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2024
06
2024-05-30T12:00:00
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AKTUELL
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vor Ort
Kubernetes
KubeCon + CloudNativeCon 2024, 19. bis 22. März, Paris
Wolken über Paris
von Cornelius May
Dr. Jens Söldner
Veröffentlicht in Ausgabe 06/2024 - AKTUELL
In diesem Jahr feiert Kubernetes seinen zehnten Geburtstag und seine Erfolgsgeschichte und die Auswirkungen auf den Cloud-Computing-Markt sind beeindruckend. So verzeichnete auch die diesjährige europäische KubeCon + CloudNativeCon einen Besucherrekord und über 12.500 Teilnehmer machten sich auf den Weg nach Paris.

In der Keynote am ersten Konferenztag stellte Priyanka Sharma, Geschäftsführerin des Veranstalters "Cloud Native Computing Foundation" (CNCF), die jüngsten Entwicklungen im Kubernetes- und Cloud-Native-Ökosystem vor. Diese drehen sich aktuell natürlich um das dominierende Thema künstliche Intelligenz (KI). Viele KI-Workloads laufen aktuell in von Kubernetes verwalteten Containern. Dabei können Unternehmen auf NVIDIAs AI Enterprise als verwaltete Plattform zurückgreifen und die KI-Applikationen in kommerziellen Kubernetes-Distributionen wie Red Hat OpenShift, VMware Tanzu, Canonical Kubernetes, Mirantis Kubernetes Engine oder in der Cloud bei AWS, Azure oder der Google Cloud betreiben.
Die GPU-Unterstützung in Kubernetes nimmt immer weiter zu und Grafikprozessoren der Hersteller AMD, Intel und NVIDIA lassen sich seit Kubernetes 1.26 im Cluster dynamisch zuteilen. Allerdings gibt es vor allem in Sachen Skalierung und Hochverfügbarkeit noch einiges an Entwicklungsarbeit zu erledigen. Die CNCF leistet bereits mit KI-fokussierten Projekten wie Kubeflow, Ray und KubeRay einen wichtigen Beitrag, um den Betrieb von KI-Workloads in der Cloud einheitlicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. Auf der Konferenz hat die KI-Arbeitsgruppe der CNCF nun ein Whitepaper zu "Cloud Native Artificial Intelligence" [1] vorgestellt.
Umfassende Ausstellung
Fast schon spektakulär war der große Ausstellungsbereich, mit dem die KubeCon andere Herstellerkonferenzen locker übertrifft: Mehr als 200 Anbieter zeigten dabei den interessierten Konferenzbesuchern ihre Produkte und Dienstleistungen im Umfeld von Kubernetes und vielen anderen CNCF-Projekten. Wir hatten die Gelegenheit, vor Ort mit ausgewählten Ausstellern zu sprechen, um uns ein Bild von den Neuigkeiten und Trends zu verschaffen.
In der Keynote am ersten Konferenztag stellte Priyanka Sharma, Geschäftsführerin des Veranstalters "Cloud Native Computing Foundation" (CNCF), die jüngsten Entwicklungen im Kubernetes- und Cloud-Native-Ökosystem vor. Diese drehen sich aktuell natürlich um das dominierende Thema künstliche Intelligenz (KI). Viele KI-Workloads laufen aktuell in von Kubernetes verwalteten Containern. Dabei können Unternehmen auf NVIDIAs AI Enterprise als verwaltete Plattform zurückgreifen und die KI-Applikationen in kommerziellen Kubernetes-Distributionen wie Red Hat OpenShift, VMware Tanzu, Canonical Kubernetes, Mirantis Kubernetes Engine oder in der Cloud bei AWS, Azure oder der Google Cloud betreiben.
Die GPU-Unterstützung in Kubernetes nimmt immer weiter zu und Grafikprozessoren der Hersteller AMD, Intel und NVIDIA lassen sich seit Kubernetes 1.26 im Cluster dynamisch zuteilen. Allerdings gibt es vor allem in Sachen Skalierung und Hochverfügbarkeit noch einiges an Entwicklungsarbeit zu erledigen. Die CNCF leistet bereits mit KI-fokussierten Projekten wie Kubeflow, Ray und KubeRay einen wichtigen Beitrag, um den Betrieb von KI-Workloads in der Cloud einheitlicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. Auf der Konferenz hat die KI-Arbeitsgruppe der CNCF nun ein Whitepaper zu "Cloud Native Artificial Intelligence" [1] vorgestellt.
Umfassende Ausstellung
Fast schon spektakulär war der große Ausstellungsbereich, mit dem die KubeCon andere Herstellerkonferenzen locker übertrifft: Mehr als 200 Anbieter zeigten dabei den interessierten Konferenzbesuchern ihre Produkte und Dienstleistungen im Umfeld von Kubernetes und vielen anderen CNCF-Projekten. Wir hatten die Gelegenheit, vor Ort mit ausgewählten Ausstellern zu sprechen, um uns ein Bild von den Neuigkeiten und Trends zu verschaffen.
Erwartungsgemäß waren die Anbieter von kommerziell supporteten Kubernetes-Distributionen sehr präsent. Open-Source-Urgestein Canonical, das Unternehmen hinter Ubuntu, stellte die neue Generation seiner Kubernetes-Distribution MicroK8s vor. Bislang gibt es diese in zwei Editionen: Für große Umgebungen mit hohem Anpassungsbedarf und Integration mit Legacy-Systemen diente bislang "Canonical Charmed Kubernetes", die andere Edition "Canonical MicroK8s" hatte der Hersteller vor allem auf einfache Benutzbarkeit und hohe Skalierbarkeit getrimmt.
Zukünftig will Canonical MicroK8s zu einer Kubernetes-Distribution weiterentwickeln, die die Kundenbedürfnisse mit einer einzigen Edition abdeckt. Die neue Version von MicroK8s läuft unter dem Namen "Canonical Kubernetes" und soll Entwicklern ermöglichen, erstens Applikationen auf Basis eines ultrakleinen und äußerst sicheren Containers zu bauen, der auf allen Infrastrukturen läuft. Zudem hat diese Edition den Anspruch, alle Systeme vom Ein-Laptop-Entwickler bis hin zu großen Rechenzentren in der Cloud zu bedienen. Für mehr Sicherheit soll zuverlässiges Patching für Security und Support durch Canonical sorgen. Die Beta-Version diese Distribution ist unter [2] zu finden.
Ebenfalls nicht untätig war Kubernetes- und OpenStack-Spezialist Mirantis, das die neue Version seiner Kuberentes-IDE "Lens Desktop" vorstellte. Der Hersteller will damit die Arbeit in der IDE mit vereinfachten Abläufen durch eine schlankere Benutzeroberfläche mit neuem UI/UX-Konzept erleichtern. Dazu kommt ein einheitlicher Navigator für alle Kubernetes-Cluster und -Ressourcen und eine neue API für Erweiterungen.
VMware, nunmehr unter der Ägide von Broadcom, präsentierte die Cloud-Na-
tive-Technologien seiner Tanzu-Produktlinie und fokussierte sich im Ausstellerbereich auf Vorträge. Ein Fokus lag dabei auf dem Tanzu-Developer-Portal, einer kommerziellen Implementierung des aktuell sehr beliebten Backstage-Projekts, das ursprünglich Spotify der Open-Source-Community zur Verfügung gestellt hatte.
Edgeless Systems, ein Spin-Off der Ruhr-Universität Bochum, präsentierte seine Confidential-Computing-Angebote, die die Vertraulichkeit der Daten durch eine kontinuierliche Verschlüsselung nicht nur "in transit" und "at rest", sondern auch während der Bearbeitung innerhalb der CPU ("in use") sicherstellen. Letzteres ist essenziell für die Datenverarbeitung in der Public Cloud, wo die Infrastruktur ein Cloudanbieter verwaltet.
Edgeless Systems liefert Open-Source-Software, um die Confidential-Computing-Fähigkeiten aktueller CPUs und GPUs auf die relevanten Workloads anzuwenden. Hierfür hat das Unternehmen eine eigene Kubernetes-Distribution namens "Constella-tion" entwickelt, bei der sichergestellt ist, dass die Cloudprovider nicht an die Daten kommen können.
Das auf Hosting spezialisierte Unternehmen Hetzner war ebenfalls als Aussteller auf der KubeCon präsent und zeigte eindrucksvoll, dass der Aufbau und Betrieb einer Public Cloud nicht die alleinige Domäne US-amerikanischer Unternehmen sein muss. Hetzner ist seit mehreren Jahren auch mit inem eigens entwickelten Cloudangebot aktiv, in dem natürlich auch die Bereitstellung von Kubernetes-Clustern eine große Rolle spielt.
Der Kubestronaut hebt ab
Auf großes Interesse bei den Teilnehmern stieß das offizielle Schulungs- und Zertifizierungsangebot der CNCF. Die Trainingsabteilung war mit einem eigenen großen Stand im Ausstellerbereich vertreten und nutzte die Konferenz, mehrere neue Kurse für fortgeschrittene Kubernetes-Administratoren zu Argo, Kyverno und KEDA sowie einen kostenfrei verfügbaren Einsteigerkurs zu "KI mit Kubeflow" [3] vorzustellen.
Kubernetes-Experten, die alle aktuellen Kubernetes-Zertifizierungen der CNCF besitzen, können sich künftig mit dem neu vorgestellten Kubestronaut-Titel schmücken. Wer die fünf Zertifikate CKA, CKAD, CKS sowie die Einstiegsprüfungen KCNA und KCSA vorweist, darf sich diese Krone aufsetzen. Diese Zertifizierungen genießen aufgrund ihrer technischen Tiefe und des hohen Schwierigkeitsgrades bei den Prüfungen ein hohes Ansehen und sind bei Herstellern wie VMware als Voraussetzung für produktspezifische Partnerautorisierungen gesetzt.
Fazit
Die KubeCon in Paris bot in den Vorträgen und der Ausstellung spannende neue Einblicke in das Kubernetes-Ökosystem. Beide Schienen der Veranstaltung waren so umfangreich, dass wir sie hier nur anreißen können – für IT-Verantwortliche, die in Infrastrukturen mit Kubernetes arbeiten, ist das Container-Gipfeltreffen auf jeden Fall eine Reise wert – nächstes Jahr findet die europäische KubeCon vom 1. bis 4. April 2025 in London statt. Und
eine Aufzeichnungen der Vorträge der Konferenz stellt die CNCF auf ihrem YouTube-Kanal [4] bereit.
(jp)