisierung seiner Daten meldet sich der Anwender zunächst an Windows 365 an und verbindet sich mit seinem Microsoft-365-Konto. Danach lassen sich im Browser die SharePoint-
Online-Bibliotheken anzeigen. Die Schaltfläche "Synchronisieren" öffnet ein Hinweisfenster, nach dessen Bestätigung die Synchronisierung der jeweiligen Bibliothek mit Windows 365 über den OneDrive-Client erfolgt. Der OneDrive-Client zeigt die erfolgreiche Synchronisierung an und im Windows-Explorer ist ein neuer Bereich für die Anbindung an SharePoint Online zu sehen.
Während der ersten Synchronisierung aktualisiert OneDrive for Business vor allem die Ansicht der Dateien. Daher ist es wichtig, hier ebenfalls die "Dateien bei Bedarf"-Funktion im OneDrive-Client zu aktivieren – wie im vorhergehenden Abschnitt besprochen. Danach stehen alle Dateien in der Cloud für Windows 365 zur Verfügung, die Dateien werden aber erst dann durch den Client heruntergeladen, wenn der Anwender diese öffnet.
Abhängig von der eingesetzten Lizenz steht in Windows 365 auch Microsoft Office zur Verfügung. Hier lassen sich SharePoint-Seiten, OneDrive-for-Business-Konten und andere Cloudspeicher genauso anbinden wie auf lokalen Rechnern. Das hat den Vorteil, dass Anwender mobil auf den Datenspeicher zugreifen und gemeinsam mit anderen Anwendern an Dokumenten arbeiten können.
Mac-Anwender können an dieser Stelle parallel zu OneDrive auch iCloud anbinden. Das hat den Vorteil, dass über iCloud eine Synchronisierung der Daten vom Mac in die Cloud stattfinden kann und so diese Daten in Windows 365 zur Verfügung stehen. Umgekehrt können Anwender in Windows 365 Daten in iCloud speichern und diese Daten auf den Macs nutzen. Auch der Zugriff von iPhone und iPad sind so möglich. Natürlich funktioniert das bei der Verwendung von Windows mit OneDrive genauso und es ist auch problemlos möglich, iCloud und OneDrive parallel einzusetzen. Dadurch erhalten Anwender Flexibilität, was die Speicherung der Daten betrifft.
Windows 365 steht aber nicht nur auf dem Mac und in Windows zur Verfügung, sondern Sie können auch von iPad und iPhone aus auf den Windows-PC zugreifen sowie mit Android-Geräten. Für den Verbindungsaufbau können Sie hier einen beliebigen Browser verwenden oder den RDP-Client, den Microsoft im App-Store und in Google Play zur Verfügung stellt. Für diese Verbindung benötigen Sie für einen RDP-Client die Abonnenten-URL. Diese steht im Downloadbereich von Windows 365 zur Verfügung.
Anwendungen bereitstellen
Die für den Nutzer oft wichtigste Anwendung ist das Office-Paket. Die ist zwar bei Windows 365 vorinstalliert, aber nicht lizenziert. Sie müssen entweder eine eigene Lizenz mit Produktschlüssel zur Verfügung haben oder Office über andere Verträge wie zum Beispiel Office 365 nutzen. Da die Office-Lizenz kein Bestandteil von Win-dows 365 ist, ist es problemlos möglich, in Windows 365 die Office-Alternativen Open Office, LibreOffice und auch andere Office-Programme zu installieren.
Neben den Möglichkeiten der automatisierten Bereitstellung von Windows 365 und Anwendungen über Microsoft Endpoint Manager lassen sich auch lokal Anwendungen auf einem Windows-365-PC installieren. Dazu können Sie die Installationsdateien entweder über das Internet herunterladen, mit einem Cloudspeicher zur Verfügung stellen oder vom lokalen PC über die Zwischenablage hochladen. Bei der Verbindung mit Windows 365 kann der RDP-Client auch lokale Laufwerke in Windows und macOS innerhalb von Windows 365 bereitstellen. Damit lassen sich ebenfalls Daten austauschen, zum Beispiel für das Installieren von Programmen.
Wenn eine Anwendung ein Problem verursacht oder nicht mehr benötigt wird, kann es sinnvoll sein, diese zu deinstallieren. In der Ansicht der installierten Programme, die mit appwiz.cpl zur Verfügung steht, lassen sich alle bereits installierten Programme von Windows 365 entfernen, genauso wie auf lokalen Windows-Installationen. Sie sollten an dieser Stelle aber auf keinen Fall Programme und Tools deinstallieren, die zum Lieferumfang von Windows 365 gehören, vor allem nicht die Erweiterungen mit den Bezeichnungen "Remote Desktop Services…". Die vorinstallierten Versionen von Office 365 lassen sich aber ohne Probleme von Windows 365 entfernen. Selbst installierte Anwendungen können Benutzer genauso deinstallieren wie auf lokalen Rechnern.
Windows 365 rebooten
Über die Startseite von Windows 365 finden Sie für jeden gebuchten Cloud-PC ein Zahnrad, mit dem sich verschiedene Anpassungen vornehmen und so die virtuellen PCs steuern lassen. Kommt es zu Problemen in Windows 365 und lassen sich die Probleme innerhalb von Windows 365 nicht lösen, gibt es an dieser Stelle auch die Möglichkeit, den virtuellen PC neu zu starten.
Das Zurücksetzen ist ebenfalls hier möglich. Standardmäßig bleibt Windows 365 immer angeschaltet, sodass jederzeit eine Verbindung möglich ist. Es gibt aber die Option. den virtuellen PC neu zu starten, wenn das notwendig ist. Microsoft hat zwar auch die Installation von Windows-Updates in Windows 365 weitgehend automatisiert, allerdings ist es hier sinnvoll, ab und zu selbst zu überprüfen, ob über die Einstellungs-App in Windows 10/11 Updates innerhalb von Windows 365 zur Verfügung stehen. Ein manueller Neustart kann bei Problemen mit Windows-Updates helfen.
Über das Zahnradsymbol und der Auswahl von "Neu starten" wird das virtuelle Betriebssystem heruntergefahren und anschließend neu gestartet. Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden, es braucht aber noch etwas, bis auch alle Dienste auf dem Cloud-PC wieder laufen. Danach sollten Probleme, die einen Neustart erfordern, behoben sein und die Verbindung wieder funktionieren.
Verbindungsprobleme mit Windows 365 beheben
Die virtuellen PCs laufen in Microsoft-Rechenzentren. Das hat den Vorteil, dass die Verbindungen schnell sind, vor allem zu anderen Microsoft-Diensten in Microsoft 365 oder Microsoft Azure. Es kann aber dennoch zu Verbindungsproblemen mit Windows 365 kommen. Wenn diese nicht durch den lokalen PC begründet sind, zum Beispiel durch Netzwerk- oder Firewallprobleme, lassen sich diese eventuell auf das virtuelle Netzwerk am Windows-365-PC zurückführen.
Der einfachste Weg, um derartige Netzwerkprobleme zu lösen, besteht darin, für den jeweiligen Cloud-PC über das Zahnradsymbol die Option "Problembehandlung" auszuwählen. Dadurch müssen weder Admins noch der Support aktiv werden, wenn ein Benutzer Probleme hat. Damit lassen sich viele Probleme in Windows 365 lösen, unabhängig davon, ob die Business- oder die Enterprise-Edition zum Einsatz kommt. Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden, löscht keine Daten und stellt gleichzeitig sicher, dass Verbindungsprobleme nicht durch Win-dows 365 verursacht werden. Allerdings lassen sich damit nur interne Konfigurationsprobleme des Cloud-PCs lösen.
Cloud-PC zurücksetzen
Funktioniert Windows 365 nicht mehr ordnungsgemäß, lässt sich durch das Zurücksetzen das Problem in nahezu allen Fällen beheben. Dies funktioniert generell genauso wie bei herkömmlichen Installationen von Windows 10 und 11. Allerdings gehen dabei alle Daten, Einstellungen und Programme auf dem Cloud-PC verloren. Anschließend müssen Anwender ihre Programme neu installieren, Einstellungen neu setzen und auch ihre Daten wieder auf den PC kopieren. Das ist auch einer der Gründe, warum auf dem virtuellen PC keine Daten gespeichert werden sollen. Dazu kommt, dass der Vorgang oft weit über eine Stunde dauert. Danach ist der Cloud-PC jedoch im gleichen Zustand wie direkt nach der Bereitstellung.
Das Zurücksetzen starten Sie über die Auswahl von "Zurücksetzen" über das Zahnradsymbol in der Windows-365-Weboberfläche. Bei dem Vorgang installiert der Dienst das Betriebssystem komplett neu. Vor dem eigentlichen Zurücksetzen erscheinen eine Meldung, die Anwender bestätigen müssen, sowie der Hinweis, welche Daten das System nach dem Starten des Vorgangs löscht. Nach dem erfolgreichen Löschvorgang erscheint eine Meldung, dass der Cloud-PC zurückgesetzt wurde, und der Anwender kann sich erneut an seinem System anmelden.
Wiederherstellungspunkte zur Sicherung nutzen
Microsoft bietet für Windows 365 die Möglichkeit, einen Systemwiederherstellungspunkt zu erstellen. Generell ist es sinnvoll, vor der Installation von Software einen Systemwiederherstellungspunkt zu erstellen, um so Windows auf den Ausgangszustand bringen zu können. Dazu öffnen Sie die Systemsteuerung und klicken auf "System und Sicherheit / System" und dann auf den Link "Computerschutz" am linken Rand. Auf der gleichnamigen Registerkarte stehen Ihnen die drei Schaltflächen "Systemwiederherstellung", "Konfigurieren" und "Erstellen" zur Verfügung. Mit der Schaltfläche "Erstellen" erzeugen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt.
Zunächst geben Sie einen Namen für den Wiederherstellungspunkt ein und klicken auf "Erstellen". Ist der Vorgang erfolgreich, erhalten Sie eine entsprechende Rückmeldung von Windows. Standardmäßig erfasst Windows mit den Systemwiederherstellungspunkten nur die Systempartition. Wollen Sie weitere Festplatten mit dieser Funktion absichern, klicken Sie auf die Schaltfläche "Konfigurieren". Im neuen Fenster aktivieren Sie die Systemwiederherstellungspunkte für die entsprechende Festplatte und legen über einen Schieberegler fest, wieviel Speicherplatz Windows dafür zur Verfügung stellen soll.
Über die dritte Schaltfläche starten Sie die Systemwiederherstellung. Dabei löscht oder überschreibt Windows keine Benutzerdaten, sondern lediglich Systemdateien. Klicken Sie auf die Schaltfläche, startet ein Assistent, der Sie durch den Vorgang führt. Den Assistenten starten Sie direkt über Rstrui.exe im Suchfeld des Startmenüs oder in einer Befehlszeile. Auf der nächsten Seite sehen Sie alle Systemwiederherstellungspunkte, die Windows erstellt hat. Um die Systemdateien von einem bestimmten Zeitpunkt zurückzuholen, wählen Sie den entsprechenden Systemwiederherstellungspunkt aus und klicken auf "Weiter".
Kompatibilitätsmodus für Anwendungen aktivieren
Ein häufiges Problem, warum Anwendungen unter Windows 365 nicht funktionieren, ist die mangelnde Kompatibilität beim Zugriff auf neue Betriebssystemfunktionen. Wenn es keine neue Version gibt, lassen sich ältere Programme kompatibel mit Windows starten. Es besteht unter Windows die Möglichkeit, Applikationen so zu starten, dass diese davon ausgehen, sie laufen mit einer älteren Version von Windows. In diesem Fall verhält sich Windows 365 bei dieser Applikation wie ein altes Windows-System. Bei einer solchen Einstellung übergeht Windows allerdings auch viele Sicherheitseinstellungen.
Sie aktivieren diese Funktion in den Eigenschaften ausführbarer Dateien oder über die Registerkarte "Kompatibilität". Hier können Sie ein kompatibles Betriebssystem, die Auflösung und weitere Einstellungen speziell für diese Anwendung vorgeben. Über die Schaltfläche "Problembehandlung für die Programmkompatibilität ausführen" können Sie mit einem Assistenten Kompatibilitätsprobleme lösen.
Berechtigungsprobleme lösen
Startet eine Anwendung nicht, liegt es häufig an den eingeschränkten Rechten in Windows 10 und 11. Selbst Administratoren haben standardmäßig weniger Rechte zum Ausführen von Anwendungen als in älteren Windows-Versionen. Unterstützt die Anwendung die Benutzerkontensteuerung nicht, könnten Sie diese unter Umständen deaktivieren. Das ist allerdings selten zu empfehlen.
Wollen Sie die Benutzerkontensteuerung nicht deaktivieren, lösen Sie die Berechtigungsprobleme eventuell dadurch, dass Sie die Applikation über die Option "Als Administrator ausführen" im Kontextmenü der Datei starten. In diesem Fall wird die Benutzerkontensteuerung durch Windows aktiviert, nicht durch die Anwendung selbst. Startet die Anwendung auf diesem Weg, können Sie in den Eigenschaften auf der Registerkarte "Kompatibilität" den Administratormodus dauerhaft für diese Anwendung aktivieren. Achten Sie in diesem Fall aber darauf, dass das Programm dann auch über vollständigen Zugriff auf den Rechner verfügt. Daher ist der Einsatz nicht immer sinnvoll und ist nur dann zu empfehlen, wenn Sie der Anwendung vertrauen.
Der Vorgang steht auch über einen Assistenten zur Verfügung, dessen Einsatz Sie für unerfahrene Anwender kommunizieren können. Gestartet wird der Assistent über die Systemsteuerung und dort gilt es, zu "System und Sicherheit / Sicherheit und Wartung" zu wechseln und auf "Windows-Problembehandlung" zu klicken. Dort greift der Nutzer auf die Option "Programme ausführen, die für vorherige Versionen von Windows entwickelt wurden" zu.
Der Assistent führt nun durch die Konfiguration des Programms. Im ersten Schritt sucht der Assistent nach allen Programmen auf den Computern. Aus dieser Liste ist das Programm auszuwählen, das nicht funktioniert. Erscheint das Programm nicht im Fenster, hilft ein Klick auf "Nicht aufgeführt" und der Anwender kann selbst nach dem Programm suchen. Ist es gefunden und ausgewählt, beginnt der Assistent, nach Problemen mit dem Programm zu suchen, und nimmt automatisch Einstellungen vor. Um das Programm mit diesen Einstellungen zu testen, kommt die Option "Empfohlene Einstellungen testen" zum Einsatz. Dort genügt ein Klick auf die Schaltfläche "Programm testen", wobei der Assistent für die Programmkompatibilität gestartet bleiben muss. Nach dem Test ist es notwendig, auf "Weiter" zu klicken.
Funktioniert das Programm, ist die Option "Ja, diese Einstellungen für dieses Programm speichern" auszuwählen. Startet das Programm nicht, wählt der Nutzer die Option "Nein, mit anderen Einstellungen wiederholen". Anschließend liefert der Assistent verschiedene Auswahlmöglichkeiten, die das Problem des Programmes genauer spezifizieren. Auf dieser Basis nimmt der Assistent weitere Einstellungen vor, die sich wieder testen lassen. Dies wiederholen Nutzer so lange, bis die Anwendung funktioniert.
Fazit
Windows 365 stellt einen neuen Weg zur Verfügung, das Betriebssystem zu nutzen. Dabei muss der Anwender sich kaum umstellen und hat die Option, auch mit macOS, Linux oder von mobilen Endgeräten aus zuzugreifen. Dabei bietet sich für kleine Unternehmen die Business-Lizenz an, die erlaubt, sehr schnell Desktops aus der Cloud bereitzustellen. Dies erfolgt allerdings mit deutlich weniger Verwaltungsoptionen als über die Windows-365-Enterprise-Lizenz, die ein Azure AD sowie den Microsoft Endpoint Manager zusätzlich erfordert, dafür aber auch genauer steuerbar ist.