ADMIN

2022

06

2022-05-30T12:00:00

Storage und Backup

PRAXIS

050

Client-Management

Windows

Rollback von Windows 11 auf Windows 10

Rolle rückwärts

von Thomas Joos

Veröffentlicht in Ausgabe 06/2022 - PRAXIS

Die Aktualisierung auf Windows 11, das es eigentlich nie geben sollte, macht die Runde. Doch was können Sie für den Fall unternehmen, wenn das Update fehlschlägt und Sie wieder auf Windows 10 zurück möchten – natürlich ohne Datenverlust. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag Wege zurück zu Windows 10. Zehn Tage nach der Aktualisierung auf Windows 11 stehen Ihnen diese ohne große Probleme offen. Doch die Funktionen zur Deinstallation von Windows 11 laufen mit der Zeit ab.

Microsoft stellt die kostenlose Aktualisierung auf Windows 11 über das Windows-Update als Feature-Update zur Verfügung. Die Installation kann direkt in Windows 10 erfolgen. Natürlich lässt sich das neue Betriebssystem auch über Installationsdateien aufspielen. Bei beiden Varianten haben Sie danach die gleichen Möglichkeiten zur Deinstallation oder Reparatur des Betriebssystems.
In jedem Fall sollten Sie vor der Aktualisierung auf Windows 11 sicherstellen, dass die verwendete Hardware auch richtig unterstützt wird. Das kleine Open-Source-Tool "WhyNotWin11" [1] testet ohne Installation, ob sich die Hardware eines Computers für Windows 11 eignet. Auf vielen Rechnern ist beispielsweise ein TPM-Modul verbaut, aber nicht im UEFI/ BIOS aktiviert. Ist im PC kein TPM verbaut, können Sie über den Typ der Hauptplatine herausfinden, ob sich ein TPM-Chip nachrüsten lässt.
Mit etwas Recherche finden sich im Internet zahlreiche Tipps, mit denen Sie die Registry von Windows 10 so manipulieren können, dass sich Windows 11 installieren lässt. Ist auf dem PC kein TPM vorhanden oder soll Secure Boot nicht zum Einsatz kommen, ist der bessere Weg, die Installation mit einem Windows-11-Abbild vorzunehmen, bei dem die Überprüfung bereits deaktiviert ist. Das geht am einfachsten mit dem kostenlosen Tool Rufus [2].
Microsoft stellt die kostenlose Aktualisierung auf Windows 11 über das Windows-Update als Feature-Update zur Verfügung. Die Installation kann direkt in Windows 10 erfolgen. Natürlich lässt sich das neue Betriebssystem auch über Installationsdateien aufspielen. Bei beiden Varianten haben Sie danach die gleichen Möglichkeiten zur Deinstallation oder Reparatur des Betriebssystems.
In jedem Fall sollten Sie vor der Aktualisierung auf Windows 11 sicherstellen, dass die verwendete Hardware auch richtig unterstützt wird. Das kleine Open-Source-Tool "WhyNotWin11" [1] testet ohne Installation, ob sich die Hardware eines Computers für Windows 11 eignet. Auf vielen Rechnern ist beispielsweise ein TPM-Modul verbaut, aber nicht im UEFI/ BIOS aktiviert. Ist im PC kein TPM verbaut, können Sie über den Typ der Hauptplatine herausfinden, ob sich ein TPM-Chip nachrüsten lässt.
Mit etwas Recherche finden sich im Internet zahlreiche Tipps, mit denen Sie die Registry von Windows 10 so manipulieren können, dass sich Windows 11 installieren lässt. Ist auf dem PC kein TPM vorhanden oder soll Secure Boot nicht zum Einsatz kommen, ist der bessere Weg, die Installation mit einem Windows-11-Abbild vorzunehmen, bei dem die Überprüfung bereits deaktiviert ist. Das geht am einfachsten mit dem kostenlosen Tool Rufus [2].
Nach dem Start geben Sie bei "Auswahl" nur noch die ISO-Datei von Windows 11 an. Diese stellt Microsoft kostenlos zur Verfügung [3]. Nach dem Laden der ISO-Datei sehen Sie bei "Abbildungseigenschaft" die Option "Extended Windows 11 Installaton (no TPM / no Secure Boot)". Nach Auswahl der Option und des richtigen USB-Sticks bei "Laufwerk" lässt ich ein Installationsdatenträger erstellen, der keine Überprüfung von TPM-Chip oder Secure Boot durchführt.
Windows 11 zurücksetzen
Aber kommen wir zum eigentlich Thema des Beitrags. Bestehen schwerwiegende Probleme in Windows, Sie möchten aber nicht auf Windows 10 zurück, setzen Sie Ihre Windows-11-Installation zurück. Dann gibt es aber keinen Weg mehr zu Windows 10. Das sollten Sie bei der Reparatur oder Deinstallation von Windows 11 berücksichtigen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Windows 11 zurückzusetzen, wenn das Betriebssystem nicht mehr funktioniert.
Bootet Windows 11 nicht mehr, ist die Wiederherstellung über die Computerreparaturoptionen möglich. Diese starten automatisch, wenn das Betriebssystem drei- bis viermal nicht richtig bootet. Auch in einem laufenden Windows 11 können Sie das Betriebssystem zurücksetzen. Dabei ist es auf Wunsch möglich, die persönlichen Dateien auf dem Computer zu löschen. Nach dem Zurücksetzen befindet sich Windows 11 im Auslieferungszustand, es handelt sich also um eine Neuinstallation von Windows 11.
Um Windows 11 im laufenden Betrieb zurückzusetzen, rufen Sie die Einstellungs-App auf. Über den Menüpunkt "System" ist der Menüpunkt "Wiederherstellung" zu finden. Mit "Zurück" können Sie von Windows 11 wieder zu Windows 10 wechseln. Dazu später mehr. Um den PC zurückzusetzen, steht Ihnen die Schaltfläche "PC zurücksetzen" zur Verfügung. Dadurch startet ein Assistent, der das Zurücksetzen steuert. Im nächsten Schritt wählen Sie aus, ob Windows 11 in den Auslieferungszustand zurückversetzt werden soll ("Alles entfernen") oder ob Sie installierte Programme, Daten und Einstellungen erhalten wollen ("Eigene Dateien beibehalten"). Funktioniert Windows 11 nicht mehr ordnungsgemäß, ist die Auswahl von "Alles entfernen" umfangreicher und wahrscheinlich erfolgreicher – ein vollständiges Datenbackup vorausgesetzt.
Im Rahmen des Prozesses benötigt Windows 11 die Installationsdateien. Mit der Schaltfläche "Cloud-Download" lassen sich diese direkt aus dem Internet bei Microsoft herunterladen. Alternativ nutzen Sie lokale Dateien, dazu steht die Option "Lokale Neuinstallation" zur Verfügung. Bedenken Sie, dass beim Download mindestens 4 GByte anfallen. Der entsprechende Speicherplatz muss auf dem PC natürlich vorhanden sein.
Bevor der Assistent mit dem Zurücksetzen beginnt, erscheint noch einmal eine Zusammenfassung und Sie können an dieser Stelle Ihre Auswahl noch ändern. Im nächsten Schritt informiert Sie Windows, dass die Installation von Updates nicht rückgängig gemacht werden kann. Wurde der Rechner von Windows 10 auf Windows 11 aktualisiert, gibt es nach dem Zurücksetzen keinen Weg mehr zur 10er-Version. Hier kann es unter Umständen sinnvoll sein, auf Windows 10 zurückzukehren, anstatt Windows 11 zurückzusetzen und sich den Weg zurück zu Windows 10 zu verbauen. Dies gilt vor allen Dingen für den Fall, dass die vorhandenen Probleme dem Upgrade auf Windows 11 geschuldet sind.
Entscheiden Sie sich nicht für ein komplettes Zurücksetzen, sondern möchten Dateien und Apps beibehalten, lässt sich in den Einstellungen überprüfen, welche Apps Sie dennoch neu installieren müssen. Idealerweise liegen die entsprechenden Installationsdateien bereits vor. Auch bietet es sich an, Einstellungen nach Möglichkeit vor dem Reset zu exportieren. Haben Sie alle Fragen des Assistenten beantwortet, beginnt dieser mit seiner Arbeit und setzt Windows 11 zurück. Dazu klicken Sie die Schaltfläche "Zurücksetzen" an. Ab diesem Moment lässt sich der Vorgang nicht mehr stoppen.
Bild 1: Gibt es Probleme mit dem Betriebssystem, können Sie diese in den Systemeinstellungen beheben, bis hin zur Neuinstallation von Windows.
Windows 11 startet nicht mehr
Bootet Windows 11 nicht mehr, ist das Zurücksetzen über die Computerreparaturoptionen möglich. Nach dem dritten bis vierten fehlerhaften Bootvorgang startet Windows 11 die automatische Reparatur. Mit "Erweiterte Optionen" stehen Ihnen verschiedene Werkzeuge für die Wiederherstellung zur Verfügung. Hier können Sie auch zu Windows 10 zurückkehren.
Daneben finden Sie verschiedene Werkzeuge zur Wiederherstellung von Windows 11 vor. Um Windows 11 zurückzusetzen, wählen Sie bei "Problembehandlung" die Option "Diesen PC zurücksetzen". Hier verwechseln viele Benutzer die Option mit dem Deinstallieren von Windows 11, vor allem wenn Sie den Rechner von Windows 10 auf 11 aktualisiert haben. Bei "Erweiterte Optionen" stehen zusätzliche Funktionen zur Wiederherstellung zur Verfügung. Mit dem Punkt "Updates deinstallieren" wechseln Sie wiederum von Windows 11 zu Windows 10 zurück. Das ist etwas verwirrend, aber wichtig, da Sie bei falscher Auswahl den Fehler nicht mehr rückgängig machen können.
Existieren Systemwiederherstellungspunkte, lassen sich diese über "System wiederherstellen" aktivieren und zur Wiederherstellung nutzen. Das geht also auch in den Computerreparaturoptionen, nicht nur mit "rstrui.exe" innerhalb von Windows. Bei der Auswahl von "Diesen PC zurücksetzen" stehen die gleichen Optionen zur Verfügung wie beim Zurücksetzen von Windows 11 direkt aus der Einstellungs-App heraus. Auch lässt sich ein nötiger Download direkt aus der Cloud heraus vornehmen. Dazu muss der Computer natürlich mit dem Internet verbunden sein.
Sollten Sie Ihren Rechner nicht mehr weiternutzen wollen, wählen Sie beim Zurücksetzen in den Computerreparaturoptionen die Option "Laufwerk bereinigen" aus. Dann löscht Windows 11 die Dateien vollständig. Nach dem erfolgreichen Herunterladen von Windows 11 und dem Zurücksetzen des Betriebssystems startet Windows 11 wieder im ursprünglichen Zustand. Haben sich Viren oder Ransomware auf dem PC befunden, sind diese ebenfalls gelöscht – sofern sie sich nicht in der Firmware der Festplatte oder im BIOS verstecken.
Update zu Windows 11 rückgängig machen
Wer mit dem Update auf Windows 11 unzufrieden ist, kann die Aktualisierung mit Bordmitteln rückgängig machen und Windows 10 wiederherstellen. Das geschieht mit den gleichen Werkzeugen wie das Zurücksetzen von Windows 11 in den Auslieferungszustand.
Beim Aktualisieren auf Windows 11 speichert das Betriebssystem die alte Betriebssysteminstallation für zehn Tage und kann diese wiederherstellen. Daten gehen dabei keine verloren und auch die Einstellungen des Betriebssystems bleiben erhalten. Natürlich ist es dennoch sinnvoll, vor der Deinstallation eine Sicherung des Computers durchzuführen.
Der Rollback auf Windows 10 ist jedoch nicht unbegrenzt lange möglich, denn nach zehn Tagen löscht Windows 11 die Deinstallationsdaten vom System. Auch nach dem manuellen Entfernen der zugehörigen temporären Dateien über die Datenträgerbereinigung ist der Weg zurück versperrt. Nutzen Sie diese also nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie das neue Betriebssystem weiternutzen möchten.
Bild 2: Microsoft möchte natürlich wissen, waurm Nutzern Windows 11 nicht zugesagt hat.
Windows 11 über Systemeinstellungen deinstallieren
Die Deinstallation von Windows 11 können Sie direkt im Betriebssystem anstoßen. Rufen Sie dazu die Einstellungs-App von Windows auf. Das Aussehen und die Aufteilung der Menüpunkte hat Microsoft im Vergleich zu Windows 10 überarbeitet. Generell funktioniert das Downgrade von Windows 11 auf Windows 10 noch genauso wie seinerzeit die Rückmigration von Windows 10 auf Windows 7 oder 8.1. Um Windows 10 wiederherzustellen, verwenden Sie den Menüpunkt "System". Danach ist links der Menüpunkt "Wiederherstellung" zu finden, der verschiedene Möglichkeiten umfasst, um Windows 11 zu reparieren oder zu deinstallieren. Mit dem Menüpunkt "Zurück" entfernen Sie Windows 11 vom Rechner.
Dabei startet ein Assistent, der Sie durch die Deinstallation führt und natürlich zunächst versucht, diese zu verhindern, weil Microsoft möchte, dass seine Kunden bei Windows 11 bleiben. Der Menüpunkt ist nur dann verfügbar, wenn die Systemdateien zur Deinstallation von Windows 11 wie erwähnt noch nicht entfernt wurden. Im nächsten Schritt geben Sie einen Grund an, warum Sie Windows 11 wieder vom Rechner deinstallieren wollen. Wer keinen spezifischen Grund nennen möchte, wählt einfach "Anderer Grund" aus. Mit "Weiter" erscheint die nächste Seite des Assistenten und dieser bietet an, nur die Updates anstatt Windows 11 komplett zu entfernen.
Mit "Nein, danke" führt der Assistent die Deinstallation von Windows 11 selbst fort. Im nächsten Schritt informiert er darüber, welche Folgen die Deinstallation von Windows 11 haben kann. Die Einstellungen, die Sie direkt in Windows 11 vorgenommen haben, sind nach der Deinstallation nämlich weg. Das Betriebssystem befindet sich dann auf dem Stand vor der Aktualisierung zu Win­dows 11. Alle sonstigen Einstellungen, Daten und Apps sind weiterhin vorhanden. Mit "Weiter" wechselt der Assistent zur nächsten Seite.
Wer übrigens sein Kennwort in Windows 11 geändert hat, kann das neue Kennwort nach der Deinstallation nicht weiterverwenden. Für die Anmeldung an Windows 10 ist das alte Kennwort notwendig. Bis zu dieser Stelle können Sie den Assistenten mit "Abbruch" beenden, es werden keinerlei Änderungen durchgeführt. Erst beim Klick auf die Schaltfläche "Zu Windows 10 zurückkehren" lässt sich der Vorgang nicht mehr rückgängig machen. Nach einigen Minuten startet Windows 10 wieder.
Haben Sie Windows 11 erfolgreich von Ihrem Rechner entfernt, sollten Sie im ersten Schritt über Windows-Update die aktuellen Patches für Windows 10 aufspielen. Auch Qualitätsupdates für Windows 10 zeigt der Assistent anschließend an und erlaubt die Installation, zum Beispiel die Aktualisierung zu Windows 10 21H2 und neuer. Natürlich sollten Sie auch überprüfen, ob Windows 10 noch aktiviert ist. Das erledigen Sie durch Aufrufen von "slui.exe". Werfen Sie nicht zuletzt einen Blick auf die installierten Anwendungen, Treiber und Ihre Daten.
Fazit
Wenn Sie Ihren Rechner von Windows 10 auf Windows 11 aktualisiert haben und das neue Betriebssystem nicht so funktioniert, wie Sie es sich vorgestellt haben, gibt es verschiedene Wege, um das System zu reparieren. Sie können Windows 11 in den Auslieferungszustand zurückversetzen oder das neue OS auch eine Zeitlang komplett deinstallieren und zu Windows 10 zurückkehren. Die einzelnen Optionen hat Microsoft in der Einstellungs-App von Windows 11 sowie in den Computerreparaturoptionen integriert, die manuell oder bei Bootproblemen automatisch starten. Allerdings steht Ihnen das Zeitfenster für einen Rollback nur begrenzt zur Verfügung. Auch wenn Sie die Update-Dateien manuell entfernen, heißt Ihr künftiges Betriebssystem Windows 11.
(dr)
Link-Codes