Die Analyse des Website-Traffics ist für fast alle Content-Anbieter und E-Commerce-Betreiber ein Muss. Die Kenntnis der Zugriffe, ihres Ursprungs, der verwendeten Endgeräte und der präferierten Nutzungszeiten gilt als wesentliche Grundlage für die Optimierung des eigenen Webauftritts. Die meisten Betreiber stützen sich dabei auf Google Analytics – doch der Preis ist der Verlust der Datenhoheit. Matomo Analytics verspricht Abhilfe.
Alles nimmt seinen Anfang im Jahr 2007, als Matthieu Aubry auf Grundlage von phpMyVisites die Webanalytik-Plattform Piwik formt. Im Januar 2018 erfährt das Open-Source-Projekt eine weitere Umbenennung und seither trägt Piwik die Bezeichnung Matomo [1]. Die Gründe für die erneute Namensänderung haben weniger mit technologischen Fragen oder einem Fork-Prozess zu tun, sondern sind eher strategischer Natur.
Mit ihr verfolgt Aubry das Ziel, die Marke zu erneuern. Er möchte Matomo als international führende quelloffene Digital-Analytics-Plattform etablieren, bei der die Nutzer die volle Kontrolle über ihre Daten behalten. Der Begriff Matomo stammt aus dem Japanischen und steht für Transparenz – nach Angaben von Aubry ein Schlüsselmerkmal der Umgebung.
Alles Nötige an Bord
Bezüglich der Kernfunktionen deckt Matomo all das ab, was eine klassische Website-Trafficanalyse bieten sollte. Das Tool erlaubt die vollständige Untersuchung des User-Verhaltens und der Umgebungsperformance. Die "Customer Journey" kann besucherbezogen abgebildet werden und im Unterschied zu Google Analytics besteht keinerlei Beschränkung der zu verarbeitenden Daten sowie Datenmengen. Im Hintergrund des PHP-basierten Systems werkelt eine MySQL-Datenbank, um die folgenden Funktionen bereitzustellen:
Alles nimmt seinen Anfang im Jahr 2007, als Matthieu Aubry auf Grundlage von phpMyVisites die Webanalytik-Plattform Piwik formt. Im Januar 2018 erfährt das Open-Source-Projekt eine weitere Umbenennung und seither trägt Piwik die Bezeichnung Matomo [1]. Die Gründe für die erneute Namensänderung haben weniger mit technologischen Fragen oder einem Fork-Prozess zu tun, sondern sind eher strategischer Natur.
Mit ihr verfolgt Aubry das Ziel, die Marke zu erneuern. Er möchte Matomo als international führende quelloffene Digital-Analytics-Plattform etablieren, bei der die Nutzer die volle Kontrolle über ihre Daten behalten. Der Begriff Matomo stammt aus dem Japanischen und steht für Transparenz – nach Angaben von Aubry ein Schlüsselmerkmal der Umgebung.
Alles Nötige an Bord
Bezüglich der Kernfunktionen deckt Matomo all das ab, was eine klassische Website-Trafficanalyse bieten sollte. Das Tool erlaubt die vollständige Untersuchung des User-Verhaltens und der Umgebungsperformance. Die "Customer Journey" kann besucherbezogen abgebildet werden und im Unterschied zu Google Analytics besteht keinerlei Beschränkung der zu verarbeitenden Daten sowie Datenmengen. Im Hintergrund des PHP-basierten Systems werkelt eine MySQL-Datenbank, um die folgenden Funktionen bereitzustellen:
- Statistik der Seitenabrufe, kumuliert auf definierbare Zeiträume; auch als Echtzeitlog.
- Unique Visits mit Drittanbieter-Cookies.
- Besucheranalyse unter anderem mit Herkunftsland, Browser und Betriebssystem.
- Referrer-Analyse.
- Zieldefinition.
- Kampagnen- und Zieltracking für das E-Commerce.
Dank seiner Mandantenfähigkeit eignet sich Matomo für die Analyse mehrerer Websites beziehungsweise als Agenturlösung. Die Anonymisierung von IP-Adressen ist optional möglich, während die Opt-out-Funktion Usern erlaubt, das Tracking zu deaktivieren. Der Zugriff ist webbasiert sowie über die Android- beziehungsweise iOS-App "Matomo Mobile" möglich. Aufgrund der vielfältigen Anpassungs- und Konfigurationsoptionen bietet Matomo für Webseitenbetreiber neben den klassischen Analysefunktionen eine weitere interessante Möglichkeit: Das System lässt sich so konfigurieren, dass Adblocker auf Clientseite umgangen werden.
Grundsätzlich sieht das Matomo-Geschäftsmodell zwei Anwendungsszenarien vor: Administratoren können die Analytics-Umgebung vor Ort auf eigenen Servern betreiben oder sich für eine gehostete Variante entscheiden. Daneben steht die Matomo-for-WordPress-Variante zur Verfügung, die sich mit wenigen Anpassungen in die Blog-Umgebung einfügt.
Durch die Installation geklickt
Die Inbetriebnahme von Matomo gestaltet sich in einer typischen Apache-MySQL-PHP-Umgebung einfach. Alles, was Sie benötigen, ist ein FTP-Client für den Upload der Matomo-Daten in das "DocumentRoot"-Verzeichnis. Nach dem Hochladen und Entpacken des Matomo-Archivs bereiten Sie die Umgebung für das Zusammenspiel mit der Analytics-Umgebung vor. Im ersten Schritt legen Sie eine MySQL-Datenbank an und bezeichnen diese beispielsweise mit "matomo". Außerdem brauchen Sie einen Benutzer, der Zugriff auf die Analytics-Datenbank erhält. Wenn Sie mit phpMyAdmin arbeiten, können Sie diese beiden Schritte in einem erledigen, indem Sie einen User anlegen sowie in dem zugehörigen Dialog eine gleichnamige Datenbank generieren und dem Nutzer alle Zugriffsrechte gewähren. Als Nächstes kopieren Sie die Matomo-Daten in das gewünschte Verzeichnis.
Nun greifen Sie über das Matomo-Verzeichnis auf Ihrem Webserver auf den Setupassistenten zu. Der heißt Sie willkommen und führt Sie durch sieben weitere Konfigurationsschritte. Wichtig dabei ist, dass Sie einen möglicherweise aktiven Adblocker in Ihrem Browser deaktivieren, da andernfalls kein Zugriff auf das Setup möglich ist. Der zweite Schritt dient dem Durchführen eines Systemchecks, um sicherzustellen, dass die gewählte Umgebung die Mindestvoraussetzungen erfüllt. Im Idealfall gelangen Sie mit einem Klick auf "Nächste" zur Datenbankeinrichtung. Hier geben Sie die URL des Datenbankservers, die Zugangsdaten und die Datenbank an. Das Setup prüft im vierten Schritt mit dem Erstellen von ersten Tabellen die Datenbankkonfiguration.
Nun folgt das Anlegen des Hauptadministrators sowie das Hinzufügen einer Website. Dazu geben Sie deren Namen, die URL und die Zeitzone an. Außerdem möchte der Assistent von Ihnen wissen, ob es sich um eine E-Commerce-Website handelt oder nicht. Mit einem weiteren Klick auf "Nächste" gelangen Sie zum JavaScript-Code, den Sie in Ihre Website integrieren. Das Matomo-Team stellt für gängige Umgebungen wie Drupal, Joomla, Typo3, Magento, WooCommerce und andere spezielle Plug-ins zur Verfügung, die die Integration [2] für Sie übernehmen. Mit einem abschließenden Klick auf "Nächste" ist das Setup auch schon abgeschlossen. Über den Punkt "Weiter zu Matomo" gelangen Sie anschließend zum Dashboard der Analytics-Umgebung.
Die Eigenheiten von Matomo
Um effektiv mit Matomo zu arbeiten, sollten Sie über die Eigenheiten der Umgebung im Bild sein. Das Dashboard stellt Ihre Managementzentrale dar und erlaubt den Zugriff auf alle Auswertungen und Visualisierungen. Es präsentiert Ihnen die verschiedenen Informationen wie beispielsweise "Besuche in Echtzeit", "Kanaltypen", "Besucherkarte" und "Graph der letzten Besuche" in Form von Widgets. Diese können Sie beliebig per Drag-and-Drop auf dem Dashboard positionieren. Oberhalb der Widgets bestimmen Sie den Anzeigezeitraum. Mit einem Klick auf "Dashboard" öffnen Sie die Widget-Auswahl, die das Hinzufügen weiterer Module erlaubt – so können Sie beispielsweise KPI-Metriken, nutzerverhaltensspezifische und E-Commerce-Module aktivieren.
Am Beispiel der verschiedenen Besucher-Widgets zeigt sich die Flexibilität von Matomo: Das Dashboard-Konfigurationsmenü stellt fünf besucherspezifische Widget-Kategorien zur Verfügung. Das Widget "Gerätetyp" nimmt beispielsweise eine Unterscheidung zwischen Desktopgeräten und Smartphones vor. Standardmäßig verwendet es eine tabellarische Darstellung der Zugriffsformen, ebenso sind Tabellenvarianten mit weiteren Metriken möglich. Mit der Darstellungsvariante "Insights" dringen Sie in die Zugriffsentwicklung zu definierbaren Zeitsegmenten vor. Alternative Visualisierungen sind das Säulen- und Kreisdiagramm sowie die Schlagwortwolke.
Falls Sie sich für Details interessieren, die zu einem Gerätetypen erfasst werden, führen Sie den Mauszeiger über den entsprechenden Typ und wählen "Segmentiertes Besucher-Log öffnen". In dem zugehörigen Pop-up-Dialog nehmen Sie dann Detailinformationen zu den einzelnen Zugriffen und den ausgeführten Aktionen unter die Lupe. Zu jedem Eintrag kann auch das Besucherprofil eingesehen werden. Über die Navigationsleiste greifen Sie auf die besucher- und die verhaltensspezifischen Auswertungen zu. Dem Menü "Verhalten" können Sie beispielsweise die Seiten entnehmen, die bevorzugt besucht werden, sowie die verwendeten Suchbegriffe. Im Untermenü "Ereignisse" legen Sie sogenannte Ereigniskategorien an. Diese erlauben das Messen von Benutzerinteraktionen mit Ihrer Website. Dabei kann es sich beispielsweise um Downloads von Informationsbroschüren oder das Verfassen eines Kommentars oder einer Rezension handeln.
Ein Highlight des "Verhalten"-Menüs ist die Transition-Funktion. Diese ist in der "Seiten"-Tabelle verfügbar. Dort bewegen Sie den Mauszeiger auf einen Seiteneintrag und führen im Pop-up-Menü den Befehl "Transition öffnen" aus. Die zugehörige Visualisierung stellt die Aktionen vor und nach einer Seite dar. Damit wird der ein- und ausgehende Traffic einer Seite abhängig von unterschiedlichen Quellen wie internen Links, Suchmaschinen et cetera visualisiert. Ein weiteres nützliches Feature ist "Seiten Overlay". Diese Funktion zeigt die Analyse unmittelbar in der Website. Die Integration vereinfacht es, die Besuchererfahrungen nachzuvollziehen und die sich daraus ergebenen Traffic-Muster zu verstehen.
Referrer auswerten
Die Auswertung der Referrer-Logs gilt bei der Webtraffic-Analyse als bedeutendes Instrument zum Verständnis der Besucherströme. Entsprechende Informationen liefern Hinweise, wie Sie mehr Traffic auf Ihrer Website generieren können. Die Referrer-Logs geben Ihnen auch Hinweise, woher unerwartete Verkehrsspitzen kommen. Für diese Information steht Ihnen das Menü "Akquisition" zur Verfügung.
In der Übersicht können Sie sich einen ersten Eindruck davon verschaffen, wie viele Zugriffe von Suchmaschinen, von Werbekampagnen und aus sozialen Netzwerken stammen oder direkt erfolgen. Die Details zu den verschiedenen Kanälen werden in eigenen Untermenüs aufgedröselt. Hier wie auch in den tabellarischen Übersichten anderer Menüs und Untermenüs stehen Ihnen praktische Zusatzfunktionen zur Verfügung, wenn Sie den Mauszeiger in der Tabelle bewegen. Anhand eines Beispiels lässt sich diese und die Verzahnung mit weiteren Matomo-Funktionen zeigen. Öffnen Sie die Übersicht aller Kanäle, listet die Tabelle "Kanaltypen" alle registrierten Typen auf. Führen Sie den Mauszeiger auf den Eintrag "Direkte Zugriffe", öffnen Sie mit "Zeilenentwicklung öffnen" die zeitliche Visualisierung der Direktzugriffe, in der Sie den Zeitraum ändern oder auch Anmerkungen im System hinterlegen können. Diese Auswertung lässt sich mit einem Klick auf "Wählen Sie eine neue Zeile zum Vergleichen" mit den Visualisierungen weiterer Kanäle vergleichen. Je nach Auswahl sind weitere Metriken auf den Vergleich anwendbar. Die Navigation in den Tabellen vereinfacht sich durch verschiedene Sortiermöglichkeiten.
Den kampagnenbezogenen Auswertungen entnehmen Sie, ob Ihre Marketingaktivitäten Früchte tragen. Ein erfolgreiches Tracking dieser Maßnahmen setzt allerdings voraus, dass Sie alle Call-to-Action-Funktionen (CTA) in ihren Newslettern, den Social-Media-Links und Ihren Landing Pages taggen. Ist das nicht der Fall, ist eine exakte Zuschreibung von Conversions und Transaktionen nicht möglich. Wenn Sie sich für die E-Commerce-Variante bei der Installation entschieden haben, finden Sie derweil in der Navigationsleiste den gleichnamigen Menüeintrag. Dieser erlaubt das Tracken von Onlinebestellungen sowie die Auswertung von produktspezifischen Protokollen. Dazu ist allerdings die Integration in ein unterstütztes Shoppingsystem wie Magento, osCommerce oder OpenCart notwendig.
Ziele definieren
Um die Potenziale einer Website zu erschließen, bedarf es eines Werkzeugs, das Ihnen Hinweise zur Optimierung der webbasierten Umgebung liefert. Die Zieldefinition ist erfolgskritisch, da nur ein Abgleich des Ziels mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen verrät, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob Sie mehr Zugriffe, Leads oder Verkäufe generieren möchten. Die zugehörigen Funktionen verbergen sich hinter dem Menüeintrag "Ziele". Sie erlauben beispielsweise die Bewertung der Website-Performance und des ROI (Return on Investment).
Abseits von IT-spezifische Fragen sind die konkreten Zielsetzungen durch das Management und nicht durch den IT-Administrator zu formulieren. Gleichwohl bietet Matomo die Möglichkeit, diese in der Analytics-Umgebung zu implementieren. Dazu müssen im Vorfeld Performanceindikatoren entwickelt und hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit überprüft werden. Um ein Ziel in Matomo anzulegen, öffnen Sie im "Ziele"-Menü das Untermenü "Ein neues Ziel anlegen". Wenn Sie Leads generieren möchten, weisen Sie diesem Ziel in dem zugehörigen Formular zunächst eine Bezeichnung und eine Beschreibung zu. Mit dem Auswahlmenü "Ziel ist erreicht" bestimmen Sie den Trigger. Dabei haben Sie beispielsweise die Wahl zwischen dem Besuch einer angegebenen URL, dem Auslösen eines Ereignisses, dem Herunterladen einer Datei oder der Verweildauer.
Für die Definition eines Lead-Ziels wählen Sie die Bedingung "Das Ziel ist erreicht, wenn der Besucher die angegebene URL besucht". Der URL müssen Sie noch die Bedingung "Beinhaltet" und beispielsweise das Muster "/vielen-dank" zuweisen. Das konkrete Muster muss sich dabei an der Bestätigungsseite Ihre Umgebung orientieren. Mit einem Klick auf "Ziel definieren" sichern Sie die erste Zieldefinition. Immer dann, wenn ein Besucher eine Seite besucht, die die Kontaktaufnahme bestätigt, registriert Matomo eine Zielerreichung. Die Visualisierung erfolgt anschließend in der Zielübersicht. Entsprechende Zieldefinitionen können Sie für beliebige andere Szenarien generieren, beispielsweise für eine Produktempfehlung oder für eine eingegangene Bewerbung für eine Stellenausschreibung. In der kommerziellen Cloudvariante stehen Ihnen in der Zielverwaltung weitere Funktionen zur Verfügung. So können Sie beispielsweise die Ansicht auf bestimmte Kampagnen oder mithilfe von Suchbegriffen einschränken.
Nutzerschritte nachvollziehen
Im Zusammenhang mit der Zielfunktion lohnt sich ein Blick auf das Funnel-Feature, mit dem Sie den Erfolg jedes einzelnen Schritts der Visitor Journey in Ihrer Umgebung messen können – angefangen bei der Landing Page bis zur Conversion. Diese Funktion unterstützt Sie dabei, zu erkennen und zu verstehen, wo Ihre Besucher abspringen. Das wiederum hilft Ihnen, die Konversionsrate und die Verkäufe mit Ihrem bestehenden Traffic zu steigern. Voraussetzung ist, dass Sie zumindest ein Ziel in der Zieldefinition angelegt haben. Die tatsächliche Funnel-Konfiguration erfolgt in Letzterer.
Mittels eines Funnels bestimmen Sie die Benutzeraktionen, die die Zielerreichung unterstützen. Die konkrete Funnel-Konfiguration umfasst zwei Schritte. Angenommen Sie offerieren auf Ihrer Website Stellenanzeigen, können Sie mit dieser Funktion die Wirksamkeit dieser Angebote erfassen. Im ersten Schritt legen Sie ein Ziel fest, das beispielsweise die Übermittlung von Bewerbungsunterlagen beziehungsweise das Ausfüllen eines Bewerbungsformulars beschreibt. Dabei gehen Sie davon aus, dass die Bewerber auf der Jobs-Seite "/jobs" ein Stellenangebot auswählen und diese Bewerbung unter "/jobs/bewerben/" abschließen. In der Zieldefinition geben Sie als Ziel-URL das Muster "/jobs/bewerben" an. Die eigentliche Funnel-Konfiguration sieht zwei Schritte vor: Im ersten Schritt besucht der User die Übersicht der Stellenausschreibungen und ein konkretes Angebot, im zweiten Schritt sendet er die Eingaben in dem Bewerbungsformular ab.
Als Nächstes aktivieren Sie die Funnel-Konfiguration und aktualisieren das Ziel. In der Zielverwaltung zeigt Ihnen das Häkchen in der Funnel-Spalte die eingerichtete und aktivierte Konfiguration an. In der Funnel-Verwaltung steht auch der Report zur Verfügung, dem Sie insbesondere die Zugriffe auf die Jobübersicht, die konkreten Ausschreibungen und die erfolgreichen Bewerbungen entnehmen können. Aus diesen Informationen kalkuliert Matomo die konkrete Konversionsrate. Die konkreten Ergebnisse geben wiederum Hinweise zur Optimierung des Bewerbungsprozesses. Einziger Wehrmutstropfen: Die Funnel-Funktion ist nicht in der Open-Source-Variante, sondern nur in der Premium- beziehungsweise Cloudversion verfügbar.
Interaktionen unter der Lupe
Im Kern geht es bei den meisten Webauftritten darum, ein Maximum an Benutzer-interaktion zu erzielen – sei es, dass die User einen Newsletter bestellen, ein Produkt erwerben oder zu einer Kontaktaufnahme animiert werden. Doch führen die Benutzer auch tatsächlich die erhofften beziehungsweise erwarteten Aktionen aus? Zur Beantwortung dieser Frage liefert Matomo die notwendigen Hinweise. Dank der Ereignisverfolgung können Sie die Nutzer-interaktionen mit Ihrer Website abbilden und analysieren. Entsprechende Erkenntnisse sind essenziell, um die Benutzerfreundlichkeit der Website zu verbessern.
In der Matomo-Terminologie wird jede Form von Interaktion zwischen dem User und einer Website als Event bezeichnet. Dabei kann es sich beispielsweise um die Zahl der hinterlassenen Kommentare oder Reviews handeln. Auch die Interaktion mit Content-Elementen wie das Scrollen von Seiten lässt sich erfassen. Dies setzt jedoch eine konsistente Datenbasis voraus. Die zugehörigen Einstellungen finden Sie im Menü "Besucher / Ereignisse". Hier verwalten Sie Events und Event-Kategorien. Die eigentliche Event-Konfiguration erfolgt allerdings in den jeweiligen Webseiten Ihres Webauftritts. Dort können Sie den entsprechenden Tracking-Code manuell mit den gewünschten Funktionen verknüpfen. Möchten Sie beispielsweise Klicks auf spezifische Schaltfläche tracken, müssen Sie diese um einen JavaScript-Befehl erweitern.
Deutlich einfacher geht das mittels des Tag Managers von der Hand. Dazu müssen Sie ihn zunächst in der Matomo-Administration mithilfe der Plug-in-Verwaltung aktivieren. Anschließend ist das Tool über die Menüleiste verfügbar. Beachten Sie, dass der Tag Manager nur in der Enterprise-Variante und der Matomo-Cloud verfügbar ist. Er ist Teil des sogenannten Tag Management Systems (TMS), das die Bereitstellung der Tag-Code-Schnipsel vereinheitlicht. Grundsätzlich gelten derlei Systeme als sehr mächtig, doch ist ihre Nutzung nicht trivial und Fehlkonfigurationen können schnell die Funktionalität einer ganzen Website aushebeln.
Im Tag Manager erzeugen Sie im Menü "Tags / Neuen Tag erstellen" ein neues Code-Fragment. Um beispielsweise das Betätigen eines "Nachricht versenden"-Buttons zu verfolgen, wählen Sie den Tag-Typ "Benutzerdefiniertes HTML" und weisen diesem einen Event-Wert zu. Als Nächstes konfigurieren Sie den Trigger. Matomo verfügt über eine Debug-Funktion, mit der Sie die Korrektheit Ihrer Konfiguration prüfen können. Die Auswertungen stehen über die Besucher-Graphen zur Verfügung.
Werkzeuge für ambitioniertere Webanalysen
Die Open-Source-Variante von Matomo bietet bereits einen beachtlichen Grundumfang, doch so richtig interessant wird Web Analytics erst mit der Enterprise- beziehungsweise der cloudbbasierten Version. Die beiden kommerziellen Ausführungen erlauben insbesondere das Medien- und Formulartracking. Sind Audio- und Videoformate wichtige Content-Elemente Ihres Webauftritts, können Sie deren Nutzung exakt erfassen.
Wenn Sie den JavaScript-Tracking-Code bereits in Ihre Website integriert haben, verfolgt Matomo die Verwendung von Audio- und Videodateien automatisch. Der Tracking-Code für den Videoplayer wird direkt in Ihre JavaScript-Tracker-Datei "matomo.js" eingefügt, sofern das File im Matomo-Verzeichnis Ihres Webservers beschreibbar ist. Mit der Diagnose, die in der Systemadministration verfügbar ist, überprüfen Sie die Funktionalität.
Mit dem Feature "Session Recording" verfügt Matomo über eine Funktion zur Sitzungsaufzeichnung der Aktivitäten aller Besucher Ihrer Website. Dabei werden alle Aktionen einer Session registriert – jeder Mausklick, jedes Scrollen, etwaige Größenänderungen von Fenstern, das Springen zu anderen Seiten und die konkreten Formularinteraktionen. Die Aufzeichnungen können Sie später abspielen und so die Aktionen der User nachverfolgen. Auf diesem Weg wird das Benutzerverhalten nachvollziehbar und Probleme bei der Customer Journey kristallisieren sich heraus.
Über den Punkt "Neues Session Recording erstellen" legen Sie eine Aufzeichnungskonfiguration an. Dabei legen Sie die maximale Anzahl der Sessions fest, die erfasst werden. Mit "Einstiegs-Seite" bestimmen Sie das Dokument, bei dem die Aufzeichnung beginnt. Die Option "Aufzeichnungsrate" gibt an, wie viele Sessions des gesamten Traffics erfasst werden. Der Standardwert von zehn Prozent zeichnet jede zehnte Sitzung auf. Durch das Aktivieren der Option "Tastenanschläge aufzeichnen" berücksichtigen Sie zusätzlich alle Formularfeldeingaben. Nach dem Sichern der Aufzeichnungskonfiguration finden Sie je nach Traffic nach einer halben Stunde oder mehr die ersten Recordings im System. Aus der Übersicht heraus können Sie diese abspielen. Dabei werden die konkreten Mausbewegungen beispielsweise durch Markierungen in den Aufzeichnungen verfolgt. Nach der Prüfung von rund 20 Sessions bekommen Sie ein Bild davon, wie sich die User in Ihrer Umgebung bewegen.
Die Heatmap-Funktion liefert ergänzende Hinweise zum Benutzerverhalten. Diese Visualisierungsform zeigt Ihnen ähnlich wie eine Wärmebildkamera, wo sich das Benutzerinteresse auf Ihren Seiten kumuliert. Daraus lässt sich ablesen, welche Bereiche besonders gut und welche weniger gut funktionieren. Die Konfigurationseinstellungen einer Heatmap entsprechen im Wesentlichen denen der Session-Aufzeichnungen. Sie legen in dem gleichnamigen Menü eine Heatmap an und weisen ihr eine Zielseite sowie die Aufzeichnungsrate zu. Nachdem die ersten Aufzeichnungen registriert sind, können Sie diese über die Heatmap-Verwaltung einsehen.
Ein weiteres Highlight der kommerziellen Variante ist die A/B-Testfunktion. Sie erlaubt den Vergleich zweier Website-Varianten. Das Ziel dieser Funktion ist, die erfolgversprechendere Version zu finden. Dies ergibt insbesondere in der Entwicklungsphase Sinn, wobei der Vergleich der Customer Journey von Probanden Ihnen die notwendige Entscheidungsbasis liefert. Im Menü "A/B Tests" erzeugen Sie einen ersten Testdurchlauf. Wesentliches Merkmal einer Testkonfiguration ist die Formulierung einer Hypothese. Konkret kann diese wie folgt lauten: "Wenn ich den Button 'Jetzt kaufen' in einer nutzerfreundlichen Farbe gestalte, erziele ich mehr Verkäufe als bei einer aggressiven Farbgebung?" Dann bestimmen Sie das Original und die Variante. Dabei muss es sich nicht um eine vollständig neue Website handeln, sondern abweichende Unterseiten genügen. Matomo generiert den Vergleichscode. Am einfachsten lassen sich Vergleiche auf Kampagnen anwenden, beispielsweise auf E-Mail-Kampagnen.
Matomo stellt Ihnen standardmäßig verschiedene Berichttypen zu den Website-Besuchern und deren Verhalten zur Verfügung. Wenn Sie ein spezielles Informationsbedürfnis haben und sich beispielsweise primär für die Absprungpunkte Ihrer Website interessieren, nutzen Sie die Funktion "Benutzerdefinierte Berichte" im gleichnamigen Menü. Beim Erstellen eines neuen Berichttyps bestimmen Sie insbesondere die Metrik wie Absprünge, Absprungrate oder Conversion Rate und kombinieren diese gegebenenfalls mit einer zweiten. Über die Widget-Verwaltung integrieren Sie die benutzerdefinierten Berichte in das Dashboard.
Wartung und Administration
Alle administrativen Funktionen finden Sie im Administration-Menü, das über das Zahnradsymbol verfügbar ist. In den allgemeinen Einstellungen können Sie beispielsweise die Zweifaktor-Authentifizierung für die Matomo-Benutzer aktivieren, Tracking-Anfragen von Cloudanbietern unterbinden oder ein eigenes Logo für Ihr Branding verwenden. Im Untermenü "Benutzer" finden Sie eine typische Benutzerverwaltung. Wenn Sie bereits mit Google Analytics arbeiten, können Sie bestehende Properties und Berichtsdaten in das Matomo-System importieren.
Im Untermenü "Privatsphäre" stehen Ihnen für die gesetzeskonforme Datenanonymisierung verschiedene Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung. Beim Zusammenspiel mit einem Onlineshop ist beispielsweise das Anonymisieren der Bestellnummer möglich. Auch das Tracken ohne das Setzen von Cookies wird von Matomo unterstützt. Die Systemadministration verfügt zudem über verschiedene Diagnosewerkzeuge, die beispielsweise fehlgeschlagene Tracking-Versuche oder Brute-Force-Attacken ermitteln.
Fazit
Mit Matomo steht Websitebetreibern ein flexibles und leistungsfähiges System zur Verfügung. Bereits die Open-Source-Variante kann sich sehen lassen und eröffnet den Einstieg in die Welt der Web Analytics. Wie der Vergleich [3] von Matomo Analytics mit Google Analytics zeigt, ist Matomo seinem Wettbewerber in verschiedener Hinsicht überlegen. Unternehmen haben die Wahl, ob sie mit der Open-Source-Variante einsteigen, sich für eine kommerzielle Ausprägung samt Support- und Premiumfunktionen oder die cloudbasierte Version entscheiden. Die konkreten Kosten sind Traffic-abhängig; bei einer Million Hits pro Monat fallen beispielsweise 159 Euro an.