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2023

04

2023-03-30T12:00:00

Storage

PRAXIS

054

Cloud

Unternehmenssoftware

SAP

SAP-Cloud-Integration auf No-Code-Basis

Einfache Übergabe

von Christoph Schuler

Veröffentlicht in Ausgabe 04/2023 - PRAXIS

Die beiden wichtigsten SAP-Cloud-Integrationsszenarien zielen auf die Replikation von SAP-Daten in verschiedenen Cloud-Datenplattformen. Dies soll in Echtzeit erfolgen und auch SAP-Prozesse berücksichtigen. Die Voraussetzung dafür bilden passende Schnittstellen und Konnektoren.

Immer mehr Unternehmen wollen ihre SAP-Daten möglichst vollständig, performant und schnell in andere Cloud-Zielumgebungen übertragen, um sie mit den dort vorhandenen Daten zusammenzuführen, zum Beispiel für monatliche Auswertungen und Prognosen in den Bereichen Sales, Controlling oder HR. Das soll ohne Programmieraufwand und Eingriff in die SAP-GUI geschehen. Gleiches gilt zunehmend auch für SAP-Prozesse: Sie in diversen Cloud-Anwendungen abzubilden und mit anderen Werkzeugen zu verknüpfen, ist die Basis, damit der angestrebte Automatisierungssprung gelingt. Das Erreichen beider Ziele hängt von der Wahl der richtigen Schnittstelle beziehungsweise des geeigneten Konnektors ab. Denn SAP ist auch nach einer Migration in die Cloud eher unzugänglich und abgeschirmt. In Abhängigkeit vom Standort des Cloudhostings müssen IT-Verantwortliche außerdem teilweise längere Netzwerkstrecken berücksichtigen.
SAP-Daten integrieren
SAP-Datenintegration bezeichnet die automatische Übertragung von Daten aus dem SAP-System (lokal oder Cloud) in andere Zielumgebungen per Schnittstelle. Die Daten werden beispielsweise in unterschiedlichen Formaten direkt in einer Datenbank zur Verfügung gestellt. Die SAP-Schnittstelle soll diese Schritte im Hintergrund ausführen, ohne dass der Nutzer es im Alltag bemerkt. So ermöglicht sie den schnellen und sicheren Zugriff auf SAP-Daten, damit die einzelnen Abteilungen des Unternehmens diese in ihren gewohnten Zielumgebungen nutzen können.
Die zentralen Herausforderungen bei der Datenintegration sind die Lagerung von Daten an mehreren Orten und in verschiedenen Formaten (Quellen und Ziele), ein hohes Datenvolumen, die Latenzzeit sowie Zeitaufwand, Kosten und Komplexität der genutzten Werkzeuge. Außerdem spielt die Sicherheit ebenso eine Rolle wie die Frage der Lizenzierung und Zertifizierung. Hieraus erklärt sich auch der hohe, regelmäßig unterschätzte Aufwand für die Entwicklung, Wartung und spätere Anpassung einer Schnittstelle in Eigenregie. Außerdem ist eine eigene Lösung durch das Abwandern von Know-how gefährdet, wenn für die Schnittstelle verantwortliche Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gegen die Software, die SAP zur Datenauswertung und -weiterverarbeitung selbst anbietet, sprechen wiederum geringere Performanz, erforderliche Betreuung, nicht ausreichende offene Standards und höhere Kosten. Ebenso sind intensivere Schulungen notwendig, um die häufig weniger benutzerfreundlichen Anwendungen zu erlernen.
Immer mehr Unternehmen wollen ihre SAP-Daten möglichst vollständig, performant und schnell in andere Cloud-Zielumgebungen übertragen, um sie mit den dort vorhandenen Daten zusammenzuführen, zum Beispiel für monatliche Auswertungen und Prognosen in den Bereichen Sales, Controlling oder HR. Das soll ohne Programmieraufwand und Eingriff in die SAP-GUI geschehen. Gleiches gilt zunehmend auch für SAP-Prozesse: Sie in diversen Cloud-Anwendungen abzubilden und mit anderen Werkzeugen zu verknüpfen, ist die Basis, damit der angestrebte Automatisierungssprung gelingt. Das Erreichen beider Ziele hängt von der Wahl der richtigen Schnittstelle beziehungsweise des geeigneten Konnektors ab. Denn SAP ist auch nach einer Migration in die Cloud eher unzugänglich und abgeschirmt. In Abhängigkeit vom Standort des Cloudhostings müssen IT-Verantwortliche außerdem teilweise längere Netzwerkstrecken berücksichtigen.
SAP-Daten integrieren
SAP-Datenintegration bezeichnet die automatische Übertragung von Daten aus dem SAP-System (lokal oder Cloud) in andere Zielumgebungen per Schnittstelle. Die Daten werden beispielsweise in unterschiedlichen Formaten direkt in einer Datenbank zur Verfügung gestellt. Die SAP-Schnittstelle soll diese Schritte im Hintergrund ausführen, ohne dass der Nutzer es im Alltag bemerkt. So ermöglicht sie den schnellen und sicheren Zugriff auf SAP-Daten, damit die einzelnen Abteilungen des Unternehmens diese in ihren gewohnten Zielumgebungen nutzen können.
Die zentralen Herausforderungen bei der Datenintegration sind die Lagerung von Daten an mehreren Orten und in verschiedenen Formaten (Quellen und Ziele), ein hohes Datenvolumen, die Latenzzeit sowie Zeitaufwand, Kosten und Komplexität der genutzten Werkzeuge. Außerdem spielt die Sicherheit ebenso eine Rolle wie die Frage der Lizenzierung und Zertifizierung. Hieraus erklärt sich auch der hohe, regelmäßig unterschätzte Aufwand für die Entwicklung, Wartung und spätere Anpassung einer Schnittstelle in Eigenregie. Außerdem ist eine eigene Lösung durch das Abwandern von Know-how gefährdet, wenn für die Schnittstelle verantwortliche Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gegen die Software, die SAP zur Datenauswertung und -weiterverarbeitung selbst anbietet, sprechen wiederum geringere Performanz, erforderliche Betreuung, nicht ausreichende offene Standards und höhere Kosten. Ebenso sind intensivere Schulungen notwendig, um die häufig weniger benutzerfreundlichen Anwendungen zu erlernen.
Wo klassische Entwicklungs- und Consultingprojekte Wochen, Monate und manchmal Jahre beanspruchen, verkürzt der No-Code-Ansatz einer unabhängigen Schnittstelle die Implementierung auf wenige Tage. In der Regel geht der Implementierung eine mehrwöchige Testphase in der eigenen Umgebung mit dem eigenen SAP-System voraus. Zu Beginn verbindet sich die Schnittstelle mit SAP, außerdem werden Nutzerberechtigungen erteilt. Ebenso vergeben die IT-Verantwortlichen die benötigten Zugriffsrechte für die anzusteuernden Drittumgebungen.
SAP-Schnittstellen erlauben weitreichende Integrationen
Anschließend sind Unternehmen jederzeit in der Lage, die aktuellen Daten für Analysen zu extrahieren und in zahlreiche gewünschte Zielumgebungen zu integrieren. Das funktioniert beispielsweise mit Vermessungs- und Beschaffungsdaten, die für Reporting-Zwecke aus der Google Cloud kommen, oder etwa auch Rohdaten, die zuverlässig in den Amazon S3 Data Lake wandern. Anhand derer können Unternehmen die Kundennachfrage für eine bessere Preis- und Verfügbarkeitsplanung prognostizieren. Für die jeweiligen Abteilungen beschleunigen sich die Arbeitsabläufe durch die Automatisierung enorm und Fehler reduzieren sich auf ein Minimum.
Das gesamte Anwendungsspektrum der über eine unabhängige Schnittstelle integrierten SAP-Daten ist groß: Verwalten in einer performanteren Datenbank (Cloud und klassisch), Anreichern mit Informationen aus anderen Systemen oder Visualisieren aller unternehmenskritischen Daten, etwa der Soll-Ist-Vergleich über ein BI-Tool für den Vertrieb oder die Produktion. Heute gibt es über 20 gängige Zielumgebungen. Dazu gehören Datenbanksysteme wie SQL-Server, PostgreSQL, Oracle, die Cloudstorage-Dienste AWS Redshift, AWS S3, Azure Blob, Azure Data Lake, Azure SQL und Snowflake sowie die führenden BI- & Analytics-Lösungen Alteryx, Power BI, Qlik und Tableau.
Flexibilität für zukünftige Anpassungen
SAP-Extraktionen lassen sich außerdem leicht modifizieren, um neue Datenelemente aufzunehmen oder in andere Destinationen einzuspeisen. Teure und zeitaufwändige ABAP-Programmierungen sind somit nicht mehr erforderlich. Möglich sind sowohl Massendatenextraktionen als auch ein inkrementeller Abzug. In beiden Fällen sind mehrere Übertragungen parallel möglich.
Eine unabhängige Schnittstelle sorgt aber nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern auch für nahezu uneingeschränkte Freiheit bei der Auswahl der Anwendungssoftware. Da die zuständigen IT-Entscheider keine Kompromisse in puncto Kompatibilität eingehen müssen, können sie ihren Fokus im Auswahlprozess auf die übrigen Anforderungskriterien für die jeweils beste Software legen.
Wichtig ist dabei die Agilität der Schnittstelle: Sie sollte einfach auf andere benötigte Daten oder neue Zielumgebungen adaptierbar sein, sodass die IT-Abteilung bei einer Anpassung nicht mehr eingebunden werden muss. Darüber hinaus können Unternehmen den Zugriff auf die Daten im SAP-System auf die notwendigen Informationen beschränken, um so die Sicherheit des Systems zu verbessern.
SAP-Daten einfach in anderen Anwendungen nutzen
Inzwischen geht es nicht mehr nur um SAP-Daten, denn mit einem Cloudkonnektor können Unternehmen ihre SAP-Prozesse über ihre vertrauten Cloudanwendungen direkt im Webbrowser gestalten, automatisieren und integrieren. Die No-Code-Ansätze verbinden SAP und web- oder cloudbasierte Anwendungen und sorgen dafür, dass auch komplexe Prozessabläufe Systemgrenzen überwinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob SAP lokal oder in der Cloud läuft. Anwender können Prozesse individuell nach Bedarf gestalten und zu jeder Zeit über eine zentrale Plattform orts- und geräteunabhängig auf Daten zugreifen, auch ohne SAP-Wissen. Typische Cloudanwendungen wie Salesforce, Nintex, Power Automate und viele mehr lassen sich so reibungsfrei und wartungsarm verbinden.
Ein großer Vorteil liegt im "Master Data Management", bei dem SAP die zentrale Rolle spielt. Auf die Kunden- oder Materialstammdaten müssen sich Unternehmen verlassen können. Oft sind in die Datenpflege mehrere Personen involviert und weitere verantwortlich für die Prüfung und Freigabe von Änderungen. Für das Data Management existieren jedoch deutlich nutzerfreundlichere, kollaborativere Umgebungen als SAP, etwa SharePoint. Das Übertragen der dort hinterlegten und freigegebenen Daten in SAP kann mit einem Konnektor per Knopfdruck automatisch geschehen. Dies beschleunigt den Prozess und minimiert Fehler bei der manuellen Eingabe.
SAP-Daten lassen sich in verschiedenen Drittsystemen über Schnittstellen integrieren.
Starke Vereinfachungen
Ein weiteres Beispiel ist das Anlegen eines Geschäftspartners: Über Tools wie PowerApps oder Nintex sind frei gestaltbare Eingabeformulare umsetzbar, in die der Anwender den Namen des Partners, Adress- und Bankdaten sowie weitere Informationen einträgt. Im Vergleich zur Erfassung in SAP mittels mehrerer Eingabemasken wird der Prozess stark vereinfacht und benutzerfreundlicher gestaltet – SAP-Kenntnisse sind dabei nicht mehr erforderlich. Nach Übermittlung des Formulars erfolgt die Verbuchung in SAP vollautomatisiert innerhalb einer frei wählbaren Workflowlösung.
In Kombination mit der Microsoft Power Platform lassen sich außerdem zahlreiche Prozesse automatisieren und integrieren, die heute noch langsam und fehleranfällig ablaufen. Beispiele sind der Übertrag von Rechnungsdaten aus einer SharePoint-Tabelle nach SAP, ein Urlaubsantrag mit mehrstufiger Genehmigung oder ein außerhalb von SAP ausgefülltes und selbstständig weitergegebenes BANF-Formular.
Fazit
SAP muss heute nicht mehr die verschlossene Auster sein, mit schwer zu extrahierenden Daten, komplizierter Anbindung an externe Anwendungen und unflexiblen Prozessen. Schnittstellen und Konnektoren erlauben die vollständige No-Code-Integration von SAP in die Cloudumgebung der Unternehmen, auch bei hohem und stetig steigendem Datenvolumen oder zunehmender Prozesskomplexität.
(jp)
Christoph Schuler ist General Manager US bei Theobald Software.