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2023

04

2023-03-30T12:00:00

Storage

EDITORIAL

003

Editorial

Wer zu spät kommt,

Vorwort zur Ausgabe

Redaktion IT-Administrator

Veröffentlicht in Ausgabe 04/2023 - EDITORIAL

den bestraft das Leben. Dieser Ausspruch wird für gewöhnlich Michail Gorbatschow zugeschrieben, was wohl nicht ganz korrekt ist. Vielmehr geht der Satz den meisten Quellen zufolge auf den damaligen außenpolitischen Sprecher der Sowjetunion zurück, Gennadi Gerassimow. Der hatte in griffige Worte verpackt, was Gorbatschow dem rückwärtsgewandten Erich Honecker mit auf den Weg gab: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren."
Die erste Variante hat natürlich deutlich mehr Grip und lässt sich auch besser auf unseren Storage-Schwerpunkt anwenden. Im August 2022 zog Intel einen Schlussstrich unter seine Optane-Serie. Wir erinnern uns: Die auf der Technologie 3D XPoint beruhenden Produkte sollten als nichtflüchtiger Speicher eine Zwischenstellung zwischen superschnellem, aber flüchtigem DRAM und dauerhaftem, nicht ganz so schnellem NAND-Flash einnehmen. Das blieb jedoch offenbar eine Nische – nicht zuletzt wegen des Preises: Das letzte Optane-Produkt, die unlängst auf den Markt gekommene PMem-300-Serie, gibt es in drei Ausfertigungen zwischen 128 und 512 GByte Speicherkapazität zu Preisen zwischen 1500 und 4200 US-Dollar – nicht gerade ein Schnäppchen.
Herkömmlicher Flash-Speicher hingegen wird immer billiger. So will etwa Pure Storage mit seinem neuen All-Flash-Produkt FlashBlade//E (mehr dazu in den News ab Seite 6) bei der Anschaffung mit HDDs konkurrieren. 1 GByte Kapazität soll weniger als 0,20 US-Dollar kosten, und das bei einem Fassungsvermögen von 4 PByte auf zehn Höheneinheiten. Da ist es nicht verwunderlich, dass Optane – wenn auch deutlich schneller, aber eben mit viel weniger Kapazität und technologisch nicht für alle Anwendungsfälle geeignet – hier mehr und mehr ins Hintertreffen geriet. Dass das Ende von 3D XPoint aber nicht mit dem Scheitern von superschnellem persistentem Speicher gleichzusetzen ist, verdeutlicht unser Marktüberblick zu Storage Class Memory ab der Seite 84.
den bestraft das Leben. Dieser Ausspruch wird für gewöhnlich Michail Gorbatschow zugeschrieben, was wohl nicht ganz korrekt ist. Vielmehr geht der Satz den meisten Quellen zufolge auf den damaligen außenpolitischen Sprecher der Sowjetunion zurück, Gennadi Gerassimow. Der hatte in griffige Worte verpackt, was Gorbatschow dem rückwärtsgewandten Erich Honecker mit auf den Weg gab: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren."
Die erste Variante hat natürlich deutlich mehr Grip und lässt sich auch besser auf unseren Storage-Schwerpunkt anwenden. Im August 2022 zog Intel einen Schlussstrich unter seine Optane-Serie. Wir erinnern uns: Die auf der Technologie 3D XPoint beruhenden Produkte sollten als nichtflüchtiger Speicher eine Zwischenstellung zwischen superschnellem, aber flüchtigem DRAM und dauerhaftem, nicht ganz so schnellem NAND-Flash einnehmen. Das blieb jedoch offenbar eine Nische – nicht zuletzt wegen des Preises: Das letzte Optane-Produkt, die unlängst auf den Markt gekommene PMem-300-Serie, gibt es in drei Ausfertigungen zwischen 128 und 512 GByte Speicherkapazität zu Preisen zwischen 1500 und 4200 US-Dollar – nicht gerade ein Schnäppchen.
Herkömmlicher Flash-Speicher hingegen wird immer billiger. So will etwa Pure Storage mit seinem neuen All-Flash-Produkt FlashBlade//E (mehr dazu in den News ab Seite 6) bei der Anschaffung mit HDDs konkurrieren. 1 GByte Kapazität soll weniger als 0,20 US-Dollar kosten, und das bei einem Fassungsvermögen von 4 PByte auf zehn Höheneinheiten. Da ist es nicht verwunderlich, dass Optane – wenn auch deutlich schneller, aber eben mit viel weniger Kapazität und technologisch nicht für alle Anwendungsfälle geeignet – hier mehr und mehr ins Hintertreffen geriet. Dass das Ende von 3D XPoint aber nicht mit dem Scheitern von superschnellem persistentem Speicher gleichzusetzen ist, verdeutlicht unser Marktüberblick zu Storage Class Memory ab der Seite 84.
Natürlich darf in einem Storage-Heft auch ein Blick auf Ceph nicht fehlen. Wie unser Artikel ab Seite 64 zeigt, hat sich beim Objektspeicher nicht zuletzt wegen der Übernahme von Red Hat durch IBM organisatorisch einiges getan. Und dass Software-definierter Speicher nicht immer teuer sein muss, beweist unser Workshop ab Seite 81: Zumindest im kleineren Maßstab bauen Sie mit StarWind Virtual SAN Free eine eigene softwarebasierte Plattform auf. In den Tests haben wir uns angeschaut, wie gut BACKUP EAGLE auf fehlerhafte oder fehlende Sicherungen aufmerksam macht.
Einen frischgrünen Frühling wünscht
Lars Nitsch
Redakteur und Textchef