Bei allen Trends wie Hybrid Cloud oder künstlicher Intelligenz bleibt das lokale Netzwerk das Fundament für eine zuverlässige IT. Insbesondere nach Arbeiten daran ist eine Überprüfung unverzichtbar, um die korrekte Funktion und hinreichende Performance sicherzustellen. Auch sollte eine Fehlersuche im Problemfall möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen. Wertvolle Unterstützung leistet hier ein Messgerät wie der handliche Kabel- und Netzwerktester LinkIQ, wie unser Test zeigt.
Der LinkIQ Kabel- und Netzwerktester von Fluke dürfte aufgrund der handlichen Ausführung bei Technikern schnell auf viel Gegenliebe stoßen, vereint er doch verschiedene Funktionen in einem Gerät und ist dennoch sehr einfach bedienbar. Die Bezeichnung Kabel- und Netzwerktester deutet schon auf eine Doppelfunktion hin, da das Gerät sowohl im Moment nicht genutzte, also quasi passive Netzwerkverbindungen prüfen, als auch im Netzwerk angeschlossene, also aktive Leitungen analysieren kann.
Darüber hinaus lässt sich eine PoE-(Power over Ethernet)-Versorgung vermessen. Optional ist das Gerät mit einer Testprobe erweiterbar, was den Funktionsumfang nochmals erweitert. Komplett verpackt in einer handlichen Tasche mit Schlaufe eignet sich der Tester als täglicher Begleiter bei der Verkabelung im Netzwerk- und Telekommunikationsbereich.
Zu beachten ist, dass der Fokus auf Twisted-Pair-Netzwerkverbindungen sowie Zwei- und Vierdrahtleitungen mit RJ11/45-Anschluss liegt, optische Kabel damit also außen vor bleiben.
Der LinkIQ Kabel- und Netzwerktester von Fluke dürfte aufgrund der handlichen Ausführung bei Technikern schnell auf viel Gegenliebe stoßen, vereint er doch verschiedene Funktionen in einem Gerät und ist dennoch sehr einfach bedienbar. Die Bezeichnung Kabel- und Netzwerktester deutet schon auf eine Doppelfunktion hin, da das Gerät sowohl im Moment nicht genutzte, also quasi passive Netzwerkverbindungen prüfen, als auch im Netzwerk angeschlossene, also aktive Leitungen analysieren kann.
Darüber hinaus lässt sich eine PoE-(Power over Ethernet)-Versorgung vermessen. Optional ist das Gerät mit einer Testprobe erweiterbar, was den Funktionsumfang nochmals erweitert. Komplett verpackt in einer handlichen Tasche mit Schlaufe eignet sich der Tester als täglicher Begleiter bei der Verkabelung im Netzwerk- und Telekommunikationsbereich.
Zu beachten ist, dass der Fokus auf Twisted-Pair-Netzwerkverbindungen sowie Zwei- und Vierdrahtleitungen mit RJ11/45-Anschluss liegt, optische Kabel damit also außen vor bleiben.
Aufladen und loslegen
Der LinkIQ ist ein handlicher, gut 600 Gramm schwerer Tester im typischen Fluke-Gelb mit einem Touchscreen im Format 800x480 Pixel, ähnlich groß wie bei einem typischen Smartphone. Das Gerät arbeitet ausschließlich im Akku-Betrieb mit einer Laufzeit bis zu acht Stunden, was auch einen Dauereinsatz über einen Arbeitstag hinweg erlaubt. Die Ladezeit ist mit viereinhalb Stunden angegeben. Geladen wird über einen USB-C-Anschluss, über den auch die Kommunikation mit der später beschriebenen Software LinkWare PC erfolgt.
Verfügbare Updates der Firmware finden ebenfalls auf diesem Weg zum Gerät, wodurch sich der LinkIQ bei Neuerungen aktualisieren lässt. Der Kabeltester speichert bis zu 1000 Messungen, die der Techniker individuell bezeichnen kann. Im Protokoll vermerkt wird dabei auch der Zeitpunkt der Messung. Die Ergebnisse lassen sich später im Gerät jederzeit wieder einsehen oder mit der kostenlosen Software LinkWare PC auf einen Computer übertragen.
Der LinkIQ hat am Kopfende einen 1-GBit/s-Netzwerkanschluss mit RJ-11/45-Buchse, eine frequenzbasierte Kabelmessung bewertet jedoch die zu prüfende Strecke für die Eignung bis hin zu 10 GBit/s. Geprüft werden Twisted-Pair-(TP)-Verbindungen mit und ohne Schirmung. Zum Zubehör gehören ein Universaladapter (4/8-Pin) und ein Remote ID Locator, um bei Kabelmessungen für einen ordnungsgemäßen Abschluss zu sorgen, da eine Prüfung sonst nicht möglich ist. Darauf gehen wir später noch genauer ein.
Die optionalen Industrieadapter M8 und M12 ermöglichen den Einsatz des Link-IQ auch mit diesen speziellen Verkabelungen. Eine weitere Option, die wir mit zum Test geliefert bekamen, ist die IntelliTone Pro 200 Probe, eine Sonde zum Verfolgen von Leitungen auch in unüberschaubaren Installationen.
Aussagekräftige Kabeltests
Beginnen wir mit den Kabeltests. Hierbei handelt es sich vom Prinzip her um Netzwerkkabel-(strecken), die nicht an ein aktives Netzwerk angeschlossen sind. Diese können aus einzelnen oder mehreren Patch- beziehungsweise Verlegekabel bestehen und wahlweise 8-poliges TP-Kabel verwenden oder auch nur zwei- oder vierpolig sein wie bei der Telekommunikation üblich.
Wichtig für eine Analyse mit dem LinkIQ ist, dass das andere Ende der zu messenden Strecke nicht offen bleibt, sondern mit einem Remote-ID-Locator, etwa so groß wie ein normaler USB-Stick, abgeschlossen ist. Die Besonderheit des Remote-ID-Locators ist, dass dieser, wie der Name schon erahnen lässt, eine ID-Nummer besitzt. Standardmäßig mitgeliefert wird der Remote-ID 1, weitere mit den IDs 2-7 gibt es als optionales Kit. Der Vorteil mehrerer verschiedener Remote-IDs besteht darin, dass der Techniker problemlos mehrere (parallel verlaufende) Strecken für eine Messung vorbereiten kann. Bei der Messung zeigt der LinkIQ dann jeweils die ID an, sodass der Techniker sehr einfach die beiden zusammengehörenden Enden zuordnen kann.
Fluke Networks LinkIQ
Produkt
Testgerät für das Twisted-Pair-Netzwerk zur Durchführung von Kabel- und Netzwerktests.
Der LinkIQ Kabel- und Netzwerktester mit einem Remote-ID und Zubehör kostet rund 2214 Euro. Der LinkIQ Kit mit LinkIQ, sieben Remote-IDs, IntelliTone Pro 200 Sonde und Zubehör kostet 2659 Euro.
Standardmäßig arbeitet der LinkIQ im Auto-Test-Modus und erkennt so selbst, ob es sich um eine Kabelstrecke oder ein aktives Netzwerk handelt. Bei den Kabeltests validiert das Gerät die Kabelqualität mithilfe von frequenzbasierten Messungen und liefert diverse Ergebnisse. So ermittelt der LinkIQ die Kabellänge, um gerade in größeren RZ-Umgebungen zu vermeiden, dass es aufgrund zu langer Verbindungen zu Übertragungsproblemen kommt. Weiterhin gibt der Tester wie erwähnt die Remote-ID des Abschlusssteckers aus, misst den Durchgang der vier Adernpaare sowie der Schirmung und zeigt bei einem Kabelbruch die Entfernung vom Tester bis zur Bruchstelle an.
So hatten wir im Test als Prüfling ein defektes Patchkabel mit fünf Metern Länge und einem Kabelbruch bei 4,9 Metern, also fast am Ende, was der Kabeltester eindeutig anzeigte. Der Benutzer kann übrigens angeben, ob es sich um eine Verdrahtung gemäß T568A oder T568B handelt. Ein weiteres Feature ist die Geschwindigkeitsmessung, wofür der LinkIQ die Bandbreite feststellt und anschließend eine Aussage darüber trifft, ob bis zu 10 GBit/s möglich sind oder nicht. Eventuelle Fehler wie NEXT (Signalübersprechen) sowie zu hohe Rückfluss- sowie Einfügedämpfung werden dabei erkannt und gemeldet. Die maximal messbare Streckenlänge liegt bei 1000 Metern, auch wenn die Ethernet-Spezifikationen nur deutlich kürzere Längen erlauben.
Bild 1: Der LinkIQ samt Zubehör lässt sich gut in der mitgelieferten Tasche bei der täglichen Arbeit mitführen.
Einblick ins aktive Netzwerk
Bei Tests im aktiven Netzwerk ermittelt der LinkIQ die Switch-Konnektivität umfassend, indem er wie ein Netzwerkgerät eine Verbindung aufbaut. Er zeigt die möglichen Geschwindigkeiten sowie die tatsächlich genutzte an. Je nach Einstellung holt er sich eine IP-Adresse per DHCP oder verwendet eine statische. Weiterhin listet LinkIQ den DHCP-Server, die erhaltenen IPv4- und IPv6-Adressen, DNS- sowie Gateway-IP-Adressen (IPv4/IPv6) auf und führt einen Ping-Test durch inklusive Angabe der Paketumlaufzeiten. Bei Bedarf kann der Techniker eine beliebige IP-Adresse für einen Ping-Test vorgeben. Bezüglich DHCP liest der Tester auch die drei Zeiten für Offer, Acknowledge und Lease aus.
Sofern der LinkIQ an einen Switch angeschlossen ist, der die Erkennungsprotokolle CDP (Cisco Discovery Protocol) oder LLDP (Link Layer Discovery Protocol) unterstützt, zeigt er den Switchnamen sowie einige weitere Informationen zum Gerät an. Nachdem das zum Test verfügbare Labornetz aus diversen Switches inklusive PoE und einem 10-GBit-Ethernet-Segment bestand, konnten wir einen Großteil der Funktionen des LinkIQ testen und uns davon überzeugen, dass wir in allen Fällen umfassende Resultate erhielten. Bezüglich der maximalen Geschwindigkeit vermisst das Device wie erwähnt die Leitungsqualität bis zu 10 GBit/s, die Verbindung erfolgt allerdings mit maximal 1 GBit/s.
Probeweise verwendeten wir bei den Netzwerktests auch einmal unser defektes Patchkabel und konnten feststellen, dass der Fehler im aktiven Betrieb nicht so offensichtlich erkennbar war, sondern vom Benutzer besondere Aufmerksamkeit erforderte. So konnten wir allein aufgrund der vereinbarten Geschwindigkeit von nur 100 MBit/s schlussfolgern, dass ein Problem vorliegen muss, um dann wieder mit den beschriebenen Kabeltests eine genaue Analyse durchzuführen.
Sofern eine Messung zeigt, dass eine Kabelstrecke an einem Switch hängt und die genannten IP-Adressinformationen liefert, der Benutzer aber den Kabelverlauf und den genutzten Switchport nicht kennt, hilft der LinkIQ mit einem Blinktest weiter. Hierbei sorgt der Tester dafür, dass die LEDs am betreffenden Switchport langsam blinken. Der Benutzer muss dann nur die Ports einige Sekunden beobachten, um den gesuchten zu identifizieren, und erfährt so zumindest den Endpunkt einer Kabelstrecke.
Bild 2: Die kostenlose LinkWare-Software ermöglicht das Auslesen diverser Tester von Fluke, darunter auch des LinkIQ Kabel- und Netzwerktesters.
Detaillierte PoE-Prüfung
PoE ist in der Netzwerktechnik bereits seit vielen Jahren verfügbar, kommt aber in der Praxis eher selten zum Einsatz. Mit PoE lassen sich die Stromversorgung und Datenkommunikation für ein Gerät über ein einziges Kabel (Cat6, Cat6A oder Cat5e) realisieren, was die Anzahl der Kabel sowie die Installationskosten reduziert. PoE eignet sich vor allem für die Stromversorgung von Remote-Geräten wie Webcams, Überwachungskameras und Wifi-Zugangspunkten an unzugänglichen Orten. Damit PoE allerdings sauber funktioniert, müssen das PoE-Versorgungsgerät (PSE; Power Sourcing Equipment), also beispielsweise ein Switch, und die angeschlossenen PoE-Geräte zusammenpassen.
Der LinkIQ leistet hier wertvolle Hilfe, da der Techniker mittels eines Lasttests die Versorgungsseite messen kann und so Informationen zur unterstützten PoE-Klasse (0 bis 8) erhält. Ein Beispiel hierfür wäre, dass ein 20-Watt-Telefon angeschlossen werden soll, aber nicht funktioniert, und die Messung mit dem Gerät ergibt, dass der PoE-Switch maximal die Klasse 3 mit 13 Watt Leistungsaufnahme unterstützt. Auch ermittelt der LinkIQ die PoE-Signatur (Single, Dual). In unserer Testumgebung konnten wir einen PoE-Switch der Klasse 3 korrekt vermessen und bekamen dazu die genannten Informationen.
Ergebnisse dokumentieren
Wie erwähnt, speichert der LinkIQ bis zu 1000 Messungen intern, wobei der Benutzer für jede eine individuelle Bezeichnung vergeben oder einen durchnummerierten Standardnamen verwenden kann. Trotzdem dürfte dies mit zunehmender Anzahl an Messungen unübersichtlich werden. Hier kann die von Fluke kostenlos bereitgestellte Software LinkWare PC zur Anlage einer zentralen Dokumentation helfen. Diese unterstützt einen Download von einer Vielzahl an Geräten des Herstellers und die Installation klappte problemlos. Beim ersten Aufruf stellten wir die Sprache auf Deutsch um und wählten die hierzulande üblichen Maßeinheiten.
Im Fall des LinkIQ erfolgt der Download über ein mitgeliefertes USB-Kabel zu einem PC oder Notebook. Beim Anschluss des Geräts an den PC deutet bei Letzterem nichts darauf hin, dass der Tester verbunden ist. LinkWare PC aber findet das Device, liest die gespeicherten Messungen ein und listet diese auf. Der Benutzer kann auswählen, ob alle Messungen oder nur ein Teil übertragen werden sollen. Wichtig zu beachten ist, dass diese Auflistung nicht bereits bedeutet, dass die Tests auf dem PC gespeichert sind. Diesen Schritt muss der Benutzer explizit durchführen, das Resultat ist eine gespeicherte Datei mit der Endung "FLW". Dadurch besteht die Möglichkeit, die diversen Tests geordnet und dauerhaft abzulegen.
Die Testübersichten mit den wesentlichen Resultaten lassen sich in die Formate PDF und XML exportieren. Wer es genauer benötigt, kann weiterhin einzelne Tests mit allen Details inklusive grafischer Darstellung als PDF speichern. Falls gewünscht, lässt sich auch ein Firmenlogo integrieren. Allerdings weist der Hersteller darauf hin, dass es sich hierbei nicht um Verkabelungszertifizierungsberichte handelt.
Sofern Fluke für den LinkIQ eine neue Firmware bereitstellt, geschieht das Update auch mit LinkWare PC. Darüber hinaus besitzt das Tool noch einige Features, die allerdings nicht für den LinkIQ gedacht sind, sodass wir diese nicht weiter betrachten. Insgesamt erwies sich die Software als einfach bedienbar und funktional. Hat ein Unternehmen mehrere LinkIQ- oder auch andere von LinkWare unterstützte Geräte im Einsatz, lässt sich die gesamte Dokumentation bei Bedarf zentral ablegen.
Kabelverbindungen auf der Spur
Wer häufig vor der Aufgabe steht, aufgrund unzureichender Dokumentation Netzwerkverbindungen nachzuverfolgen, dürfte in der optionalen IntelliTone Pro 200 Probe einen guten Helfer finden. Die Probe wird normalerweise zusammen mit dem IntelliTone Pro 200 LAN Toner angeboten, ist aber auch einzeln erhältlich. Sie erhält ihren Strom von einer 9V-Blockbatterie und ist mit einer Sensorspitze, einer RJ11/45-Buchse sowie neun LEDs (Sync, LED 1 bis 8) ausgestattet. Nachverfolgen lassen sich nicht nur Netzwerkkabel, sondern auch Zweidrahtverbindungen beispielsweise für die Telekommunikation. Für die Verwendung der Probe mit dem LinkIQ erzeugt dieser wahlweise ein digitales Signal für Vierpaar-UTP-Verbindungen sowie drei analoge Signale für eine Zweidrahtortung sowie zur Absonderung von Kabeln in einem Kabelbündel.
Über einen Drehschalter wechselt der Benutzer an der Probe den Modus zwischen Erkennung von Digital- und Analogsignal sowie der Funktion "Cable Map". Letztere dient zur Validierung von RJ11/45-Kabelbelegungen, wozu der LinkIQ und die Probe an die beiden Enden der zu vermessenden Kabelstrecke angeschlossen werden. Der Benutzer stellt nun am LinkIQ das digitale Signal ein. An der Probe zeigt dann eine LED den Sync-Status an, die übrigen acht Leuchtdioden geben für jede der acht Adern aus, ob Durchgang besteht. Ist alles korrekt, müssen die LEDs nacheinander aufsteigend von 1 bis 8 aufleuchten, begleitet von einem Signalton. Bei einer Unterbrechung bleibt die betreffende LED dunkel und der Signalton ändert sich. Leuchten die LEDs nicht in der richtigen Reihenfolge auf, lässt sich daraus auf eine Fehlverdrahtung oder einen Kurzschluss schließen. Das Handbuch gibt zur Interpretation der Anzeige weitere Hinweise und Beispiele.
Kommt die IntelliTone Probe als Sonde zum Einsatz, muss sich der Benutzer am LinkIQ wiederum je nach Situation für ein Digital- oder Analogsignal entscheiden. Anschließend kann er mit der Probe auf Signalsuche gehen, wobei die acht LEDs die Signalstärke anzeigen. Um diese Einsatzmöglichkeit etwas auszutesten, wollten wir ein 40 Meter langes, geschirmtes Cat5e-Patchkabel sowie ein in der Wand befindliches, doppelt geschirmtes Cat7-S/FTP-Verlegekabel verfolgen. Zuerst verbanden wir den LinkIQ über das lange Patchkabel mit einem Switch und aktivierten das digitale Signal. Dieses konnten wir mit der Probe bis zum Ende verfolgen mit der Stärke 2 bis 3 der acht LEDs. Die Schirmung konnte hier also nicht verhindern, dass außen am Kabel das Signal zu messen war.
Dann verbanden wir den LinkIQ über ein kurzes Patchkabel mit einer Netzwerkdose, die per Verlegekabel wiederum mit einem Patchpanel verbunden war, und von dort mit einem kurzen Patchkabel zu einem Switch. Das Patchpanel war professionell geerdet und damit auch die Schirmung des Verlegekabels. Nun konnten wir das Signal nur auf den ersten Metern verfolgen und es wurde immer schwächer. Am Patchpanel war aufgrund der hochwertigen Abschirmung nichts mehr zu orten. Erst als wir am Patchpanel das entsprechende Patchkabel zum Switch abzogen und die Sonde direkt an die RJ45-Buchse hielten, zeigte sie das Signal wieder mit voller Stärke an. Dies entspricht letztlich der erwähnten Absonderung einzelner offener Kabel in einem Bündel, indem der Benutzer bei einem Kabelbündel den LinkIQ auf der einen Seite an einem Kabel anschließt und dann die Enden auf der anderen Seite nach dem Signal absucht.
Wäre es übrigens zu riskant gewesen, das Patchkabel am Panel abzuziehen, weil die Gefahr bestanden hätte, eine wichtige laufende Verbindung zu unterbrechen, hätte uns die Probe beim Verlegekabel nicht helfen können. Allerdings bietet der Link-IQ noch eine andere Möglichkeit zur Leitungsverfolgung im aktiven Netzwerk, nämlich den bereits oben beschriebenen Blinktest, um so den dazugehörigen Switchport zu finden. Der Benutzer sollte sich also mit den Möglichkeiten des Geräts gut auskennen, um je nach Situation die passende Messung zu verwenden oder mehrere zu kombinieren.
Als letzte Funktion lässt sich mit der Probe auch die Abschirmung eines Twisted-Pair-Kabels prüfen. Dies geschieht über die bereits erwähnte Sync-LED. Dazu muss der Benutzer die Probe allerdings etwas umständlich umstellen und zusätzlich kurzzeitig die Batterie abklemmen. Dann prüft die Probe neben den einzelnen Adern auch die Abschirmung und zeigt einen positiven Test durch eine rot leuchtende Sync-LED an.
Bild 3: Mittel Frequenzmessung ermittelt der LinkIQ genau die Fehlerstelle bei einer defekten Patchstrecke. Hilfreich ist auch die Angabe des genutzten Prüfsteckers – hier die Remote-ID 1.
Fazit
Im unserem Test hat sich der LinkIQ Kabel- und Netzwerktester als überaus universell einsetzbares und einfach zu bedienendes Werkzeug erwiesen. Er dürfte für jeden Netzwerktechniker eine wertvolle Hilfe sein, um zum einen die durchgeführten Arbeiten am Twisted-Pair-Netzwerk auf Funktion und Qualität zu prüfen, und zum anderen bei einer Fehlersuche schneller fündig zu werden. Die Qualitätsprüfung erstreckt sich bis 10 GBit/s, sodass der Tester auch für zukünftige Anforderungen geeignet ist.
Das Gerät arbeitet ausschließlich im Akkubetrieb, eine Ladung reicht für einen Arbeitstag. Gut gefallen hat uns außerdem, dass der Tester samt Zubehör sowohl für nicht angeschlossene Kabel sowie Kabelstrecken geeignet ist als auch für Messungen im aktiven Netzwerk. Weiterhin ist die Verwendung nicht auf das TP-Netzwerk beschränkt, sondern auch ein Einsatz in der Telekommunikation bei Zwei- und Vierdrahtleitungen möglich. Durch einen Automatikmodus muss der Benutzer vor einer Messung nichts umstellen, sondern kann diese mit einem Fingerdruck auf dem Touch-screen starten. Nur bei der Verwendung einiger zusätzlicher, eher selten benötigter Funktionen sind mehr Eingaben erforderlich.
Ebenfalls praktisch ist, dass sich bis zu 1000 Messungen im Gerät speichern sowie für eine Dokumentation mit der Software LinkWare PC herunterladen lassen. So ist es auch möglich, beim Einsatz von mehreren Testern eine übergreifende, gemeinsame Dokumentation zu pflegen. Wer sich mit dem LinkIQ des Öfteren auf die Suche nach unbekannten Kabelstreckenverläufen begeben muss, für den bietet sich schließlich die IntelliTone Pro 200 Probe als sinnvolle Ergänzung an. Über analoge und digitale Signale lassen sich unbekannte Leitungswege einfacher verfolgen. Mit 2214 Euro ist der LinkIQ dabei unserer Meinung nach fair bepreist.
(dr)
So urteilt IT-Administrator
Bewertung
Bedienung
9
Kabeltests
8
Netzwerktests
8
Softwareunterstützung
7
Dokumentation
7
Dieses Produkt eignet sich
optimal
für größere Twisted-Pair-Netzwerkumgebungen, in denen hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit und Qualität der Verbindungen bestehen.
bedingt
für den Einsatz in mittleren und kleinen Netzwerkumgebungen mit einer statischen Struktur. Hier sind Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwägen.
nicht
für kleine, statische Netzwerkumgebungen. Hier dürfte es kaum Bedarf für einen derartigen Tester geben.