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2023
02
2023-01-31T12:00:00
Endpoint Security
AKTUELL
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Hausmesse
AWS
AWS re:Invent 2022 in Las Vegas
Zurück in altem Glanz
von Benedikt Egetemeyr
Dr. Jens Söldner
Veröffentlicht in Ausgabe 02/2023 - AKTUELL
Die zehnte AWS re:Invent fand wieder in einer Größenordnung statt, wie vor der Pandemie üblich. Rund 50.000 Besucher trafen sich vom 28. November bis 2. Dezember in Las Vegas, um sich in über 2700 Vorträgen vom Hersteller und den 364 Ausstellern über die neuesten Innovationen und Trends rund um das Public-Cloud-Angebot des Hyperscalers zu informieren.

AWS garnierte seine Hausmesse mit zahlreichen Neuankündigungen. So hörten die Teilnehmer am ersten Konferenztag von der fünften AWS-Nitro- Generation. Nitro stellt eine dedizierte Steckkarte dar, die Netzwerkkarten und spezielle CPUs für den Betrieb des Hypervisors bündelt und die eigentlichen CPUs des Servers für den reinen Betrieb der virtuellen Maschinen reserviert.
Neues Nitro
In der neuen, fünften Generation verspricht AWS deutliche Verbesserungen beim Netzwerkdurchsatz (60 Prozent), der Speicherbandbreite (plus 50 Prozent) sowie 100 Prozent mehr PCIe-Bandbreite. Dies soll durch eine Verdoppelung der Anzahl der Transistoren möglich werden. Gleichzeitig will AWS die Leistung pro Watt weiter gesteigert haben.
Neu in der fünften Generation ist ebenfalls die Unterstützung des im eigenen Haus entwickelten Netzwerkprotokolls "Scalable Reliable Datagram" (SRD), das Skalierungsund Performanceprobleme des klassischen TCP-Protokolls in großen Rechenzentren, in der Public Cloud und beim High Performance Computing adressiert. SRD basierte bislang auf dem "Elastic Network Adapter" (ENA), was mit einigem administrativen Aufwand einherging. Nun vereinfacht der Hersteller dies drastisch, indem es mit der neu vorgestellten "Express"-Erweiterung des Elastic Network Adapters ausreicht, ENA Express einfach auf der Instanz einzuschalten. Befinden sich zwei virtuelle Maschinen in der gleichen Availability Zone und haben ENA Express aktiviert, stellt das System automatisch eine SRD-basierte Verbindung her, um so die deutlich verbesserte Performance freizuschalten.
AWS garnierte seine Hausmesse mit zahlreichen Neuankündigungen. So hörten die Teilnehmer am ersten Konferenztag von der fünften AWS-Nitro- Generation. Nitro stellt eine dedizierte Steckkarte dar, die Netzwerkkarten und spezielle CPUs für den Betrieb des Hypervisors bündelt und die eigentlichen CPUs des Servers für den reinen Betrieb der virtuellen Maschinen reserviert.
Neues Nitro
In der neuen, fünften Generation verspricht AWS deutliche Verbesserungen beim Netzwerkdurchsatz (60 Prozent), der Speicherbandbreite (plus 50 Prozent) sowie 100 Prozent mehr PCIe-Bandbreite. Dies soll durch eine Verdoppelung der Anzahl der Transistoren möglich werden. Gleichzeitig will AWS die Leistung pro Watt weiter gesteigert haben.
Neu in der fünften Generation ist ebenfalls die Unterstützung des im eigenen Haus entwickelten Netzwerkprotokolls "Scalable Reliable Datagram" (SRD), das Skalierungsund Performanceprobleme des klassischen TCP-Protokolls in großen Rechenzentren, in der Public Cloud und beim High Performance Computing adressiert. SRD basierte bislang auf dem "Elastic Network Adapter" (ENA), was mit einigem administrativen Aufwand einherging. Nun vereinfacht der Hersteller dies drastisch, indem es mit der neu vorgestellten "Express"-Erweiterung des Elastic Network Adapters ausreicht, ENA Express einfach auf der Instanz einzuschalten. Befinden sich zwei virtuelle Maschinen in der gleichen Availability Zone und haben ENA Express aktiviert, stellt das System automatisch eine SRD-basierte Verbindung her, um so die deutlich verbesserte Performance freizuschalten.
Ebenso profitieren die io2-Volumes im Speicherdienst "Elastic Block Storage" von SRD – ab Anfang 2023 sollen alle neu erstellten io2-Volumes auf Basis von SRD laufen. AWS geht von einer Vervierfachung des Speicherdurchsatzes sowie einer neunzigprozentigen Reduktion bei der sogenannten "Tail Latency" aus. Diese störend hohe Latenz, die nicht sehr häufig auftritt, aber falls sie zuschlägt, die Gesamtperformance deutlich negativ beeinträchtigt. Technische Grundlage für diese Verbesserung ist der native Betrieb des SRD-Protokolls direkt auf der Nitro-Karte.
Die Nitro-Technologie setzt AWS bereits seit 2014 ein, doch erst jetzt übernehmen Anbieter wie Red Hat oder VMware diese Herangehensweise. In der Version 8 von VMwares Hypervisor vSphere können nun erstmalig DPUs (Data Processing Units) beispielsweise auf Basis von Nvidias Blue- Field-Karten eingesetzt werden, um analog zu Nitro die CPUs von Netzwerk- und Verwaltungsaufgaben zu entlasten.
Neue Instanz-Typen
Wer die Features und die verbesserte Leistung der fünften Nitro Generation nutzen möchte, kann dies auf Basis der neuen Instanztypen für virtuelle Maschinen tun. Die C7gn-Instanz auf Grundlage von Nitro v5 und der AWS-eigenen Graviton- CPU wendet sich an Unternehmen, die hohen Netzwerkdurchsatz für ihre Applikationen benötigen. Laut AWS steigert sich die Netzwerkbandbreite auf 200 GBit/s und bietet im Vergleich zum Vorgänger C6gn eine Verdoppelung des Paketdurchsatzes pro Sekunde. Am meisten profitieren High Performance Computing wie etwa die Berechnung von Wettervorhersagen oder physikalische Simulationen, aber auch andere netzwerklastige Anwendungen wie Datenanalysen.
Ebenfalls neu ist eine Verbesserung der vor einem Jahr vorgestellten Graviton3- CPU, die nunmehr mit dem neuen Graviton3E- Prozessor arbeitet, der laut Hersteller bis zu 60 Prozent bessere Leistung pro Watt im Vergleich zu x86-basierten Instanzen bereitstellen soll und besonders bei mathematischen Vektoroperationen über 35 Prozent schneller als der Vorgänger sein soll. AWS kombiniert den Nitrov5- Chip und die Graviton3E-CPU im neuen Instanz-Typ HPC7g, der sich durch das beste Preisleistungsverhältnis für performancehungriege HPC-Applikationen auszeichnen soll bei gleichzeitig verbesserter Energieeffizienz.
Auch Securitythemen standen im Fokus auf der Konferenz. Neu ist der Sicherheitsund Logging-Dienst "Amazon Security Lake" (momentan im Preview. Der Service erlaubt die zentrale Sammlung, den Abgleich und die Analyse von sicherheitsbezogenen (Log-)Daten aus unterschiedlichen Quellen wie AWS CloudTrail, VPC Flog Logs sowie Sicherheitsprodukten von weiteren Herstellern im großen Stil (laut Hersteller auf "PByte Scale").
Kollege KI hilft programmieren
Neben den Neuerungen im Bereich der Prozessoren und der darauf basierenden Instanztypen konzentrierten sich viele weiteren offiziellen Ankündigungen der Konferenz auf Themen für Entwickler und Forscher. Besonders spannend: der Amazon CodeWhisperer. Er stellt eine automatisierte, Machine-Learning-basierte Hilfe für Programmierer dar, die während des Codings Vorschläge auf Basis von bisherigem Code und Kommentaren macht.
Der Dienst kann sich in die gängigen Entwicklungsumgebungen von JetBrains und Microsoft (Visual Studio Code) sowie in die hauseigene IDE des Herstellers AWS Cloud9 einklinken. An Programmiersprachen unterstützt der Code Einflüsterer momentan Java, JavaScript, Python, TypeScript und C#.
Neues aus dem AWS-Ökosystem
Auch die Aussteller nutzten die Konferenz, um ihre AWS-bezogenen Neuigkeiten und Produkte zu präsentieren. So möchte VMware mit seinen Produkten aus dem Tanzu-Portfolio den Betreibern von Kubernetes- basierten Diensten die Arbeit erleichtern. VMware hat zudem eine enge Entwicklungspartnerschaft mit AWS angekündigt, um den gemeinsam angebotenen Dienst "VMware Cloud on AWS" technologisch voranzutreiben. Die jüngste Entwicklung betrifft die Variante "VMware Cloud on AWS Outposts", mit der IT-Verantwortliche den VMware-Stack inklusive vSphere, vSAN und NSX auf dedizierten Amazon-EC2-Bare-Metal-Instanzen betreiben können, die mit Amazons Nitro- Karte beschleunigt sind.
Auf der re:Invent enthüllte VMware ein neues Feature, das nun auch VMware Cloud on AWS Outposts mit mehreren Racks und mehreren Clustern unterstützt. Hiermit kann VMware die Kapazität bis zu 16fach erhöhen gegenüber einer Konfiguration in einem einzigen Serverrack.
Backup- und Speicherhersteller Cohesity, an dem AWS eine Beteiligung hält, nutzte die Hausmesse, um den Support von weiteren geschäftskritischen Workloads anzukündigen. Bislang konnte Cohesity Datensicherungsdienste für EC2-Instanzen und den Amazon Relational Database Service (RDS) bereitstellen – neu ist nun die Unterstützung für Amazons Objektspeicherdienst Amazon Simple Storage Service.
Fazit
Nitro, neue Instanzen und einen sehr skalierbaren Sicherheitsdienst wirft AWS in die Runde, um Unternehmen mehr Optionen und Schutz in der Cloud zu bieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit VMware ergeben sich neue Möglichkeiten für IT-Verantwortliche. So ist Las Vegas und die re:invent nach Covid wieder eine Reise wert.
(jp)