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2024

03

2024-02-28T12:00:00

Speichermanagement

SCHWERPUNKT

090

Speichermanagement

Datenmanagement

Vom Infrastruktur- zum Datenmanagement

Losgelöst

von Christoph Ertl

Veröffentlicht in Ausgabe 03/2024 - SCHWERPUNKT

Daten sind seit Jahrzehnten eng mit Hardware verknüpft und traditionell konzentrierten sich IT-Führungskräfte auf die Beschaffung, Überwachung und Verwaltung der Datenspeicherinfrastruktur. Sie kauften in regelmäßigen Abständen die neuesten Geräte und übertrugen ihre Daten darauf. Nun allerdings geht die Ära der Hardware-fokussierten Infrastruktur ihrem Ende entgegen, da moderne Clouddatenspeicher einen Großteil der bisher so wichtigen Storage-Technologie überflüssig machen. Wir geben Denkanstöße, wie sich Daten künftig verwalten und verarbeiten lassen.

Marktforscher heben in Sachen Storage besonders die Verlagerung hin zu hybriden Cloudangeboten hervor. Diese Plattformen erlauben es Unternehmen, ihre Speicherdienste vor Ort, am Netzwerkrand und in der öffentlichen Cloud zu modernisieren und so Services flexibler bereitzustellen, die Ausfallsicherheit zu erhöhen und die betriebliche Effizienz zu steigern. Dank moderner Datendienste, die über die Cloud verfügbar sind, können Unternehmen auf Investitionen in Hardware verzichten und vom Infrastrukturmanagement zum Datenmanagement übergehen.
Sobald Daten nicht mehr an eine bestimmte Anlage, einen bestimmten Standort oder eine bestimmte Hardware gebunden sind, können Unternehmen sie anders – und produktiver – verwenden. Um dies zu erreichen, müssen sie zunächst ihre Strategie in Bezug auf Dateimanagement und -bereitstellung hinterfragen und sich dabei auf fünf wichtige Themen konzentrieren.
Daten in die Cloud übertragen
Die Vorteile, die es mit sich bringt, wenn IT-Verantwortliche Daten in die Cloud verlagern, liegen auf der Hand: Unbegrenzte Skalierbarkeit von Objektspeichern hat Clouddienste zur Infrastruktur der Zukunft gemacht. Die Umbrüche der letzten drei Jahre, wie etwa das Neugestalten von Lieferketten, haben den Business Case für die Einführung solcher Services weiter gestärkt. Bei deren Nutzung geht es nicht mehr nur darum, langfristig Kosten zu senken und die Verwaltung der physischen Infrastruktur zu minimieren, um die Nachfrage besser zu bewältigen. Es geht vielmehr auch darum, Unternehmen mehr Flexibilität zu verschaffen und die Art und Weise zu verändern, wie auf Daten zugegriffen wird und diese genutzt werden.
Marktforscher heben in Sachen Storage besonders die Verlagerung hin zu hybriden Cloudangeboten hervor. Diese Plattformen erlauben es Unternehmen, ihre Speicherdienste vor Ort, am Netzwerkrand und in der öffentlichen Cloud zu modernisieren und so Services flexibler bereitzustellen, die Ausfallsicherheit zu erhöhen und die betriebliche Effizienz zu steigern. Dank moderner Datendienste, die über die Cloud verfügbar sind, können Unternehmen auf Investitionen in Hardware verzichten und vom Infrastrukturmanagement zum Datenmanagement übergehen.
Sobald Daten nicht mehr an eine bestimmte Anlage, einen bestimmten Standort oder eine bestimmte Hardware gebunden sind, können Unternehmen sie anders – und produktiver – verwenden. Um dies zu erreichen, müssen sie zunächst ihre Strategie in Bezug auf Dateimanagement und -bereitstellung hinterfragen und sich dabei auf fünf wichtige Themen konzentrieren.
Daten in die Cloud übertragen
Die Vorteile, die es mit sich bringt, wenn IT-Verantwortliche Daten in die Cloud verlagern, liegen auf der Hand: Unbegrenzte Skalierbarkeit von Objektspeichern hat Clouddienste zur Infrastruktur der Zukunft gemacht. Die Umbrüche der letzten drei Jahre, wie etwa das Neugestalten von Lieferketten, haben den Business Case für die Einführung solcher Services weiter gestärkt. Bei deren Nutzung geht es nicht mehr nur darum, langfristig Kosten zu senken und die Verwaltung der physischen Infrastruktur zu minimieren, um die Nachfrage besser zu bewältigen. Es geht vielmehr auch darum, Unternehmen mehr Flexibilität zu verschaffen und die Art und Weise zu verändern, wie auf Daten zugegriffen wird und diese genutzt werden.
Bei der Umstellung auf die hybride Cloud können Unternehmen ihre unstrukturierten Daten mit intelligenten und automatisierten Tools organisieren. Diese markieren die verschiedenen Datensätze so, dass sie sich nach Art, Inhalt oder Format kategorisieren lassen. Dadurch sind sie sowohl für die Bedürfnisse verschiedener interner Funktionen als auch für ihre Lieferkettenpartner besser zu referenzieren.
Daten kennen, Potenziale ausschöpfen
IT-Infrastrukturmanager müssen außerdem eine Plattform bestimmen, die ihrem Unternehmen hilft, die Betriebs- und Lieferkettendaten besser zu verstehen. Die meisten weltweit agierenden Unternehmen haben Datenbestände, die von einfachen Texten und Bildern bis hin zu komplexen 3D-Zeichnungen und -Diagrammen reichen. Aber auch Daten, die Geschäftsprozesse abbilden, vom Netzwerkrand sowie von IoT-Sensoren und Geräten der Mitarbeiter.
So hat beispielsweise ein Energieversorger seine Dokumentation in Hinblick auf Sicherheit und Compliance modernisiert und damit 2,2 Millionen Seiten leichter auffindbar gemacht. Zunächst hat das Unternehmen dafür alle Informationen digitalisiert. Anschließend führte es Tools für maschinelles Lernen (ML) ein, um die digitalisierten Datensätze zu klassifizieren und zu kennzeichnen. Mithilfe von separaten KI-Tools verbesserte die IT-Abteilung die Auffindbarkeit von Schlüsseldaten noch weiter: Diese wandeln handgeschriebene Briefe in vollständig maschinenlesbare Texte um.
Ortsunabhängige Datenbereitstellung
Der Wandel hin zu einer modernen Infrastruktur ist schon seit einiger Zeit im Gange. Das Aufkommen von Remote Work und hybridem Arbeiten hat diesen Wandel aber noch beschleunigt. Früher saßen die Nutzer an ihren Schreibtischen neben der Hardware, die ihre Daten speicherte und schützte, heute aber arbeiten sie aus dem Homeoffice, Cafés, Besprechungszimmern bei Kunden, Co-Working-Spaces und so weiter. Sie bleiben auch nicht an einem Ort, sondern bewegen sich und erwarten, dass sie schnell und einfach auf ihre Daten zugreifen können, egal von wo aus sie arbeiten.
Herkömmliche Speicherhardware und Wide Area Networks reichen für diese Aufgabe nicht aus, da die Software über entsprechende Netzwerkverbindungen auf die Daten zugreifen muss. Hier ist die Cloud zu einem entscheidenden Instrument für die Bereitstellung von Daten geworden. Ingenieur- und Architekturbüros beispielsweise, die von verschiedenen Standorten aus schneller und effizienter Entwürfe gemeinsam bearbeiten, wenn sie bestimmte Datensätze nicht mehr in lokalen Dateisystemen und Rechenzentren speichern, die Tausende von Kilometern vom Kollaborationspunkt entfernt liegen. Hier ist die Cloud zu einem entscheidenden Instrument für die Bereitstellung von Daten geworden.
Dieser Wandel in der Arbeitswelt bedeutet aber auch, dass Anwendungen und Mitarbeiter von überall schnell auf Daten zugreifen können. Nur so lassen sich geschäftskritische Datensätze allen relevanten Abteilungen und Regionen in angemessener Zeit in der notwendigen Qualität zur Verfügung stellen. Denn unabhängig von der Branche, dem Standort der Mitarbeiter oder davon, ob es sich um eine Standardanwendung oder eine Eigenentwicklung handelt: Um das erwartete Leistungsniveau zu erreichen, müssen sich die Daten in der Nähe der Anwendungen befinden.
Beispielsweise haben Hardwarehersteller die technische Problemlösung verändert, indem sie den Standort von Lieferkettendaten überdacht haben. Daten über Fertigungsfehler lagerten zuvor in lokalen Rechenzentren, bevor sie gesammelt und analysiert wurden. Nunmehr sind sie über Live-Streams erfassbar, in der Cloud gehostet und stehen internen Engineering-Teams an mehreren Standorten der Produktions- und Lieferketten zur Problem- lösung zur Verfügung. Traditionelle geografische Beschränkungen für die Fehlersuche in Unternehmen sind somit beseitigt. Ingenieure müssen nicht mehr an unterschiedlichen, unstrukturierten Daten und schwer zu übertragenden Datenquellen wie großformatigen Scans von fehlerhaften Geräten arbeiten. Die Prozesse sind verschlankt, die damit verbundenen Kosten verringert und die gesamten Produktinnovationsschleifen verbessert.
Keine Kompromisse beim Datenschutz
Bei all diesen Prozessverbesserungen und Verlagerungen vom Datenmanagement zur Datenintelligenz kommt es auf den kontinuierlichen Schutz der Daten an. Ransomware und andere Angriffsvektoren waren eine wachsende Bedrohung, lange bevor die Pandemie den Schwenk hin zu hybrider und dezentraler Arbeit beschleunigte. Mit der nun vergrößerten Angriffsfläche haben Hacker noch mehr Einfallstore. Immer mehr Menschen greifen von verschiedenen Orten aus auf Daten und Systeme zu. Es ist daher unerlässlich, sich umso mehr auf den Schutz der Daten zu konzentrieren. Gleichzeitig müssen IT-Verantwortliche die Flexibilität hybrider Arbeitsmodelle unterstützen.
Das eine zu ignorieren und sich auf das andere zu konzentrieren, ist keine Option. Wer seine Mitarbeiter auf wenige Standorte beschränkt, um Daten zu schützen, schränkt die Produktivität ein und schließt möglicherweise dringend benötigte Fachkräfte aus, die sich aussuchen wollen und können, von wo aus sie arbeiten. Wer seine Daten hingegen ohne einen zuverlässigen Ransomware-Schutz und Wiederherstellungsplan verteilt, riskiert längere Ausfallzeiten oder finanzielle Risiken für sein Unternehmen.
Die gute Nachricht ist, dass die neuesten Dateiplattformen in der Cloud nicht nur den erforderlichen Verwaltungsaufwand reduzieren und kostspielige Backup- und Disaster-Recovery-Prozesse unnötig machen; sie enthalten auch Funktionen zur Ransomware-Erkennung und Dateiwiederherstellung am Netzwerkrand. Unternehmen, die von Cyberangriffen betroffen sind, können ihre Dateisysteme genau auf den Moment vor dem Angriff zurücksetzen und die Daten von mehreren Punkten am Netzwerkrand rekonstruieren. Das ermöglicht es IT-Teams, den Betrieb innerhalb von Stunden wiederaufzunehmen. Diese Zeitspanne ist deutlich kürzer als bei anderen Unternehmen, die auf traditionelle lokale Speichertools und Dateisysteme angewiesen sind. Sie verbringen Wochen (und manchmal Monate) damit, den Umfang des Angriffs und das Ausmaß des Schadens an Dateien zu ermitteln, bevor an Datenwiederherstellung gedacht, geschweige denn die Wiederherstellung eingeleitet werden kann.
Trotz anhaltender Bedrohung durch Ransomware passt der Übergang vom Infrastrukturfokus zum Datenmanagement perfekt zur heutigen Arbeitsweise. Anwender sind an einem Tag im Büro, am nächsten unterwegs oder zu Hause und arbeiten mit Kollegen, Partnern und anderen Personen auf der ganzen Welt zusammen. Eigene Rechenzentren brauchen nicht mehr der zentrale Ort für die Daten zu sein, da Letztere nunmehr selbst in den Mittelpunkt gerückt sind. Dies könnte zu Veränderungen führen, die für Unternehmen interessante Perspektiven für den Umgang mit den neu zugänglichen Daten eröffnen.
Fazit
Die Ära hardwarefokussierter Infrastruktur wird abgelöst durch Datenmanagement und den nächsten Schritt hin zur Datenintelligenz. Die meisten Daten entstehen mittlerweile außerhalb von Rechenzentren oder privaten Clouds und gleichzeitig steigt der Einsatz hochentwickelter Clouddienste. Hybride Cloudplattformen ermöglichen es Unternehmen, Speicherdienste in Rechenzentren, am Netzwerkrand und in der öffentlichen Cloud zu modernisieren, vereinheitlichen und zentralisieren, um eine größere Mobilität der Services und eine höhere betriebliche Effizienz sowie einen besseren Schutz vor Ransomware zu erreichen. Cloudstrategien gehen dabei deutlich über die reine Kostensenkung hinaus, sondern nehmen die bedarfsgerechte Skalierung von IT-Ressourcen in den Blick und verschaffen Unternehmen eine größere Flexibilität und Sicherheit. In der neuen Ära der Datenintelligenz stehen nun die Daten selbst und nicht mehr das Rechenzentrum im Mittelpunkt eines modernen Unternehmens.
(jp)
Christoph Ertl ist Solutions Architect bei Nasuni.