Beim gleichzeitigen Einsatz unterschiedlicher Datenbanken haben die Anwender in der Regel mit individuellen Benutzerschnittstellen und deren abweichender Bedienung sowie Funktionalität zu kämpfen. Könnte nicht ein universeller Client den Aufwand deutlich reduzieren und die Arbeit
effizienter gestalten? Der DbVisualizer möchte diese Frage bejahen und präsentierte im Test ein übersichtliches Interface, wenn auch nicht ganz ohne Schwächen.
Die Auswahl an Datenbanken basierend auf SQL oder einer anderen Sprache ist überaus vielseitig. Obwohl Unternehmen in der Regel versuchen, das genutzte Datenbankportfolio zur Aufwandsreduzierung sowie aus Lizenzgründen möglichst gering zu halten, ist dies nicht immer möglich. So setzen beispielsweise einige Applikationen ein bestimmtes Datenbankprodukt voraus. Außerdem hängt die Wahl der Datenbank gelegentlich von der Betriebsplattform sowie dem Einsatzzweck ab. Die Folge sind unterschiedliche Werkzeuge der jeweiligen Hersteller für die Bedienung und Pflege der diversen Datenbanktypen. Eine Alternative zur alleinigen Nutzung oder auch als Ergänzung bestehender Tools stellt der DbVisualizer von DbVis Software aus Schweden dar, der als Client mehr als 50 verschiedene Datenbanken unterstützt.
DbVis DbVisualizer 24.1
Produkt
Softwareclient für SQL und zahlreiche andere Datenbanken.
DbVisualizer wird auf Nutzerbasis abgerechnet. Das erste Jahr kostet mit 60 Tagen Support 197 US-Dollar pro Benutzer, Folgejahre jeweils 69 Dollar. Für mehr Benutzer gibt es Staffelpreise, zudem Rabatte für mehrjährige Verträge.
Systemanforderungen
Unterstützte Betriebssysteme:
- Windows 64-Bit ab Windows 7
- Windows ARM64 ab Windows 11
- Linux
- macOS ab 10.11
Die Clients gibt es mit und ohne Java-Integration, bei den Java-Varianten wird eine passende Runtime mitgeliefert.
Eine Unterstützung von mehr als 50 Datenbanken ist in der Tat beeindruckend. Dazu gehören die üblichen Schwergewichte Oracle, MySQL, PostgreSQL und Microsoft SQL Server, ebenso wie Access, DB2, MariaDB, Redshift, Snowflake bis hin zu IBM IMS, Pervasive SQL, Progress, SAP IQ sowie SAP SQL Anywhere. Eine genaue Übersicht findet sich auf der Homepage von DbVis.
DbVisualizer erfordert Java, wobei der Hersteller Installationspakete mit und ohne Java-Runtime anbietet. So lässt sich vermeiden, dass auf Zielsystemen mit bereits installiertem Java das Runtime noch hinzukommt. Bei vorhandenem Java muss es mindestens die Version 17 sein. Den Client gibt es für Windows für x86-Pozessoren, aber auch für Arm64, weiterhin für Linux und MacOS (Intel und Apple Silicon), sodass sich ein Administrator hier für seine bevorzugte Umgebung entscheiden kann.
Die Auswahl an Datenbanken basierend auf SQL oder einer anderen Sprache ist überaus vielseitig. Obwohl Unternehmen in der Regel versuchen, das genutzte Datenbankportfolio zur Aufwandsreduzierung sowie aus Lizenzgründen möglichst gering zu halten, ist dies nicht immer möglich. So setzen beispielsweise einige Applikationen ein bestimmtes Datenbankprodukt voraus. Außerdem hängt die Wahl der Datenbank gelegentlich von der Betriebsplattform sowie dem Einsatzzweck ab. Die Folge sind unterschiedliche Werkzeuge der jeweiligen Hersteller für die Bedienung und Pflege der diversen Datenbanktypen. Eine Alternative zur alleinigen Nutzung oder auch als Ergänzung bestehender Tools stellt der DbVisualizer von DbVis Software aus Schweden dar, der als Client mehr als 50 verschiedene Datenbanken unterstützt.
DbVis DbVisualizer 24.1
Produkt
Softwareclient für SQL und zahlreiche andere Datenbanken.
DbVisualizer wird auf Nutzerbasis abgerechnet. Das erste Jahr kostet mit 60 Tagen Support 197 US-Dollar pro Benutzer, Folgejahre jeweils 69 Dollar. Für mehr Benutzer gibt es Staffelpreise, zudem Rabatte für mehrjährige Verträge.
Systemanforderungen
Unterstützte Betriebssysteme:
- Windows 64-Bit ab Windows 7
- Windows ARM64 ab Windows 11
- Linux
- macOS ab 10.11
Die Clients gibt es mit und ohne Java-Integration, bei den Java-Varianten wird eine passende Runtime mitgeliefert.
Eine Unterstützung von mehr als 50 Datenbanken ist in der Tat beeindruckend. Dazu gehören die üblichen Schwergewichte Oracle, MySQL, PostgreSQL und Microsoft SQL Server, ebenso wie Access, DB2, MariaDB, Redshift, Snowflake bis hin zu IBM IMS, Pervasive SQL, Progress, SAP IQ sowie SAP SQL Anywhere. Eine genaue Übersicht findet sich auf der Homepage von DbVis.
DbVisualizer erfordert Java, wobei der Hersteller Installationspakete mit und ohne Java-Runtime anbietet. So lässt sich vermeiden, dass auf Zielsystemen mit bereits installiertem Java das Runtime noch hinzukommt. Bei vorhandenem Java muss es mindestens die Version 17 sein. Den Client gibt es für Windows für x86-Pozessoren, aber auch für Arm64, weiterhin für Linux und MacOS (Intel und Apple Silicon), sodass sich ein Administrator hier für seine bevorzugte Umgebung entscheiden kann.
Die Installation im gewünschten Pfad ist im Nu erledigt. Mit Angabe einer E-Mail-Adresse lässt sich eine Probelizenz für die Pro-Version für 21 Tage anfordern, die anschließend noch zweimal verlängert werden kann. Hier ist der Hersteller angenehm großzügig. Es gibt auch eine sogenannte Free-Version, die allerdings funktional merklich eingeschränkt ist und die wir hier nicht weiter betrachten wollen. Die kostenpflichtige Pro-Version wiederum gibt es in zwei Ausprägungen mit einem 60-Tage- und einem dauerhaften Premium-Support, der Funktionsumfang an sich ist identisch.
Bild 1: Beim Einrichten einer neuen Datenbankanbindung sind nur wenige Parameter einzutragen, der Erfolg lässt sich in der Ansicht prüfen.
Übersichtliches Interface
Die grafische Oberfläche des Clients empfanden wir trotz vieler Funktionen als übersichtlich und intuitiv bedienbar, auch wenn anfangs erst einmal eine Orientierung notwendig ist, um die Software an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. So befinden sich im Kopfbereich das Hauptmenü und zwei Werkzeugleisten untereinander. Statt die enthaltenen Funktionen, die teilweise in den einzelnen Pull-Down-Menüs und Werkzeugleisten mehrfach auftauchen, zu beschreiben, wollen wir uns mehr auf Features konzentrieren, die das tägliche Arbeiten erleichtern sollen.
Prinzipiell ist der Client darauf ausgelegt, mit mehreren Datenbanken unterschiedlicher Herkunft gleichzeitig zu arbeiten. Um dies wiederum beispielsweise für mehrere Mitarbeiter oder bei der Betreuung mehrerer Kunden jeweils individuell einzustellen und auch zu trennen, kennt der Client sogenannte Workspaces zur Definition völlig unabhängiger Umgebungen. Beim Anlegen und späteren Aufruf eines Workspace öffnet sich ein neues Clientfenster, in dem der Administrator sämtliche Einstellungen, Datenbankverbindungen und so weiter unabhängig einzurichten hat. So lassen sich alle Objekte und Einstellungen beispielsweise für einen Kunden zusammenfassen und zugleich von anderen trennen, was eine übersichtliche Mandantenorganisation erlaubt. Ein paralleles Öffnen mehrerer Workspaces zum schnellen Wechsel ist möglich.
Um innerhalb eines Workspace den Zugriff auf mehrere Datenbanken zu erleichtern, gibt es die Möglichkeit, über eine "Connect All"-Funktion mit einem Klick mehrere Verbindungen zu starten und auch wieder zu trennen. Für den schnellen Zugriff auf häufig benötigte Objekte dient im Kopfbereich eine Favoritenleiste, um diese dorthin zu ziehen. Am linken Rand des Clientfensters findet sich ein Navigationsbereich mit den Reitern "Datenbanken", "Skripte" und "Favoriten". Im rechts danebenliegenden Arbeitsbereich lassen sich wiederum mehrere Fenster öffnen und der Fokus durch Reiter am oberen Rand schnell wechseln.
Um nun mit dem Client zu arbeiten, ist mindestens eine Datenbankanbindung erforderlich, die im Navigationsbereich einzurichten ist. Beim Klick auf ein großes "+"-Zeichen am oberen Rand öffnet sich die lange Liste der unterstützten Datenbankprodukte. Nach dem Auswählen erscheint im Arbeitsbereich das "Database Connection"-Fenster zur Eingabe der notwendigen Verbindungsparameter. Sofern Standardparameter existieren wie Verbindungsports, sind diese bereits vorbelegt, sodass meist nur der Datenbankserver, die Datenbankinstanz und Anmeldeinformationen zu ergänzen sind. Über eine Schaltfläche lässt sich die Verbindung anschließend einfach prüfen.
Für unseren Test haben wir unter anderem eine MS-SQL-Express-Datenbank verwendet, installiert im sogenannten "Mixed Mode", um sowohl die Windows- als auch die SQL-Server-Authentifizierung zu prüfen. Letztere klappte unter Verwendung des sa-Benutzers und des Standardports 1433 auf Anhieb. Nicht gleich erfolgreich waren wir bei der Windows-Authentifi-zierung und dynamischen Ports, sodass wir diesbezüglich beim Support des Herstellers nachfragten. Dieser wies uns auf einen Artikel im Support-Portal hin, wo die Vorgehensweise genau beschrieben war: Wir mussten den mitgelieferten, sogenannten SQL-Server-jTDS-Treiber verwenden, die Felder für den Port sowie die Anmeldeinformationen freilassen sowie auf der Seite mit den Eigenschaften den Wert "integratedSecurity" auf "true" setzen, dann funktionierte die Verbindung.
Wie schon erwähnt, unterstützt der Client die gleichzeitige Verbindung mit mehreren Datenbanken und wir nutzten dies, um uns auch mit der mitgelieferten Demodatenbank zu verbinden. Neben der bereits beschriebenen Trennung von Kunden oder Projekten mittels Workspaces ist es auch möglich, innerhalb eines Arbeitsbereichs mehrere Datenbankverbindungen im Navigationsbereich über Ordner zu organisieren. Zusätzliche Optionen bei der Anbindung sind eine Verschlüsselung sowie die Nutzung von SSH und Zertifikaten. Auch gibt es für spezielle Situationen die Möglichkeit, den Zugriff auf nur lesend zu beschränken.
Um die eigentliche Arbeit mit dem Client zu bewerten, nutzten wir wie beschrieben die Demodatenbank und eine Datenbank mit einigen Tabellen auf einem SQL-Server, die wir selbst mit einigen Datensätzen befüllt hatten, um beispielhaft die Möglichkeiten von DbVisualizer mit dem Microsoft-eigenen Werkzeug SQL Server Management Studio zu vergleichen. Hierzu möchten wir allerdings anmerken, dass wir DbVisualizer nur anhand einzelner, für uns vergleichbarer Aufgabenstellungen ausprobieren konnten, da die breite Datenbankunterstützung je nach Situation individuelle Vorgehensweisen erfordert und die Unterschiede zu den jeweiligen Clients der Datenbankhersteller voneinander abweichen. Auf jeden Fall konnten wir uns davon überzeugen, dass DbVisualizer das Potential besitzt, über Workspaces und Ordner bei der Datenbankanbindung auch mit vielen Verbindungen ein übersichtliches Arbeiten zu ermöglichen.
Bild 2: Der Editor in DbVisualizer setzt die Angaben im Query Builder in SQL-Code um und zeigt das Abfrageergebnis an.
Mehrere Wege führen zum Ziel
Um einen Eindruck vom Arbeiten mit dem DbVisualizer zu bekommen, haben wir auf unserem MS SQL Server mit einer leeren Datenbank begonnen, um diese sukzessive mit Tabellen, Ansichten (Views) und gespeicherten Prozeduren (Stored Procedures) zu befüllen. Gleich zu Anfang fiel uns in der GUI auf, dass diverse Funktionen und deren Symbole zumindest doppelt an verschiedenen Stellen zu finden waren mit dem Ziel, diese möglichst schnell und direkt erreichbar zu machen.
Zum Anlegen von Tabellen mussten wir im Navigationsbereich die gewünschte SQL-Verbindung herstellen, dann die darunterliegenden Objekte öffnen und uns bis zum Tabellensymbol durchklicken. Über "New Table" im Kontextmenü öffnete sich ein neues Fenster, wo wir im oberen Bereich die gewünschten Spalten angelegt und ganz oben einen Tabellennamen eingetragen haben. Funktionen wie "Auto Increment" und Schlüssel sind hier einfach auswählbar. Im unteren Bereich des Fensters lässt sich der für das Anlegen der Spalten erforderliche SQL-Code einsehen. Erst beim Klick auf die Schaltfläche "Execute" führt der Client den Code aus und legt damit die Tabelle an. Eine bereits bestehende Tabelle öffnet sich im Arbeitsbereich und über diverse Reiter konnten wir unter anderem Informationen zur Tabelle, die Spalten, enthaltenen Daten und Beziehungen betrachten. Bei Bedarf lassen sich hier auch Datensätze hinzufügen. Für Änderungen an der Tabelle mussten wir über eine Schaltfläche "Actions" rechts oben im Arbeitsbereich den Punkt "Alter Table" auswählen, dann öffnete sich wieder das Fenster wie beim Anlegen.
Umständliches Erstellen von Abfragen
Wer nun auf die gleiche Weise eine Abfrage oder einen View erstellen möchte, sucht erfolglos nach einem Menüpunkt, denn hierzu ist ein anderer Weg erforderlich. So mussten wir über eine der beiden Werkzeugleisten im Kopfbereich des Clients einen Editor, bezeichnet als "SQL Commander", in Form eines Fensters im Arbeitsbereich starten. Nun ließ sich je nach Programmiererfahrung und Vorliebe der Code entweder in SQL schreiben oder zum "Query Builder" wechseln für einen grafischen Aufbau. In diesem lassen sich die gewünschten Tabellen vom Navigations- in den Arbeitsbereich ziehen und die Verknüpfungen erstellen. Über eine "SQL Preview" konnten wir den so erzeugten Code ansehen, aber nicht editieren. Erst nach Anklicken des "Exe-
cute"-Icons stand der editierbare SQL-Code bereit, um als Nutzer dann von dort wieder zum grafischen "Query Builder" zu springen.
Um schließlich aus der Abfrage eine View zu erzeugen, ergänzten wir im erzeugten SQL-Code vor dem "Select"-Befehl die Anweisung "CREATE VIEW name AS". Eine bereits bestehende View ließ sich ändern, indem wir diese im Arbeitsbereich öffneten und auf den Reiter "DDL" sprangen, wo wir den SQL-Code zum Erzeugen der View vorfanden. Diesen konnten wir wieder in den Editor übernehmen, mussten anschließend aber die Anweisung "CREATE VIEW name AS" löschen und dann die Abfrage anpassen . Wie das Vorgehen vermuten lässt, ist das Handling bei einer View nicht sonderlich elegant und verglichen mit dem SQL Server Management Studio empfanden wir dieses als recht umständlich.
Deutlich einfacher gelingt das Erstellen und Ändern von Stored Procedures. Diese werden im Editor mit "CREATE PROCEDURE" erzeugt und anschließend über "ALTER PROCEDURE" geändert, was quasi analog zum Management Studio funktioniert. Beim Ausführen einer Stored Procedure fiel uns auf, dass diese in DbVisualizer immer komplett abgearbeitet wird. Im Gegensatz zum Management Studio ist es nicht möglich, durch Markieren einzelner oder auch mehrerer Anweisungen die Ausführung darauf zu beschränken. Wir haben den Hersteller darauf angesprochen und er hat dieses Feature für ein späteres Release vorgemerkt, sodass es eventuell in einer der nächsten Versionen vorhanden sein wird.
DbVisualizer unterstützt auch andere Code-Objekte wie Packages für Oracle und Module in Mimer. Im Wesentlichen funktioniert das Handling mit diesen Objekten analog zu den Stored Procedures. Weiterhin unterstützt DbVisualizer SQL-Skripte, die in Dateien gespeichert und bei Bedarf wieder geladen werden können. Damit ist es sehr einfach, sich einmal geschriebenen Code zu merken, an mehreren Stellen zu verwenden oder zu portieren. Für die Verwaltung dieses Codes gibt es im Navigationsbereich neben den Datenbankverbindungen einen "Skripte"-Reiter. Zusätzliche Bookmarks erleichtern die Organisation.
Bild 3: DbVisualizer führt eine Stored Procedure immer vollständig aus, eine Teilausführung über eine Cursormarkierung wird (noch) nicht unterstützt.
Nützliche History-Funktion
Wer regelmäßig in SQL programmiert, kennt sicher die Situation, dass er alte
Codeschnipsel wieder verwenden möchte oder er eine erst kurz zuvor benutzte Anweisung erneut benötigt. Neben der genannten Speicherung als SQL-Skript besitzt der Client eine History-Funktion, die mit Datum und Uhrzeit automatisch dokumentiert, welche Befehle oder Skripte wann ausgeführt wurden. Hier lässt sich bequem durch die Vergangenheit scrollen und Code nochmals sichten.
In einem größeren SQL-Projekt spielen die Tabellenbeziehungen eine wichtige Rolle, um Abhängigkeiten zu hinterlegen wie beispielsweise Löschweitergaben. Eine entsprechende grafische Darstellung ist in der Tabellenansicht über den Reiter "References" erreichbar. Ausgehend von der markierten Tabelle zeigt die Ansicht alle abhängigen Tabellen inklusive der darin definierten Schlüssel (primary und foreign key) und über Pfeile, welche Felder in Beziehung stehen. Ein- und ausgehende sowie bidirektionale Links werden durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Eine derartige Darstellung lässt sich bei Bedarf in den Formaten JPG, GIF, PNG, SVG, PDF und EMF speichern, außerdem im speziellen GML-Format (Graph Modeling Language). Neben dem "References"-Reiter befindet sich ein weiterer namens "Navigator", hier kann der Benutzer die Beziehungen im Detail analysieren, dann allerdings in Textform.
Ein Editieren der Beziehungen in der grafischen Darstellung, wie es beispielsweise im SQL Server Management Studio unterstützt wird, ist in DbVisualizer nicht möglich, hierzu muss der Benutzer im SQL Commander entsprechenden Code schreiben und ausführen.
Abschließend hat uns die generelle Clienthandhabung in weiten Bereichen überzeugt und gefallen, auch wenn es einige Funktionen gibt, die in herstellereigenen Tools besser gelöst sind beziehungsweise in DbVisualizer noch Verbesserungspotenzial besitzen. Hier stehen die Programmierer aber auch vor der praktisch unlösbaren Aufgabe, alle Features aller Clients der unterstützten Datenbanken in einem Tool zu vereinen. Bereits jetzt ist DbVisualizer derartig mächtig, dass sich ein Benutzer intensiv einarbeiten muss, um danach alle individuell relevanten Features sicher nutzen zu können. So war es uns im Test gar nicht möglich, alle Funktionen genau zu testen, geschweige denn, hier anzusprechen.
Automatisierung liefert Mehrwert
Neben der beschriebenen Nutzung zur Datenbankprogrammierung verfügt DbVisualizer über eine Vielzahl weiterer Funktionen sowie Möglichkeiten zur Automatisierung, die einen zusätzlichen Mehrwert versprechen. Allerdings handelt es sich hier um eine derartige Vielzahl an kleineren und größeren Features, sodass wir nur einen Auszug ansprechen können. Auch ergibt deren Verwendung oft nur im Zusammenhang mit speziellen Situationen Sinn.
Beispielsweise verfügt der Client über die Fähigkeit, SQL-Skripte zu vergleichen, um Unterschiede anzuzeigen. Darüber hinaus lassen sich Textteile, Grids (Tabellen) und Zelleninhalte vergleichen. Dann unterstützt der Client die Ansicht und Editierung von binären sowie BLOB und CLOB Datentypen. Typische Binary Large Objects sind Multimediadateien (Video, Bild und Audio), die keine innere Struktur besitzen.
Neben der Bedienung über den Client stellt DbVisualizer ein Kommandozeileninterface (CLI) namens "dbviscmd" bereit, um auf diesem Weg beispielsweise Skripte aufzurufen und ablaufen zu lassen. Der Hersteller empfiehlt, das CLI in Verbindung mit dem Scheduler des Betriebssystems zu nutzen, um so Skripte für länger laufende Tätigkeiten zu starten. Das ermöglicht eine einfache Automatisierung von Abläufen. Für sich wiederholende Editieraufgaben gibt es zudem einen Makrorecorder, um diese aufzuzeichnen und dann mehrfach abspielen zu lassen. Um häufig wiederkehrende Textteile nicht immer wieder in voller Länge eintippen zu müssen, konnten wir im Client Abkürzungen für einen längeren Text anlegen. Über die Eingabe von "Ctrl + Shift + T" erhielten wir die gespeicherten Abkürzungen angezeigt, wählten die benötigte aus und fügten sie mittels Eingabetaste ein.
Bild 4: Zu einer Tabelle liefert DbVisualizer umfangreiche Informationen zum Aufbau und auch Inhalt.
Vielfältige Exportmöglichkeiten
DbVisualizer beherrscht den Export von Daten in erfreulich vielen Formaten wie CSV, HTML, SQL, TXT, XML, Excel und JSON. Ebenso ist über den Client ein Import als CSV und Excel möglich, über das Kommandozeileninterface (CLI) mit bestimmten Befehlen auch in den Formaten Excel, XML, JSON, CSV und TXT. Beim Import lassen sich Feldtrennzeichen angeben und er kann wahlweise in eine bestehende Tabelle oder in ein Raster (Grid) erfolgen. Beim Import in eine Tabelle gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten zur Zuordnung zwischen den Tabellenfeldern und den Spalten der Importdatei (manuelle Zuordnung oder automatisch nach Spaltenname sowie Spaltenindex).
Dank einer Mailfunktion kann der Client über Skripte, die im SQL Commander oder in der CLI aufgerufen werden, E-Mails verschicken. Für die Mailformatierung stehen verschiedene Befehle zur Verfügung. Ein weiteres spezielles Feature von DbVisualizer ist der Data Monitor, um die Änderung von Daten über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Das eignet sich nicht für komplexe Anweisungen, aber wenn es darum geht, beispielsweise die Anzahl von Datensätzen in einer Tabelle über einen längeren Zeitraum zu verfolgen, dann ist das möglich. Dazu gibt es im Navigationsbereich unter dem Reiter "Skript" einen Abschnitt "Monitor". Dort hinterlegte Skripte werden regelmäßig ausgeführt und die Ergebnisse aufgezeichnet.
Die Telemetriefunktion wiederum hilft dabei, Erkenntnisse über die allgemeine Nutzung des Clients zu gewinnen. Diese füllt eine anonyme Statistik, sodass der Administrator erkennen kann, welche Features wie häufig zum Einsatz kommen. Dieses Wissen kann er wiederum dazu nutzen, über die Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung des Clients wie der Definition von Favoriten die Bedienung sukzessive zu vereinfachen.
Die Dokumentation zu DbVisualizer umfasst schließlich rund 480 Seiten als PDF-Dokument und ist auch in HTML verfügbar. Die Hilfe ist nicht kontextsensitiv, aber sehr detailliert und übersichtlich aufgebaut. Diverse Beispiele verdeutlichen die Vorgehensweise und sorgen für ein schnelles Verständnis.
Fazit
DbVisualizer ist ein universeller Client mit Unterstützung für mehr als 50 Datenbankprodukte und damit bestens für Anwender geeignet, die regelmäßig verschiedene Datenbanken betreuen. Ein großer Vorteil ist die übergreifende einheitliche Bedienung, anstatt sich in die unterschiedlichen, von den Datenbankherstellern bereitgestellten Clients einzuarbeiten. Die Programmierer des DbVisualizer haben beim Design großen Wert auf eine schnelle Bedienbarkeit gelegt und außerdem Funktionen für eine Trennung von Mandanten sowie Projekten integriert. Mittels Workspace lassen sich innerhalb einer Clientinstallation völlig getrennte Bereiche mit eigenen Einstellungen und Datenbankanbindungen anlegen.
Neben der Bearbeitung von Tabellen, Views und Stored Procedures finden auch weitere Objekte wie Packages und Module Unterstützung, die von einigen Datenbanken genutzt werden. Das ist wichtig für die universelle Nutzung, führt aber auch zu einem großen Funktionsumfang, den nicht jeder Anwender gleichermaßen benötigt. Gut gefallen hat uns die Möglichkeit, neben den Datenbankzugriffen auch SQL-Code als Skripte zu speichern, die im Client verwaltet und bei Bedarf aufgerufen werden können.
DbVisualizer ist kein reiner Client, sondern umfasst zusätzlich Funktionen wie eine Makro- sowie Skriptausführung zur Automation von Abläufen und liefert hier einen zusätzlichen Mehrwert.