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2024

06

2024-05-30T12:00:00

Datenbanken

TESTS

022

Datenbanken

Datenintegration

Quest Toad Data Point

Kröte mit Überblick

von Thomas Bär

Veröffentlicht in Ausgabe 06/2024 - TESTS

Typischerweise liefert jeder Anbieter von Datenbanksystemen eine eigene Software mit, die es dem Administrator, Datenbankdesigner oder Entwickler erlaubt, direkt auf die Datenbank zuzugreifen und DBMS-artige Aufgaben zu erledigen. Wer mit mehreren Datenbanksystemen gleichzeitig arbeitet, wünscht sich einen gemeinsamen Nenner – das ist Toad. Wir haben uns das Tool im Test angeschaut und waren von der grafischen Benutzerführung und den Funktionen zur Automatisierung sehr angetan.

Trotz aller vermeintlichen Hochgeschwindigkeit bei der Entwicklung in der IT-Branche gibt es seit Jahr und Tag die Notwendigkeit, Daten in größeren Mengen mehr oder weniger strukturiert abzulegen. Noch immer haben dabei die klassischen strukturierten Datenbanken die Nase vorn und in beinahe jedem Unternehmen finden sich Oracle-, DB2-, PostgreSQL-, Microsoft- oder MySQL-Installationen. Nicht selten gilt es, Daten auf der Datenbankebene auszuwerten oder direkt verarbeiten zu müssen. Wer solche Arbeitsschritte mit dem jeweiligen Bordwerkzeug des Produktanbieters bewerkstelligt, dürfte auf kurz oder lang den Überblick verlieren.
Toad Data Point 6.2
Produkt
Plattformübergreifendes Selfservice-Tool für die Datenintegration.
Hersteller
Quest Software
Preis
Quest hat die Preisgestaltung mittlerweile auf ein monatliche Subskriptionsmodell umgestellt. In der "Base Edition" kostet das Produkt rund 540 Euro im Jahr. Die "Professional Edition" mit zusätzlichen Funktionen wie Toad Data Point Workbook, nativem Snowflake-Connector, heterogener XQuery und Serverautomatisierung liegt bei etwa 790 Euro pro Jahr über den Webshop von Quest. Der Toad Intelligence Central Server kostet knapp 3600 Euro pro Jahr. Volumenlizenzen und Standardlizenzpreise gibt der Hersteller nur auf Anfrage bekannt.
Systemanforderungen
Windows-System ab der Version 8.1 bis 2022 mit einem 2-GHz-Prozessor und 8 GByte RAM als Minimum (empfohlen werden 16 GByte), 800 MByte freier Festplattenspeicher zur Installation, 450 MByte freier Speicher für den Programmstart und idealerweise 10 GByte freier Plattenspeicher zur Sicherung von TMP-Dateien. Je nach Datenbankanbindung gilt es mitunter weitere Voraussetzungen zu erfüllen. Laut Produktunterlagen ist zusätzlich der Microsoft Internet Explorer 11 oder höher erforderlich und die maximal getestete Bildschirmauflösung liegt bei 3800x2160 Pixel bei einem maximal zu­lässigen DPI-Wert von 125 Prozent – darüber kommt es zu Verschiebungen.
Technische Daten
Ein Tool für alle Datenbanken
Toad Data Point von Quest ist ein plattformübergreifendes Self-Service-Tool für die Datenintegration, das den Datenzugriff, die Datenvorbereitung und die Datenbereitstellung vereinfachen soll. Es bietet, so der Hersteller, nahezu grenzenlose Datenkonnektivität und Desktop-Datenintegration, und mit der sogenannten Workbook-Schnittstelle ein grafisches Nutzerinterface für Geschäftsanwender. So erhält der Anwender eine einfach zu bedienende visuelle Abfrageerstellung und Workflow-Automatisierung.
Sobald es um Aufgabenstellungen geht, bei denen ein einziges Werkzeug für mehrere Datenquellen gefragt ist, spielt Quests Toad Data Point seine besonderen Fähigkeiten aus. Dabei ist es egal, ob es sich um SQL-, noSQL-, ODBC-, Business-Intelligence- oder dateibasierte Excel- oder Access-Datenverbindungen handelt. Neben der Parallelität mehrerer Datenbankverbindungen bietet die Windows-Software einen grafischen "Query Builder", mit dem der Anwender ganz ohne die Eingabe von SQL-Anweisungen visuelle Auswertungen erstellen kann.
Trotz aller vermeintlichen Hochgeschwindigkeit bei der Entwicklung in der IT-Branche gibt es seit Jahr und Tag die Notwendigkeit, Daten in größeren Mengen mehr oder weniger strukturiert abzulegen. Noch immer haben dabei die klassischen strukturierten Datenbanken die Nase vorn und in beinahe jedem Unternehmen finden sich Oracle-, DB2-, PostgreSQL-, Microsoft- oder MySQL-Installationen. Nicht selten gilt es, Daten auf der Datenbankebene auszuwerten oder direkt verarbeiten zu müssen. Wer solche Arbeitsschritte mit dem jeweiligen Bordwerkzeug des Produktanbieters bewerkstelligt, dürfte auf kurz oder lang den Überblick verlieren.
Toad Data Point 6.2
Produkt
Plattformübergreifendes Selfservice-Tool für die Datenintegration.
Hersteller
Quest Software
Preis
Quest hat die Preisgestaltung mittlerweile auf ein monatliche Subskriptionsmodell umgestellt. In der "Base Edition" kostet das Produkt rund 540 Euro im Jahr. Die "Professional Edition" mit zusätzlichen Funktionen wie Toad Data Point Workbook, nativem Snowflake-Connector, heterogener XQuery und Serverautomatisierung liegt bei etwa 790 Euro pro Jahr über den Webshop von Quest. Der Toad Intelligence Central Server kostet knapp 3600 Euro pro Jahr. Volumenlizenzen und Standardlizenzpreise gibt der Hersteller nur auf Anfrage bekannt.
Systemanforderungen
Windows-System ab der Version 8.1 bis 2022 mit einem 2-GHz-Prozessor und 8 GByte RAM als Minimum (empfohlen werden 16 GByte), 800 MByte freier Festplattenspeicher zur Installation, 450 MByte freier Speicher für den Programmstart und idealerweise 10 GByte freier Plattenspeicher zur Sicherung von TMP-Dateien. Je nach Datenbankanbindung gilt es mitunter weitere Voraussetzungen zu erfüllen. Laut Produktunterlagen ist zusätzlich der Microsoft Internet Explorer 11 oder höher erforderlich und die maximal getestete Bildschirmauflösung liegt bei 3800x2160 Pixel bei einem maximal zu­lässigen DPI-Wert von 125 Prozent – darüber kommt es zu Verschiebungen.
Technische Daten
Ein Tool für alle Datenbanken
Toad Data Point von Quest ist ein plattformübergreifendes Self-Service-Tool für die Datenintegration, das den Datenzugriff, die Datenvorbereitung und die Datenbereitstellung vereinfachen soll. Es bietet, so der Hersteller, nahezu grenzenlose Datenkonnektivität und Desktop-Datenintegration, und mit der sogenannten Workbook-Schnittstelle ein grafisches Nutzerinterface für Geschäftsanwender. So erhält der Anwender eine einfach zu bedienende visuelle Abfrageerstellung und Workflow-Automatisierung.
Sobald es um Aufgabenstellungen geht, bei denen ein einziges Werkzeug für mehrere Datenquellen gefragt ist, spielt Quests Toad Data Point seine besonderen Fähigkeiten aus. Dabei ist es egal, ob es sich um SQL-, noSQL-, ODBC-, Business-Intelligence- oder dateibasierte Excel- oder Access-Datenverbindungen handelt. Neben der Parallelität mehrerer Datenbankverbindungen bietet die Windows-Software einen grafischen "Query Builder", mit dem der Anwender ganz ohne die Eingabe von SQL-Anweisungen visuelle Auswertungen erstellen kann.
In der Gesamtheit bietet Toad die Anbindung an mehr als 50 verschiedene etablierte Datenquellen, darunter auch moderne Cloudprovider. Zur Datenaufbereitung kann der Administrator oder Datenbankprofi wiederkehrende Workflows erstellen und automatisierte Berichte erzeugen. Die Mischung von Daten aus mehreren Datenquellen in einer einzigen Abfrage und die anschließende Exportmöglichkeit ist ein besonderes Merkmal der Software. Allerdings funktioniert das Ganze nur im Zusammenspiel mit einer weiteren Software namens "Toad Intelligence Central Server" – dazu später noch mehr.
Doch warum heißt das Programm eigentlich Toad – zu Deutsch Kröte? Das ursprüngliche Produkt wurde für die komfortable Erstellung und das Debugging von SQL-Skripten sowie als PL/SQL-Programmen speziell für Oracle-Datenbanken entwickelt. Aus dieser Zeit stammt das Akronym "Tool for Oracle Application Developer". Seit der Entwicklung von Versionen für Datenbanksysteme anderer Hersteller wird der Begriff "Toad" von Quest Software nicht mehr als Akronym erklärt, sondern als registrierter Name einer Produktfamilie verwendet.
Bild 1: Toad Data Point von Quest ist ein Werkzeug zur Bearbeitung verschiedener Datenbanksysteme aus einer Applikation heraus.
Einfache Installation mit Besonderheiten
Die Installation von Toad ist ein insgesamt leichtes Unterfangen und unterscheidet sich kaum vom Einrichten anderer Standardapplikationen. Je nach Windows-Version gibt es die Software in einer 32- und 64-Bit Variante – das ist mit Blick auf etwaige ODBC-Datenbanktreiber nicht uninteressant. Letztendlich wird es erst dann richtig spannend, wenn es um die Datenbankanbindung der Software selbst geht.
Eine Besonderheit findet sich dann doch im Zuge der Installation, und zwar die mögliche Auswahl zur Installation einer reinen "Read only"-Variante, bei der die Funktionen Create, Alter und Drop für alle Objekte grundsätzlich deaktiviert sind. Ebenfalls eine kleine Besonderheit stellt das Speicherverhalten von Passwörtern dar. Schon bei der Installation kann der Administrator festlegen, ob spätere Benutzer in der Lage sein sollen, Passwörter zu den Datenbankverbindungen zu speichern oder nicht. In einer auf Sicherheit optimierten Umgebung zwei äußerst sinnvolle Optionen.
Das Installationshandbuch, das sowohl als PDF-Datei zum Download als auch als HTML-Variante für den Webzugriff bereitgestellt wird, hat nicht umsonst ausgewachsene 100 Seiten an Umfang. Bis zur dreißigsten Seite geht es um die Installation, die Anpassung bei Scheduling-Tasks oder die erforderliche Vorgehensweise auf Citrix-artigen Systemen – ab der Seite 30 dreht sich alles um die Details zu den Connections zu DB2, Redshift, Oracle, MySQL, PostgreSQL, Salesforce, SAP HANA, SharePoint, Excel, Access oder Amazon Redshift.
Der Hersteller liefert sowohl die Software als auch die Anleitung ausschließlich auf Englisch aus – wer sich mit einem Übersetzer wie DeepL ans Werk macht, um die Dokumente auf Deutsch zu übersetzen, stößt auf die üblichen Schwierigkeiten der automatischen Übersetzungen: Mitunter kommt es zur sprachlichen Anpassung von Begriffen wie der Schaltflächen, was das Leben nicht unbedingt einfacher macht. Ohne eine ordentliche Portion Sprachkenntnisse in Englisch läuft es mit Toad als Software also eher schlecht als recht.
Für eine eigene Betrachtung bietet Quest eine Testversion über das Internet an. Nach der Installation erforderte die 30-Tage-Trial-Version in unserem Test die Anmeldung mit einem zuvor freigeschalteten Kontaktkonto. Die Zeit für eigene Tests beginnt mit dem ersten Start der Software. Wurde auf dem Computer bis zu diesem Zeitpunkt niemals der Internet Explorer oder Microsoft Edge geöffnet, verfängt sich das Dialogfenster nun in einer kleinen Endlosschleife. Edge wollte sich zunächst einmal bildschirmfüllend mit allen Optionen vorstellen, während Toad auf die Rückmeldung des zunächst extern geöffneten Browsers wartet.
Strukturierte GUI mit Beispiel-Datenbank
Sind die Anmeldevoraussetzungen erst einmal überwunden, öffnet sich Toad im Menüband-Design. Am oberen Bildrand thront eine Menüzeile mit den Befehlen Open, Save, Print, Library, Connect, Diagram, Explore, Build, Edit, Visualize, Transform, aber auch Im- und Export, Compare und Automate. Auf der linken Seite entdeckt der Benutzer eine typische Baumstruktur für Datenbankverbindungen und Tabellenstrukturen. In der Bildmitte stellt ein integrierter Internet-Explorer-Dialog eine Webseite von "dev.toadforsqlserver.com" als Hauptseite dar. Hier finden sich Hinweise zu "Getting Started", "Automating Complex Excel Reports", "How To Write A Cross-Database Query","Automation Variables" sowie einige Video-Clips. Mitunter sind die Informationen von 2010 oder 2012 schon etwas älter – aber noch funktionell.
Wer sich zunächst einmal mit dem Basisfähigkeiten von Toad auseinandersetzen möchte, dürfte darüber erfreut sein, dass es eine "Toad Sample Database" unter dem Navigationszweig "Microsoft Access" gibt. Findet sich auf dem PC jedoch kein Microsoft Access, gilt es zunächst, die 64-Bit-Version der MS Database Engine herunterzuladen. Leider führt der vorgeschlagene Downloadpfad von Quest bei Microsoft ins Leere, sodass der Anwender auf eigene Faust die Suche nach der erforderlichen Software beginnen muss – was sich als nicht besonders komplexe Aufgabe herausstellte.
Ist die Erweiterung erst einmal installiert, kann der Benutzer auf der linken Seite in der Baumstruktur die "Sample Database" per Doppelklick öffnen. Nach wenigen Sekunden erscheint bei dem Eintrag ein kleiner grüner Kreis. Dieser symbolisiert, dass diese Datenbankverbindung nun geöffnet ist. Unterhalb des "Navigation Manager"-Fenster zeigt sich nun der "Object Explorer" mit den zwei Registern "Tables" und "Query". In der Tabellenübersicht erscheinen jetzt die in der Datenbankverbindung enthaltenen Tabellen in einer alphabetischen Auflistung.
Sollte eine Datenbank sehr viele Tabellen enthalten, öffnet sich automatisch ein Dialog, um die Anzeige auf bestimmte Tabellen, die über Joker-Zeichen filterbar sind, zu reduzieren. Für den regelmäßigen Bedarf erlaubt die Software das Anlegen, Speichern und Benennen eigener Filter. Unterhalb der Tabellenliste entsteht ein weiteres Fenster, in dem die einzelnen Tabellenspalten mit dem jeweiligen Datentyp aufgelistet sind.
Bild 2: Mit dem Query Builder lassen sich auch ohne Eingaben von SQL-Kommandos Abfragen erzeugen.
Praktisch: Klicken statt Schreiben
In einer einmal aufgebauten Datenverbindung, typischerweise durch einen Doppelklick aktiviert, bietet Toad Data Point fünf Befehle zur weiteren Bearbeitung an: Database Diagram, Query Builder, Database Browser, SQL Editor und Automation. Für viele Benutzer wird der Query Builder ein wichtiges Arbeitswerkzeug sein. Wer schon einmal Access-Abfragen grafisch erstellt hat, dürfte sich bei Toad weitgehend heimisch fühlen. In den Builder gilt es, die erforderlichen Tabellen per Drag and Drop hineinzuziehen. Anschließend wählt der Benutzer die gewünschten Tabellenspalten aus, um diese miteinander in eine Beziehung zu versetzen – die klassische Verbindung ist dabei wie gewohnt "ist gleich", sprich ein Join.
Durch einen Mausklick auf das Symbol wird in einem "Venn Diagram" das Datenverhältnis zueinander dargestellt. Mithilfe von vorgefertigten Where-Klauseln, beispielsweise "letzte 15 Tage" oder "letztes Jahr", kann der Benutzer die Abfrage weiter eingrenzen und mit Having- und Group-By den eigenen Wünschen nach anpassen. Schlussendlich gibt es das Ergebnis auch als SQL-Query und das kann bei Bedarf dort durch die Eingabe der entsprechenden Kommandos weiterbearbeitet werden.
Durch einen Klick auf "Visualize" ist der Anwender zudem in der Lage, Tabellen oder Views auch grafisch darzustellen. In unserem Beispiel hatten wir eine Tabelle mit Kundendaten und deren Wohnort angelegt. Mit wenigen Klicks konnten wir die Verteilung der Anfangsbuchstaben der Wohnorte in einem Kuchendiagramm sichtbar machen und die Legende und Kuchensegmentbezeichnungen ein- und ausblenden. Ebenso einfach gelingt die Auswertung als Pivot-Tabelle oder die Ansicht als Verteilungskurve.
Im- und Export gut gelöst
Nicht selten gelangen Detailanfragen in Firmen und Einrichtungen zur IT. Immer dann, wenn sich über die klassischen Business-Intelligence-Werkzeuge die gewünschten Datenkombinationen nicht erstellen lassen oder die Kollegen, die das Data Warehouse nutzen, nicht wissen, wie sie die gewünschten Daten dort erzeugen können. Allen Entwicklungen zum Trotz ist und bleibt das primäre Ausgabemedium für Daten das Excel-Tabellenformat als quasi unverzichtbares Universalwerkzeug.
Praktischerweise ist Toad Data Point in der Lage, jedes Ergebnisfenster über das Kontextmenü in verschiedene Ausgabeformate zur verwandeln, darunter auch das besagte Excel-Format. Glücklicherweise handelt es sich bei dieser Exportfunktion nicht um ein stumpfes Hinwerfen einer Datei. Hat der Anwender ein einfaches SQL-Statement zur Datenausgabe à la "select * from DEMOKUNDEN" eingegeben und die Abfrage mit der F5-Taste ausgegeben, erscheint unterhalb des Eingabefensters das "Result Set". Änderungen im Select erzeugen wiederum ein neues "Result Set", ohne dass dabei die ursprünglichen Tabs mit den Ergebnissen entfernt werden.
Oberhalb des Kopfbereichs der Tabellenausgabe findet sich der Hinweis "Drag a column header here to group by that column", um eine Gruppierung per Mausklick zu erzeugen. Darunter befinden sich die Spaltenbezeichnungen und zwischen den Datenzeilen oder der Spaltenbezeichnung eine Filtermöglichkeit. Über einen Rechtsklick gibt das Programm die verschiedenen Filtermöglichkeiten wie "Contains", "Is not like", "is less than or equal to" aus. Die markierten Zeilen aus dem Ergebnis kann der Benutzer über das Kontextmenü als "Quick Export" an eine Excel-, CSV- oder HTML-Datei ausgeben oder direkt in eine "Excel Instance" zur weiteren Verarbeitung exportieren. Ein zusätzlicher Wizard erlaubt diverse weitere Format wie XML, SQL-Script oder Access-Datendateien und die Wahl von File-Encoding-Parametern.
Auf der anderen Seite übernimmt ein Import-Wizard die Aufnahme von Daten in neue oder bestehende Datentabellen. Zur Auswahl stehen Dateien, Ordner, Query oder Tabellen als Eingabemenge. Im einfachsten und verbreitetsten Fall handelt es sich um ein Excel-Datei mit Datensätzen. Nach der Wahl der Datei zeigt das Fenster "File Preview" die enthaltenen Daten und erlaubt bei Bedarf eine Filterung. Wird für die Datenmenge eine neue Tabelle erzeugt, gilt es per Mausklick festzulegen, welcher Wert als "Primary Key" zur Anwendung kommt.
Die passenden Datentypen wählt das Programm selbstständig und üblicherweise auch passend. Mit Datumsformaten kann es, wie üblich, einige Anlaufschwierigkeiten geben, bis die Zieldatenbank und die Eingabedatei aufeinander abgestimmt sind.
Bild 3: Exporte nach Excel & Co. gelingen per Mausklick, auch unter Verwendung von Filterfunktionen.
Automatisierung anstelle von Handarbeit
Neben den vielen Funktionen, die die Erstellung von Statements vereinfachen, besitzt Toad Data Point eine Automatisierungsfunktion, die auch ein Scheduling auf dem lokalen Windows-Computersystem ermöglicht. Durch einen Klick auf "Automate" öffnet sich ein grafisches Bearbeitungswerkzeug zur Erstellung von Prozessen mit Systemaktivtäten wie "Set Variable", "If.. Condition..", "Run Program", "Send Email" oder "While". Dazu gibt es vorgefertigte Dateiaktivitäten wie "Copy File", "Delete File", "Publish", "FTP" oder "Zip/Unzip" und natürlich eine ganze Reihe von Datenbankaktivitäten wie "Execute Script", "Im/Export", "Visualize", "Refresh a Snapshot" oder "Select to File".
Letztere eignet sich hervorragend für ein einfache Demonstration der Funktion. Einmal doppelgeklickt, entsteht ein Prozess beginnend mit einem grünen Pfeil, gefolgt von einem Zahnradsymbol beschriftet als "Settings" und anschließend ein Icon "File_1" und einer roten viereckigen Symbolik, die das Prozessende darstellt. Neben "File_1" findet sich ein rotes Ausrufezeichen in einem Kästchen, das anzeigt, dass hier noch Details fehlen. Es mangelt aktuell am SQL-Statement, das zur Ausführung gebracht werden soll. Dies lässt sich per Link auf eine im Dateisystem befindliche Abfragedatei bekanntmachen oder durch die Eingabe in einem Editorfenster.
Im Abschnitt "Export to file" legt der Nutzer fest, in welchem Format und mit welchen Optionen an welchem Speicherort die Datei erzeugt werden soll. Das Automatisierungs-Script wird ebenfalls im Dateisystem gespeichert und lässt sich, dank des Windows-Taskplaners, automatisiert zur Ausführung bringen.
Bild 4: Datenzugriffe auf zwei unterschiedliche Datenbanken – hier Oracle und Access – über den Zusatzkosten verursachenden Intelligence-Central-Server.
Zusatzkosten für volle Datenintegration
Grundsätzlich erlaubt Toad Data Point gleichzeitigen Zugriff auf verschiedene Datenbankverbindungen über verschiedene SQL-Editor-Fenster. Da stellt sich doch die Frage, warum es nicht einfach möglich ist, beispielsweise durch ein Präfix im SQL-Statement, eine gemeinsame Datennutzung zu realisieren. Ganz im Sinne von "insert * from (abfageerebnis von verbindung 2) in tabelle in verbindung 1;".
Toad Data Point ist als Werkzeug dafür geeignet, jedoch nur im Zusammenspiel mit einer zusätzlichen und kostenpflichtigen Software namens "Toad Intelligence Central Server", ebenfalls eine Anwendung für Windows-Systeme. Dieser Server dient als gemeinsame und zentralisierte Ablage zur Speicherung von Datensätzen und Daten-Snapshots und kommt als Abstraktionsschicht für Datenquellen zum Einsatz.
Ein einmal erstelltes Element in Toad, beispielsweise eine Abfrage oder ein "View", kann der Anwender über den Befehl "Publish" an den Toad Intelligence Central Server senden. Die Datenverbindung zu diesem Server funktioniert auf dieselbe Art und Weise wie eine Verbindung zu einem anderen Datenbanksystem. Für eine geordnete Ablage bietet der Server so genannte "Destination Folder", die vom Administrator und Benutzer angelegt und mit Zugriffsrechten versehen werden können. Je nach Datenursprung kann der Nutzer beim Bereitstellungsvorgang festlegen, ob diese Daten als "Snapshot", als "View" oder als "Dataset" auf dem Server zur Anwendung kommen sollen.
In unserem Test erstellten wir eine View aus einer Demodatenbank aus einer Oracle-XE-Verbindung und stellten diese auf dem Intelligence Center Server bereit. Anschließend nutzten wir die Access "Toad Sample Database" und stellten die Tabelle "CUSTOMER" ebenfalls zur Verfügung. Beide Datenstrukturen standen anschließend unter Toad Data Point bereit und ließen sich mit der Abfrage "select * from M_CITY where nachname not in (select customer_name from customer)" gemeinschaftlich abfragen.
Änderungen in den Datenbanktabellen der Ursprungsdatenbanken waren im Test ohne erkennbaren Zeitverzug auf dem Intelligence Center Server nutzbar.
Der schnelle Klick zur Bearbeitung eines einzelnen Datensatzes ist bei Toad übrigens jederzeit möglich – in der Tabellenansicht ganz einfach unten auf den roten Punkt "Read Only" klicken und danach auf den grünen Modus "Grid is editable" wechseln.
Fazit
Toad Data Point ist ein ideales Werkzeug für IT-Profis, die mit verschiedenen Datenbanken gleichzeitig arbeiten müssen und Teile ihrer Arbeit möglichst automatisiert bewerkstelligen wollen. Gleichzeitig eignet sich die Software für Anwender, die ihre Fähigkeiten beim Erstellen und Überarbeiten von SQL-Statements noch ausbauen und gleich auf ein professionelles Werkzeug setzen möchten, anstelle mit den Bordmitteln arbeiten zu müssen.
Für Import- und Exportaufgaben ist Toad bestens geeignet und ist ein überaus zuverlässiger Wegbegleiter über Datenbankgrenzen hinweg.
(ln)
So urteilt IT-Administrator
Datenbankunterstützung
8
SQL-Editor
8
Im- und Exportfunktion
7
Automatisierbarkeit
7
Auswertungsfunktionen
6
Die Details unserer Testmethodik finden Sie unter https://www.it-administrator.de/testmethodik/