Ein wohl überlegtes IT-Service-Management mitsamt vollständiger Dokumentation der gesamten Infrastruktur und aller Assets im Unternehmen vereinfacht den laufenden Betrieb und bildet die Basis für eine schnelle Reaktion im Notfall. Gut, wenn dann alle nötigen Informationen aktuell und konsistent vorliegen. Hier bringt sich i-doit als umfassendes System für Inventarisierung und Dokumentation in Stellung. IT-Administrator war von der flexiblen Erweiterbarkeit begeistert.
Die Norm ISO/IEC 20000 und die Information Technology Infrastructure Library (ITIL) bilden das Fundament für den Aufbau eines strukturierten IT-Service-Managements (ITSM). Die ISO-Norm definiert umfassend, jedoch eher abstrakt Anforderungen, die mindestens zu erfüllen sind, ohne genau zu bestimmen, wie IT-Verantwortliche dies zu erledigen haben. Hier helfen die Praktiken nach ITIL mit konkreteren Hinweisen zur Implementierung im Alltag weiter.
Strategische Ansätze gefragt
Die Norm legt in ihrem ersten Teil "Service Management System Requirements" (ISO/IEC 20000-1:2018) sämtliche Anforderungen an das Erstellen, Implementieren, die Pflege und die kontinuierliche Verbesserung eines Service-Management-Systems (SMS) fest. Das SMS bezeichnet dabei in erster Linie ausdrücklich nicht eine technische Lösung in Form einer Software. Vielmehr schließt es in einem größeren strategischen Ansatz den gesamten Kontext eines Unternehmens, das Selbstverständnis der Führung sowie alle Prozesse rund um die IT-Organisation mit ein.
Das SMS unterstützt das Management des Lebenszyklus von IT-Diensten, einschließlich der Planung, des Entwurfs, der Umstellung, der Erbringung und der Verbesserung von Services, die die vereinbarten Anforderungen erfüllen und für Kunden, Benutzer und die Einheiten, welche die Dienste erbringen, einen Mehrwert darstellen. Auf operativer Ebene umfasst dies Prozesse wie das Incident-, Service-Request- und Change-Management sowie das Asset- und Configuration-Management.
Die Norm ISO/IEC 20000 und die Information Technology Infrastructure Library (ITIL) bilden das Fundament für den Aufbau eines strukturierten IT-Service-Managements (ITSM). Die ISO-Norm definiert umfassend, jedoch eher abstrakt Anforderungen, die mindestens zu erfüllen sind, ohne genau zu bestimmen, wie IT-Verantwortliche dies zu erledigen haben. Hier helfen die Praktiken nach ITIL mit konkreteren Hinweisen zur Implementierung im Alltag weiter.
Strategische Ansätze gefragt
Die Norm legt in ihrem ersten Teil "Service Management System Requirements" (ISO/IEC 20000-1:2018) sämtliche Anforderungen an das Erstellen, Implementieren, die Pflege und die kontinuierliche Verbesserung eines Service-Management-Systems (SMS) fest. Das SMS bezeichnet dabei in erster Linie ausdrücklich nicht eine technische Lösung in Form einer Software. Vielmehr schließt es in einem größeren strategischen Ansatz den gesamten Kontext eines Unternehmens, das Selbstverständnis der Führung sowie alle Prozesse rund um die IT-Organisation mit ein.
Das SMS unterstützt das Management des Lebenszyklus von IT-Diensten, einschließlich der Planung, des Entwurfs, der Umstellung, der Erbringung und der Verbesserung von Services, die die vereinbarten Anforderungen erfüllen und für Kunden, Benutzer und die Einheiten, welche die Dienste erbringen, einen Mehrwert darstellen. Auf operativer Ebene umfasst dies Prozesse wie das Incident-, Service-Request- und Change-Management sowie das Asset- und Configuration-Management.
Im Hinblick auf letztere Prozesse schreibt die ISO-Norm nicht mehr zwingend eine Configuration Management Database (CMDB) vor, verlangt aber, dass Unternehmen ein System etablieren, um Konfigurationsinformationen zu dokumentieren, abzurufen und zu pflegen – unabhängig davon, ob es sich um eine Datenbank oder eine andere Form handelt.
Auch die entsprechenden Praktiken nach ITIL bauen auf eine CMDB, die sämtliche Configuration Items (CI) und deren aktuellen Status sowie Änderungen über die Zeit dokumentiert. CI umfassen dabei sämtliche physischen und virtuellen Objekte mit ihren Beziehungen untereinander, also nicht nur Serverräume, Schränke, Clients, Server und Netzwerkkomponenten, sondern auch Software, zugehörige Lizenzen sowie Verträge mit Lieferanten und auch Personen. Hier kommt nun i-doit ins Spiel.
i-doit 26 pro
Produkt
Software zur IT-Dokumentation, Inventarisierung und Pflege einer CMDB.
- i-doit pro bei Installation auf eigener Infrastruktur: Small (1000 Objekte) 467 Euro pro Jahr; Medium (5000 Objekte) 947 Euro pro Jahr; Large (10.000 Objekte) 1727 Euro pro Jahr; Flex (mehr als 10.000 Objekte) auf Anfrage.
- i-doit pro als Managed Service in der Cloud: Small (1000 Objekte) 747 Euro pro Jahr; Medium (5000 Objekte) 1515 Euro pro Jahr; Large (10.000 Objekte) 2763 Euro pro Jahr; Flex (mehr als 10.000 Objekte) auf Anfrage.
- Weitere Preise für zusätzliche Mandanten, Add-ons und Supportoptionen sowie Online-Preisberechnung auf der Produkt-Webseite.
Systemvoraussetzungen
Virtuelle Instanz oder physisches System mit aktuellem Windows und mindestens vier CPU-Kernen, 8 GByte RAM und 10 GByte Plattenplatz. Mehr CPU-Kerne, eine leistungsstarke GPU und mehr RAM sind dringend empfohlen.
Das Düsseldorfer Softwareunternehmen synetics hat sich auf Angebote rund um die IT-Dokumentation spezialisiert. Als Basis bietet synetics zwei Varianten von i-doit an. Die Variante "open" ist quelloffen und komplett kostenfrei unter der AGPLv3-Lizenz verfügbar. Die kommerzielle Version "Pro" bringt einen größeren Funktionsumfang mit. Beide vereint der Ansatz einer professionellen IT-Dokumentation mit CMDB und Webinterface. Und beide unterstützen die Kernfunktionen zum Verwalten von CIs mitsamt Suche, Vorlagen und Lesezeichen. Allerdings beherrscht das Webinterface der Open-Variante lediglich die englische Sprache und nur grundlegende Berechtigungen.
Die Pro-Variante bringt komplexere Berechtigungen bis hin zur Mandantenfähigkeit mit. Das Webinterface der Pro-Ausgabe versteht sich auf Englisch sowie Deutsch und bringt zusätzliche grafische Ansichten mit, etwa IP-Adresslisten oder Darstellungen von Server-Racks. Beide Varianten importieren Daten aus den Quellen LDAP, XML, JDisc Network Discovery und OCS Inventory, doch nur die Pro-Variante beherrscht auch den Import von CSV-Dateien. Kostenlose sowie kostenpflichtige Add-ons, erweiterte Editor-Funktionen mitsamt Massenänderungen sowie fortgeschrittene und anpassbare Reports und E-Mail-Benachrichtigungen behält der Hersteller ebenfalls der Pro-Variante vor. Zudem müssen sich Nutzer der Open-Ausgabe mit der Unterstützung der Community über ein Forum begnügen, optionalen Support gibt es nur für Pro.
Betrieb lokal oder in der Cloud
Auf der Webseite zur Open-Ausgabe betreibt der Hersteller interaktiv bedienbare Online-Demos beider Varianten. Die Demo-Systeme erlauben Lese- und Schreibzugriffe mit allen Berechtigungen, natürlich ohne dauerhaftes Speichern von Änderungen, und synetics lädt ausdrücklich zu einer kreativen Nutzung der Demos ein. Interessierte Admins können sich so ohne nennenswerten Aufwand einen ersten Eindruck der Lösungen verschaffen sowie bei Gefallen die Open-Variante sofort herunterladen und installieren. Die Pro-Ausgabe stellt synetics nach einer Registrierung mitsamt einer 30 Tage laufenden Testlizenz bereit.
Alternativ zur Installation von i-doit Pro in der eigenen Infrastruktur offeriert synetics auch den Betrieb als Managed Service in der Cloud. So müssen sich Admins bei einer lokalen Installation selbst um regelmäßige Aktualisierungen, Sicherheitsupdates sowie Backups kümmern und optional eines von verschiedenen Supportmodellen buchen. Im Fall des Managed Services entfallen Installation, Wartung und Updates, auch Support-Leistungen sind enthalten, was vor allem für sehr kleine und kleine Unternehmen ohne nennenswerte eigene Infrastruktur attraktiv erscheint.
Da eine umfassende IT-Dokumentation durchaus sensible Informationen enthält und somit zu den Kronjuwelen eines Unternehmens zählt, wollten wir im Rahmen unseres Tests unsere eigene Instanz installieren. i-doit Pro eignet sich hier für Unternehmen jeder Größenordnung sowie auf Grund der Mandantenfähigkeit für Managed Service Provider (MSP), die ihre Dienste wiederum weiteren internen oder externen Kunden anbieten möchten.
Transparente Preisgestaltung
Lob verdient der Hersteller für die transparente Darstellung von Lizenzen und Preisen auf seiner Webseite zum Produkt. Grundsätzlich lizenziert synetics das System auf der Basis einer jährlichen Subskription und nach der Anzahl der zu verwaltenden Objekte. Als Objekt zählen dabei alle CIs, die Nutzer in das System einpflegen – vom einzelnen Kabel über Router, Switches und Patchfelder bis hin zu Servern und Serverschränken. Auch Betriebssysteme, Applikationen, Verträge und Lizenzen gehören zu den Objekten. Als Faustformel kalkuliert der Hersteller mit etwa 20 Objekten pro Person in einer Organisation, wobei dies je nach Unternehmen, Branche und Durchdringung mit IT-Geräten auch abweichen kann.
Passend zu den Konfektionsgrößen "Small" mit bis zu 1000 Objekten über "Medium" mit bis zu 5000 Objekten und "Large" mit bis zu 10.000 bietet der Hersteller Staffelpreise an. Einige Add-ons, zusätzliche Mandanten sowie verschiedene Supportoptionen kosten jeweils extra. Synetics stellt hierzu auf der Webseite ein einfach zu bedienendes Tool für die Berechnung bereit, mit dem Interessenten abhängig von ihrer gewünschten Anzahl an Objekten, Mandanten sowie Erweiterungen die zu erwartenden Kosten bestimmen und auch gleich ein individuelles Angebot anfordern können.
Einfaches Setup unter Linux und Windows
Nachdem wir uns für einen 30-tägigen Test registriert hatten, erhielten wir Zugang zum Kundenportal mit dem zugehörigen Lizenzschlüssel und allen nötigen Ressourcen zur Installation. Im Bereich der "Product Downloads" stellt synetics Installations- und Update-Pakete sowie sämtliche Add-ons bereit, auf die wir gleich zurückkommen werden.
i-doit läuft als klassische Webapplikation auf Basis eines LAMP- oder WAMP-Stacks. Stand das Akronym LAMP ursprünglich für eine Kombination aus Linux, dem Apache Webserver, dem Datenbanksystem MySQL und dem Skript-Interpreter PHP, rät der Hersteller inzwischen zu MariaDB anstelle von MySQL. synetics empfiehlt in der Onlinedokumentation weiterhin Linux, alternativ darf auch ein Windows-Server den Unterbau bilden.
Der Hersteller beschreibt in der Dokumentation mehrere Wege zu einem lauffähigen System, im einfachsten Fall die automatische Installation auf einem frischen Linux-System, die mit minimaler Interaktion auskommt und alle nötigen Komponenten betriebsfertig installiert sowie konfiguriert. Auch die Setuproutine für Windows richtet automatisch eine fertige Umgebung für i-doit ein.
Alternativ dazu erläutert die Dokumentation sämtliche Schritte zur manuellen Installation und Konfiguration für die diversen Linux-Distributionen sowie auch die Entwicklungsumgebung XAMPP unter Windows. Dies ist praktisch für Admins, die größere Kontrolle über die Cron-Jobs sowie Backup- und Restore-Prozesse wünschen oder aber Komponenten wie die Datenbank oder den Webserver redundant aufsetzen möchten. Zu guter Letzt bietet synetics eine virtuelle Appliance zum Import in VMware vSphere ab Version 6.5 aufwärts an, die sich allerdings nur für eine möglichst schnelle Evaluierung und nicht für den produktiven Betrieb eignet.
In unserer Testumgebung entschieden wir uns für die automatisierte Installation und hatten dazu eine VM unter Ubuntu 22.04 vorbereitet. Die nötigen Handgriffe beschränkten sich darauf, mittels Shell-Kommandos das Skript zur Installation herunterzuladen, die Datei als ausführbar zu konfigurieren und dann mit Root-Rechten zu starten.
Das Skript führte uns durch sämtliche nötige Schritte, lud alle fehlenden Komponenten herunter und konfigurierte automatisch Apache, MariaDB sowie PHP mitsamt allen erforderlichen Erweiterungen. Daraufhin installierte das Skript die eigentliche Webanwendung und bot hier die Wahl zwischen der kostenfreien Open-Source- oder der kostenpflichtigen Pro-Variante. Wir entschieden uns für Letztere. Zu guter Letzt vergaben wir ein Passwort für den initialen Admin-Benutzer, legten einen ersten Mandanten an und konfigurierten die Cron- und Backup-Jobs. Standardmäßig erstellt i-doit pro Nacht ein Backup und bewahrt dieses für 30 Tage auf.
Daraufhin öffneten wir im Browser die Loginseite und von dort das Admin-Center über den gleichnamigen Link in der Fußzeile der Seite. Auf der Registerkarte "Licenses" trugen wir unseren Lizenzschlüssel ein und aktivierten diesen über den Button "Save & check". Das setzt allerdings voraus, dass der Server Verbindung zum Internet aufnehmen darf, um die Lizenz zu prüfen. Sofern dies nicht möglich ist, unterstützt der Hersteller auch eine Offlineaktivierung.
Größten Wert legt der Hersteller in der Dokumentation auf Backups sowie Sicherheit und Schutz des Systems. Hier ist aber weniger die Webapplikation i-doit selbst, sondern die unterliegende Infrastruktur gefragt. Dies umfasst Handreichungen zur Datensicherung auf Dateibasis oder mittels VM-Snapshots, weiterhin die Absicherung von Betriebssystem, Datenbank und Webserver mitsamt PHP.
Flexibles Frontend
So gerüstet konnten wir nun damit beginnen, unsere IT-Dokumentation aufzubauen. Nach der Anmeldung zeigt das Webfrontend zunächst das konfigurierbare Dashboard mit zahlreichen Widgets an. Diese stellen auf einen Blick die wichtigsten Aspekte der Dokumentation dar, etwa die zuletzt geänderten Objekte oder Lesezeichen zu den persönlichen Favoriten innerhalb der Dokumentation.
Das Webfrontend verwendet in der Kopfzeile eine horizontale Hauptnavigation mit mehreren Menüpunkten zur Verwaltung aller Aspekte der eigenen IT-Infrastruktur. Jeder dieser Menüpunkte repräsentiert eine Objekttyp-Gruppe, die zusammengehörige Objekttypen beinhaltet. Die Objekttyp-Gruppen und damit auch den Aufbau des Menüs konnten wir unter "Verwaltung / Datenstruktur / Datenstruktur bearbeiten" individuell anpassen. So erzeugten wir dort eigene Gruppen mit ausgewählten Objekttypen und Kategorien von Attributen darin.
Standardmäßig zeigt das Menü den Punkt "Kontakte" mit der Benutzerverwaltung. Jeder Benutzer in i-doit, ob aus Sicht des Systems aktiv oder passiv, ist ein Objekt vom Typ "Person". Personen konnten wir wahlweise lokal, also nur innerhalb von i-doit, anlegen oder aber per LDAP-Kopplung. Dabei integriert das System mit Verzeichnisdiensten der Typen OpenLDAP, Novell eDirectory sowie Microsoft Active Directory (AD).
Wir wollten die Verbindung mit unserem lokalen AD herstellen und fanden die zugehörigen Einstellungen über das Persona-Icon unseres Admin-Kontos oben rechts im Fenster unter dem Punkt "Verwaltung" und dort im Bereich "Import und Schnittstellen / LDAP / Server". Hier konfigurierten wir die Verbindung zu unserem Domaincontroller (DC), wobei i-doit die üblichen Einstellungen, wie verschlüsselten sowie authentifizierten Zugriff und eine bestimmte Suchbasis für Benutzerkonten und Gruppen, unterstützt. Grafisch konfigurierbare LDAP-Filter steuern dabei weiterhin, welche LDAP-Objektklassen mit welchen Eigenschaften das System akzeptiert. Der Hersteller liefert in der Onlinedokumentation diverse Beispiele zur Konfiguration des Filters.
Daraufhin konnten wir bereits unsere Benutzer aus dem AD am Webfrontend von i-doit anmelden. Sie erschienen anschließend automatisch unter den Kontakten, wo wir sie in die vordefinierten Gruppen zum Zugriff auf das System aufnehmen konnten. Natürlich muss und soll aber längst nicht jeder Benutzer im Unternehmen aktiv in i-doit arbeiten. Um all unsere Benutzer unabhängig von einer Anmeldung am Webfrontend in die Datenbank zu synchronisieren, folgten wir der Dokumentation zu einem Ausflug auf die Shell des Servers. Dort führten wir im Installationsverzeichnis "/var/www/html" die Konsole "console.php" mit dem Parameter "ldap-sync" aus. Dies beförderte alle Benutzer und Gruppen aus dem AD ins System. Um den Vorgang regelmäßig zu wiederholen, konfigurierten wir ebenfalls per Konsole die Cron-Jobs entsprechend.
i-doit integriert unmittelbar kein Verfahren zur Zweifaktor-Authentifizierung (2FA), sondern verweist zur passenden Konfiguration des Webservers auf externe Artikel von Google und Apache Guacamole. Alternativ zur Anmeldung mit Benutzernamen und Passwort unterstützt i-doit mehrere Verfahren zum Single Sign-On (SSO), darunter SAML gegen Active Directory Federation Services (ADFS) oder Azure AD, das Generic Security Service Application Program Interface (GSSAPI) sowie OpenID Connect (OIDC).
Bild 1: i-doit bildet die komplette physische Infrastruktur ab bis hin zur grafischen Darstellung von Serverracks.
Erst planen, dann dokumentieren
Zurück auf der Registerkarte "Infrastruktur" des Hauptmenüs begannen wir nun damit, unsere Beispielumgebung im System zu dokumentieren. Die größte Herausforderung ist dabei nicht technischer, sondern eher organisatorischer Natur. Denn i-doit verfolgt einen derart umfassenden Ansatz, dass Admins ohne sorgfältige Planung Gefahr laufen, sich in den Details zu verlieren.
Prominent verlinkt im Dashboard bietet der Hersteller entsprechend den Praxisleitfaden "Die 6 Schritte zur IT-Dokumentation" sowie online weitere PDF-Anleitungen zur Vertiefung verschiedener Themen. synetics empfiehlt, den Aufbau der Dokumentation als Projekt zu verstehen und zunächst einen Configuration Management Plan (CMP) zu entwerfen. Der Leitfaden führt durch den Aufbau eines Grundgerüsts beginnend bei der physischen Infrastruktur über Netzwerke, Server, Clients, Software und Lizenzen sowie schließlich die Modellierung von IT-Services. Alle Schritte unterstützt der Hersteller zusätzlich via YouTube mit Webinaren.
Für alle diese Bereiche bringt i-doit zahlreiche vorgefertigte Objekttypen mit. Im Bereich der Verwaltung konnten wir diese zudem editieren und auch eigene Objekttypen definieren. Die vertikale Subnavigation eines jeden Bereichs unterscheidet zwischen Objekt- und Standortsicht. Letztere setzt aber voraus, dass überhaupt Standorte existieren, und so begannen wir mit dem Aufbau unserer physischen Infrastruktur. Hierbei deckt i-doit den Bedarf von Unternehmen aller Größenordnungen bis hin zum internationalen Konzern ab. Startpunkt des Standortpfads bildet das Objekt "Root-Lokation", dem sich alle weiteren Standortobjekte hierarchisch unterordnen.
So konnten wir beginnend mit Ländern über Städte, Gebäude, Räume und Serverschränke unsere physischen Gegebenheiten abbilden. Für all diese Objekttypen verwaltet das System zahlreiche Attribute, im Falle eines Gebäudes etwa Anschrift, Geo-Koordinaten, Bilder, Zuweisung von Notfallplänen und die räumlich zugeordneten Unterobjekte.
Im Falle eines Serverschranks modelliert i-doit detailliert den Formfaktor mit Maßeinheiten sowie der Anzahl an Höheneinheiten. Pro Schrank konnten wir dann in einem grafischen Editor die Belegung abbilden und weitere Objekte, wie Netzwerkkomponenten, Patchfelder, KVM-Umschalter oder Blade Chassis, einsortieren (Bild 1). In letzterem Fall setzt sich der Detaillierungsgrad fort. i-doit verwaltet die Blade Server innerhalb eines Chassis mit all ihren Eigenschaften im Hinblick auf die Hardwareausstattung, physische und logische Konfiguration des Netzwerks sowie für Virtualisierungshosts auch die zugeordneten virtuellen Maschinen.
Vom Kabel zum IT-Service
Bevor wir uns aber im Detail unseren Servern zuwandten, kümmerten wir uns um die physischen wie auch logischen Komponenten des Netzwerks. Hier verknüpft i-doit IP-Netze, VLANs, WAN-Anschlüsse sowie auch Router, Switches und Patchfelder. Entsprechend der Empfehlung des Herstellers verzichteten wir an dieser Stelle zunächst darauf, auch die Verkabelung vollständig zu dokumentieren, und kümmerten uns nun um die Server und Clients.
Im Bereich der Server unterscheidet i-doit physische und virtuelle Server jeweils mit unterschiedlichen Attributen. So haben sinnvollerweise nur die physischen Systeme einen Formfaktor, während die CMDB für VMs auch deren virtuelle Eigenschaften erfasst. Beide Objekte gleichermaßen verfügen über ein Betriebssystem, zugewiesene Software, Updates und Patchlevel.
Im Fall der Clients verwendet i-doit das Konzept von Arbeitsplätzen. Ein Arbeitsplatz ist zunächst eine Einheit, die zusammengehörige Objekte verknüpft. Dabei kann es sich um einen physischen Standort, einen oder mehrere Benutzer, Abteilungen sowie auch fest installierte Geräte wie Drucker, Telefone, Scanner, Monitore oder Dockingstationen handeln.
Software auf Clients und Servern verknüpft i-doit wiederum mit Lizenzen, um deren Nutzung sowie Über- oder Unterlizenzierung transparent zu machen. IT-Services als abstrakter Objekttyp vereinen schlussendlich unterschiedliche Komponenten, wie bestimmte Netzwerkkomponenten, Serverdienste, Applikationen, Lizenzen sowie Verträge. Im besten Fall hilft die CMDB auf diese Weise dabei, alle Zusammenhänge hinter den kritischen Geschäftsprozessen zu erfassen, und unterstützt somit das Notfallmanagement.
Add-ons erweitern Funktionsumfang
Über das Admin-Center installierten wir weitere Add-ons, die wir zuvor aus dem Kundenportal heruntergeladen hatten. So bringen mehrere kostenfreie Add-ons zusätzliche Objekttyp-Gruppen und Objekttypen ins System, etwa zur Dokumentation von AD- und Windows-Infrastrukturen, DNS oder auch zur Inventarisierung von Büromöbeln. Als besonders praktisch erwies sich dabei auch das Raumplan-Add-on, das einen grafischen Editor für die Grundrisse von Server- und Büroräumen nachrüstet (Bild 2).
Bild 2: Das Raumplan-Add-on bietet einen Editor zur Abbildung von Büros und Serverräumen.
Weiterhin nützlich sind darüber hinaus die kostenpflichtigen Add-Ons. Hier haben wir uns das Documents-Add-On angesehen, das Textbausteine und Variablen in Vorlagen kombiniert. Es hilft so dabei, aus den in der CMDB hinterlegten Informationen automatisch etwa Server-Logbücher, Betriebshandbücher, Übergabeprotokolle und Formulare für Benutzer oder auch Notfallpläne zu erzeugen. Dazu erzeugten wir im zugehörigen WYSIWYG-Editor passende Vorlagen, die wir mit Objekten aus der CMDB verknüpften, um Dokumente in den Formaten PDF und HTML zu exportieren.
Brücke zu Monitoring, Tickets und ISMS
Eine IT-Infrastruktur ist ein lebender Organismus und so wird es selbst für eine kleinere Umgebungen kaum gelingen, Realität und Dokumentation manuell synchron zu halten. Um automatisch Livedaten mit der CMDB abzugleichen, kann i-doit über ein kostenfreies Add-on das Monitoringsystem Nagios integrieren, auch um die Integration von Checkmk sowie openITCOCKPIT kümmern sich kostenpflichtige Add-ons.
Ein weiterer wichtiger Punkt für ein vollständiges ITSM ist die Bearbeitung von Incidents und Service-Requests in einem Ticketsystem. Hier integriert i-doit per Datenaustausch über den als Open-Source verfügbaren API-Hub OpenCelium mit diversen Service- und Helpdesk-Systemen, darunter OTOBO, OTRS, Znuny und TopDESK, sowie weiteren Monitoringsysteme, wie Icinga, PRTG Network Monitor, SENSU, openNMS und Zabbix. Eine detaillierte Betrachtung dieser Integrationen hätte aber den Umfang unseres Testaufbaus gesprengt.
Dies gilt ebenso für einen weiteren Bereich, der zumindest erwähnt sei. Neben dem weiten Feld des IT-Service-Managements adressiert i-doit mit kostenpflichtigen Add-ons auch den Aufbau eines Information Security Management Systems (ISMS). Das Add-on ISMS hilft bei der Dokumentation entsprechend der Normenreihe ISO/IEC 27000, das Add-on VIVA 2 unterstützt Dokumentationsprozesse nach dem IT-Grundschutz des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Fazit
Im Hinblick auf die umfassende IT-Dokumentation erweist sich i-doit als Schweizer Taschenmesser für alle Lebenslagen. Doch wer mit dem Anspruch antritt, alle verfügbaren Objekte und ihre Attribute mit Leben zu füllen, wird sich im System und seiner Detailtiefe verlieren, eine sorgfältige Planung ist somit dringend empfohlen. Hier hilft eingangs die Leitfrage, was das primäre Ziel der Dokumentation ist.
Bereits die standardmäßig definierten Objekttyp-Gruppen und Objekttypen decken fast alle Eventualitäten des Admin-Alltags ab. Wer mehr möchte, wird im Bereich der Add-ons fündig oder definiert selbst Objekttypen, die auch komplexere Sachverhalte sowie exotischere Hardware und Software abbilden. Für sehr kleine Unternehmen genügt unter Umständen schon die kostenfreie Variante. Die Pro-Variante hingegen eignet sich optimal für mittlere bis große Unternehmen mit mehreren Standorten und Gebäuden, die bislang verteilt vorgehaltene Informationen in einem zentralen System konsolidieren möchten.