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2024

06

2024-05-30T12:00:00

Datenbanken

SCHWERPUNKT

064

Datenbanken

Cloud

Replikation zwischen SQL Server und Azure SQL

Umzugshelfer

von Thomas Joos

Veröffentlicht in Ausgabe 06/2024 - SCHWERPUNKT

Betreiben Unternehmen Microsoft SQL Server im lokalen Netzwerk, können einzelne oder alle Datenbanken per Transaktionsreplikation nach Azure SQL übertragen werden. Dies eröffnet verschiedene Möglichkeiten: Zunächst lassen sich die replizierten Daten in der Cloud für Analysen in der Azure-Cloud nutzen. Hinzu kommen weltweite Zugriffswege für mobile Nutzer, Niederlassungen und Nutzer im Home Office. In diesem Beitrag beleuchten wir, wie Sie Ihren lokalen SQL-Server mit Azure verbinden.

Die Replikation lokaler Datenbanken mit der Cloud bietet zahlreiche Vorteile. Dazu gehört eine bessere Verfügbarkeit, da Datenbanken aus der Cloud auch dann noch funktionieren, wenn der lokale SQL-Server ausfällt. Viele Unternehmen nutzen diese Funktion auch für die sanfte Migration von SQL-Datenbanken in die Cloud. So lassen sich lokale SQL-Server komplett ersetzen. Unternehmen, die eigene SQL-Server betreiben, müssen darauf achten, dass die Hardware immer optimal ausgestattet ist, damit die Datenbankserver effektiv arbeiten.
Die Anforderungen an Datenbankserver steigen ständig und die Lizenzen werden immer teurer. Hinzu kommt die Abhängigkeit von zahlreichen Serverdiensten, die Daten von den SQL-Servern für ihren eigenen Betrieb benötigen. Aus diesen Gründen kann es durchaus sinnvoll sein, Datenbanken oder ganze Datenbankserver in die Cloud auszulagern. Die Replikation mit Azure SQL kann dazu ein guter und einfacher Weg sein. Sobald alle Daten übertragen sind, können Sie die lokale Datenbank offline nehmen und zukünftig mit der Datenbank in Azure arbeiten. Es gibt also durchaus viele Gründe, warum es sinnvoll ist, lokale Datenbanken in die Cloud auszulagern. Microsoft unterstützt dabei mit Funktionen, die direkt in das Microsoft SQL Server Management Studio integriert sind. In diesem Artikel zeigen wir die Konfiguration und welche Schritte dafür notwendig sind.
SQL-Server aus der Cloud nutzen
Generell gibt es mehrere Möglichkeiten, SQL-Datenbanken aus Azure heraus zu nutzen. Eine der gängigsten Methoden ist die Erstellung einer herkömmlichen SQL-Datenbank in Azure, wie im nächsten Abschnitt beschrieben. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten in Azure, die ebenfalls mit der Replikation von lokalen Datenbankservern funktionieren. Die Einrichtung ist grundsätzlich identisch, Unterschiede ergeben sich nur bei der Verwaltung der Datenbanken in der Cloud.
Die Replikation lokaler Datenbanken mit der Cloud bietet zahlreiche Vorteile. Dazu gehört eine bessere Verfügbarkeit, da Datenbanken aus der Cloud auch dann noch funktionieren, wenn der lokale SQL-Server ausfällt. Viele Unternehmen nutzen diese Funktion auch für die sanfte Migration von SQL-Datenbanken in die Cloud. So lassen sich lokale SQL-Server komplett ersetzen. Unternehmen, die eigene SQL-Server betreiben, müssen darauf achten, dass die Hardware immer optimal ausgestattet ist, damit die Datenbankserver effektiv arbeiten.
Die Anforderungen an Datenbankserver steigen ständig und die Lizenzen werden immer teurer. Hinzu kommt die Abhängigkeit von zahlreichen Serverdiensten, die Daten von den SQL-Servern für ihren eigenen Betrieb benötigen. Aus diesen Gründen kann es durchaus sinnvoll sein, Datenbanken oder ganze Datenbankserver in die Cloud auszulagern. Die Replikation mit Azure SQL kann dazu ein guter und einfacher Weg sein. Sobald alle Daten übertragen sind, können Sie die lokale Datenbank offline nehmen und zukünftig mit der Datenbank in Azure arbeiten. Es gibt also durchaus viele Gründe, warum es sinnvoll ist, lokale Datenbanken in die Cloud auszulagern. Microsoft unterstützt dabei mit Funktionen, die direkt in das Microsoft SQL Server Management Studio integriert sind. In diesem Artikel zeigen wir die Konfiguration und welche Schritte dafür notwendig sind.
SQL-Server aus der Cloud nutzen
Generell gibt es mehrere Möglichkeiten, SQL-Datenbanken aus Azure heraus zu nutzen. Eine der gängigsten Methoden ist die Erstellung einer herkömmlichen SQL-Datenbank in Azure, wie im nächsten Abschnitt beschrieben. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten in Azure, die ebenfalls mit der Replikation von lokalen Datenbankservern funktionieren. Die Einrichtung ist grundsätzlich identisch, Unterschiede ergeben sich nur bei der Verwaltung der Datenbanken in der Cloud.
Wer beispielsweise eine "Azure SQL Database Managed Instance" nutzt, kann eine komplette Microsoft SQL-Datenbank aus der Cloud in sein eigenes Netzwerk einbinden, ohne sich um die Einstellungen des Servers kümmern zu müssen. Die Wartung, Sicherung und Aktualisierung des Datenbankservers übernimmt Microsoft. Beim Betrieb einer Managed Instance des SQL-Servers müssen Unternehmen weder Hardware noch Software kaufen, mieten oder lizenzieren. Die Nutzungskosten sind durch das Subskriptionsmodell abgegolten, das Unternehmen muss nur für die Nutzung der Datenbank bezahlen.
Eine weitere Möglichkeit, Datenbanken in der Cloud zur Verfügung zu stellen, ist das Einrichten eines virtuellen Servers, auf dem die entsprechende Version des SQL-Servers läuft. So behalten Unternehmen die volle Kontrolle über alle Einstellungen des Servers, da die Datenbanken nur eine Komponente des jeweiligen virtuellen Servers sind, genau wie bei einer lokalen Installation. Eigene Hard- und Software sind nicht nötig, die Lizenzierung erfolgt über das Azure-Abonnement. In diesem Fall wird ein kompletter virtueller Server automatisiert eingespielt, um den sich Administratoren im Netzwerk kümmern müssen.
Legen Sie eine Azure-SQL-Datenbank an, ist ebenfalls ein SQL-Server in der Cloud notwendig, aber keine VM, auf der Sie Betriebssystem und SQL-Server einrichten und verwalten müssen. Der virtuelle SQL-Server kann von Admins selbst verwaltet werden, die Lizenzierung erfolgt ebenfalls über das Azure-Abonnement.
Virtuelle SQL-Server und Datenbanken erstellen
Bevor Sie lokale Datenbanken per Transaktionsprotokoll-Replikation in die Cloud verlagern, müssen Sie eine SQL-Datenbank in Azure anlegen. Diesen Bereich finden Sie über "SQL-Datenbanken" im Azure-Portal. Hier legen Sie über "Erstellen" eine neue Datenbank und den dazugehörigen "virtuellen" SQL-Server an. Diesen Server müssen Sie nicht verwalten, er muss nur einmal erzeugt werden, um Datenbanken zu hosten. Der SQL-Server lässt sich zusammen mit der ersten Datenbank erstellen. Es handelt sich dabei nicht um eine VM, sondern um ein Azure-Objekt.
Beim Erstellen des neuen Servers legen Sie dessen Namen und den Speicherort fest. Der Name ist später wichtig, da Sie über diesen im lokalen SQL Server Management Studio die Verbindung zwischen der On-Premises-Datenbank und der Azure-SQL-Datenbank herstellen. Beim Erzeugen des SQL-Servers legen Sie außerdem den Administrator sowie die Authentifizierung fest. Hier empfiehlt es sich, mit der Option "Nur Microsoft Entra Authentifizierung verwenden" zu arbeiten. Parallel steht an dieser Stelle die SQL-Authentifizierung zur Verfügung, wenn diese notwendig ist. Das Einrichten der Replikation ist mit SQL-Anmeldungen oft einfacher, aber auch wesentlich unsicherer.
Nachdem der Server erstellt ist, legen Sie die Datenbank an, in die Sie später die Transaktionsprotokolle der lokalen Datenbank übertragen möchten. Hier haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie bei der Verwendung von Azure SQL ohne lokale Replikation. Wenn Sie alle Einstellungen für die Cloud-Datenbank vorgenommen haben, legt Azure diese in der entsprechenden Ressourcengruppe an und sie ist bereit für die Einrichtung der Replikation.
Bild 1: Das Erstellen eines neuen SQL-Datenbankservers samt Servername und Speicherort in Azure.
Verbindung zu Azure SQL herstellen
Wenn Sie eine Datenbank in Azure SQL erstellt haben, mit einer Managed Instance von SQL Server arbeiten oder eine Azure-VM verwenden, auf der Microsoft SQL Server installiert ist, sollten Sie vor den Einrichten der Replikation testen, ob mit dem SQL Server Management Studio (SSMS) im lokalen Netzwerk eine Verbindung zur Azure-SQL-Datenbank möglich ist. Geben Sie dazu zunächst beim Start des SSMS als Servername den Namen Ihres virtuellen Datenbankservers in Azure an.
Klicken Sie dann auf "Optionen" und wählen Sie unter "Anmeldung" im Bereich "Authentifizierung" die Option "Microsoft Entra MFA", wenn Sie MFA in Entra ID verwenden. Alternativ ist die Anmeldung mit einem SQL-Benutzerkonto möglich. Authentifizieren Sie sich mit dem Administratorkonto, das Sie beim Erstellen der Datenbank angegeben haben. Klicken Sie dann auf "Verbinden", um sich bei Azure anzumelden. Danach sollte die Verbindung aufgebaut sein und Sie sehen diese im SSMS. Hier ist auch die von Ihnen angelegte Datenbank verfügbar. Damit ist gewährleistet, dass Sie später die Replikation erfolgreich einrichten können.
Bevor Sie die Replikation einrichten, sollten Sie im SQL Server Configuration Manager unter "SQL Server-Dienste" sicherstellen, dass der Dienst "SQL Server Agent" für den automatischen Start konfiguriert und gestartet ist. Die Replikation benötigt diesen für ihre Aktionen. Der Start ist auch über den Assistenten zum Einrichten der Replikation möglich, dies funktioniert aber oft nicht stabil.
Bild 2: Eine erfolgreiche Verbindung zwischen einem lokal installierten SSMS und einem Datenbankserver in Azure SQL.
Replikation einrichten
Um die Transaktionsreplikation zwischen einer lokalen Datenbank und Azure SQL einzurichten, verbinden Sie sich zunächst mit dem SSMS mit Ihrem lokalen Datenbankserver. Im Folgenden gehen wir von SQL Server 2022 aus, bei älteren Versionen haben die Optionen teilweise etwas andere Bezeichnungen, die Einrichtung ist aber ansonsten ähnlich. Öffnen Sie den Knoten "Replikation". Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf "Lokale Veröffentlichungen" und wählen Sie "Neue Veröffentlichung". Es startet jetzt ein Assistent, der Sie bei der Einrichtung unterstützt.
Im nächsten Fenster wählen Sie aus, ob der aktuelle SQL-Server auch für die Replikation zuständig sein soll. Alternativ können Sie einen anderen Datenbankserver verwenden, auf dem die Einrichtung bereits abgeschlossen ist und der die Replikation mehrerer Datenbanken verwaltet. Anschließend lässt sich festlegen, dass der SQL-Server-Agent automatisch starten soll. Dies ist im Zusammenhang mit der Replikation sinnvoll und auch generell ratsam. Anschließend wählen Sie aus, in welchem Verzeichnis die Snapshots landen sollen, die im Rahmen der Migration anfallen.
Interessant wird es dann im nächsten Fenster. Hier wählen Sie aus, welche Datenbank Sie replizieren möchten. An dieser Stelle zeigt der Assistent alle auf dem lokalen Server verfügbaren Datenbanken an. Nachdem Sie die passende ausgewählt haben, legen Sie die Art der Veröffentlichung fest. Im Fenster stehen die Optionen "Momentaufnahmeveröffentlichung", "Transaktionsveröffentlichung ", "Peer-zu-Peer-Veröffentlichung " und "Mergeveröffentlichung" zur Verfügung. Die Unterschiede sind im Fenster beschrieben.
Publikationsvarianten für die Replikation
In Microsoft SQL Server 2022 und teilweise auch in älteren Versionen stehen die vier oben genannten Haupttypen von Veröffentlichungen für die Einrichtung der Replikation zur Verfügung.
Die Veröffentlichung von Momentaufnahmen erstellt und verteilt Kopien in Form von Schnappschüssen von Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie eignet sich besonders für Informationen, die selten geändert werden oder bei denen es akzeptabel ist, dass die Kopien nicht ständig auf dem neuesten Stand sind. Der Vorteil dieser Methode liegt in ihrer Einfachheit und der unkomplizierten Einrichtung. Der Nachteil besteht darin, dass bei jeder Replikation der gesamte Datensatz übertragen wird, was den Bandbreitenbedarf erhöhen und bei großen Datenmengen ineffizient sein kann.
Die Transaktionsveröffentlichung ermöglicht die nahezu zeitgleiche Übertragung von Datenänderungen. Sobald Änderungen in der Quelldatenbank stattfinden, repliziert das System diese Neuerungen auf die Zielserver. In dem Fall überträgt der Server die Daten an Azure SQL. Diese Methode eignet sich gut für Anwendungen, bei denen es auf die Aktualität der Daten ankommt. Sie bietet den Vorteil, dass die Daten stets aktuell sind und kontinuierliche Datenströme effizient verwaltet werden können. Die Transaktionsveröffentlichung bringt jedoch eine höhere Komplexität bei der Einrichtung und Wartung mit sich.
Die Peer-zu-Peer-Veröffentlichung in Microsoft SQL Server ermöglicht eine skalierbare und flexible Datenverteilung zwischen mehreren Servern, die gleichberechtigt (peer) miteinander kommunizieren. Bei dieser Art der Replikation überträgt jeder Knoten Änderungen an alle anderen Knoten im Netzwerk, was eine kontinuierliche Datensynchronisation über alle Peers hinweg gewährleistet. Dies eignet sich besonders für Systeme, die eine hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit erfordern, da kein zentraler Knoten und damit Single Point of Failure nötig ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Peer-to-Peer-Replikation ist zudem die Möglichkeit, Lese- und Schreiboperationen auf mehrere Knoten zu verteilen, was die Lastverteilung verbessert und die Performance des Gesamtsystems erhöht. Diese Art der Replikation erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Konfiguration, um Konflikte bei der Datenaktualisierung zu vermeiden. Änderungen können nämlich an jedem Knoten stattfinden und eine konsistente Synchronisierung ist unerlässlich. Die Komplexität der Konfliktlösung und die Notwendigkeit einer robusten Überwachung und Verwaltung stellen somit Herausforderungen dar.
Bei der Merge-Veröffentlichung lassen sich Änderungen an verschiedenen Orten vornehmen und später zusammenführen. Dies eignet sich ideal für verteilte Serverumgebungen, in denen eine ständige Verbindung nicht garantiert ist. Die Merge-Veröffentlichung ermöglicht eine flexible Datenverwaltung und -synchronisation über mehrere Standorte hinweg. Der Vorteil liegt in der hohen Flexibilität und der Möglichkeit, mit intermittierenden Verbindungen umzugehen. Demgegenüber steht die Komplexität der Konfliktlösung, die auftreten kann, wenn Änderungen an denselben Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden.
Bild 3: Auswahl des Publikationstyps für die Replikation zwischen lokalen Datenbanken und Azure SQL.
Replikation mittels Transaktionsveröffentlichung
In diesem Beispiel verwenden wir die "Transaktionsveröffentlichung". Diese verbreitete Methode deckt die meisten Anwendungsfälle ab. Dabei streamt der lokale Datenbankserver seine Daten nahezu in Echtzeit in die Cloud. Die Transaktionsveröffentlichung ist eine erweiterte Replikationsstrategie, die speziell auf die nahtlose Integration und Synchronisation zwischen lokalen SQL-Server-Instanzen und Azure-SQL-Datenbanken abzielt.
Ein weiterer Vorteil dieser Methode liegt in ihrer Fähigkeit, die Datenintegrität und -konsistenz über geografisch verteilte Systeme hinweg zu gewährleisten. Bei der Implementierung der Transaktionsveröffentlichung in Azure SQL ist besonderes Augenmerk auf Netzwerklatenz und Bandbreitenbeschränkungen zu legen, da diese Faktoren die Replikationsleistung erheblich beeinflussen können. Unternehmen sollten daher ihre Netzwerkinfrastruktur gründlich evaluieren und gegebenenfalls optimieren, um einen effizienten Datenfluss zu gewährleisten.
Für den erfolgreichen Betrieb einer Transaktionsveröffentlichung zwischen lokalen SQL-Servern und Azure-SQL-Datenbanken empfiehlt es sich, die Verbindungseinstellungen und Sicherheitskonfigurationen sorgfältig zu planen. Eine dedizierte VPN-Verbindung oder ExpressRoute kann die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Datenübertragung erhöhen. Die Replikation lässt sich aber auch problemlos direkt über das Internet durchführen. Darüber hinaus ist es teilweise notwendig, die Replikationsfrequenz und die Zeitfenster an die Geschäftszeiten und die Netzwerkauslastung anzupassen, um Leistungseinbußen zu Spitzenzeiten zu vermeiden. Die Überwachung des Replikationsprozesses spielt eine entscheidende Rolle, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Bild 4: Die zu replizierenden Tabellen für Azure SQL lassen sich einfach auswählen.
Einrichten der Transaktionsveröffentlichung
Nachdem Sie die Transaktionsveröffentlichung ausgewählt haben, legen Sie fest, welche Daten Sie zu Azure SQL replizieren möchten. In der Regel nutzen Sie hier "Tabellen". Sie können an dieser Stelle alle Tabellen der Datenbank replizieren lassen oder einzelne Tabellen gezielt ausschließen. Kann eine Datenbank nicht repliziert werden, weist Sie der Assistent darauf hin.
In diesem Beispiel wollen wir "Stored Procedures", "Views", "Indizierte Views" und "Benutzerdefinierte Funktionen" nicht replizieren. Uns geht es nur um die Daten. Wenn Sie auch diese Objekte in die Cloud vervielfältigen möchten, klicken Sie auf die Option und überprüfen Sie, ob dies für alle Daten funktioniert. Im nächsten Fenster können Sie noch genauer filtern und auswählen, ob bestimmte Tabellenzeilen ausgenommen werden sollen.
Im Rahmen der Transaktionsveröffentlichung spielt der Snapshot-Agent eine zentrale Rolle bei der Initialisierung des Replikationsprozesses. Der Agent erstellt einen Schnappschuss der aktuellen Daten und Schemaobjekte der zu replizierenden Datenbank. Diese Momentaufnahme dient als Basisversion der Daten, auf der die weiteren Transaktionssequenzen aufbauen. Sobald der initiale Snapshot erzeugt und auf den Abonnenten angewendet wurde, beginnt die sequentielle Übertragung von Transaktionen, die auf dieser Basisversion aufbauen und so eine kontinuierliche Synchronisation der Datenbanken ermöglichen.
Die Größe und Komplexität der Datenbank kann die Dauer der Snapshot-Erstellung beeinflussen, was sich wiederum auf die Verfügbarkeit der Daten für die Replikation auswirkt. Eine wirksame Strategie könnte darin bestehen, die Momentaufnahme in Zeiten geringer Systemauslastung durchzuführen, um die Auswirkungen auf die Produktivsysteme zu minimieren. In diesem Zusammenhang ist die Option "Snap-shot sofort erstellen und für die Initialisierung von Abonnements verfügbar halten" sinnvoll. Sie können an dieser Stelle aber auch verschiedene Zeitpunkte definieren, falls die Replikation nicht sofort erfolgen soll, weil die große Datenmenge den Server zu stark belastet.
Im nächsten Fenster legen Sie das Konto fest, unter dem der Snapshot-Agent laufen soll. Klicken Sie hier auf "Sicherheitseinstellungen" und wählen Sie "Unter dem SQL Server Agent-Dienstkonto ausführen". An dieser Stelle ist auch ein anderes Konto nutzbar, wenn dies in Ihrer Umgebung erforderlich ist. Im unteren Bereich legen Sie unter "Verbindung mit dem Verleger herstellen" fest, wie die Verbindung zum lokalen SQL-Server hergestellt werden soll. Sie können hier das Konto des Prozesses verwenden, aber auch eine SQL-Anmeldung oder eine Anmeldung bei Microsoft Entra, wenn Sie mit SQL Server 2022 arbeiten. In diesem Fall verwendet der Agent das Windows-Konto, mit dem der Snapshot-Agent ausgeführt wird. Microsoft beschreibt die verschiedenen Optionen genauer in der Dokumentation unter [1].
Danach können Sie die Veröffentlichung erstellen. Geben Sie der Veröffentlichung einen Namen, zum Beispiel "DBReplikation", und schließen Sie den Vorgang ab. Der Assistent richtet innerhalb kurzer Zeit alles ein. Die einzelnen Replikationsaufträge finden Sie unter "Replikation / Lokale Veröffentlichungen". Allerdings zeigt der SSMS diese oft erst nach einem Neustart oder einer Aktualisierung der Verbindung an.
Bild 5: Die Anmeldung für den Snapshot-Agenten ist über verschiedene Arten von Konten möglich.
Replikationsveröffentlichung und Azure-Verbindung verwalten
Über das Kontextmenü der Veröffentlichung verwalten Sie diese und sehen über "Replikationsmonitor starten" die einzelnen Aktionen, die der Server über die Replikationsveröffentlichung ausführt. Klicken Sie dazu auf den Namen des Servers. Sie finden dann im Fenster die einzelnen Publikationen und auf der Registerkarte "Veröffentlichungen" deren Status. Dieser sollte "OK" lauten.
Sobald die Veröffentlichung funktioniert, können Sie im Kontextmenü der Veröffentlichung über "Neue Abonnements" eine Verbindung zu Azure SQL für die Replikation einrichten. Dies geschieht über einen Assistenten. Wichtig ist, dass Sie zuvor eine Datenbank in Azure SQL erstellt und eingerichtet haben. Der Assistent zeigt zunächst die verfügbaren Veröffentlichungen an. Hier wählen Sie die von Ihnen erstellte aus. Anschließend wählen Sie "Alle Agenten auf dem Verteiler ausführen (Push-Abonnements)".
Im nächsten Fenster wählen Sie "Abonnement hinzufügen / SQL Server Abonnenten hinzufügen". Anschließend melden Sie sich am SQL Server in Azure SQL an, wie Sie es zu Beginn beim Testen der Verbindung zum SSMS gemacht haben. Nach erfolgreicher Anmeldung selektieren Sie oben im Fenster den virtuellen SQL Server in Azure und unter "Abonnentendatenbank" die von Ihnen erstellte Datenbank, die die Replikationsdaten erhalten soll. Auf der nächsten Seite konfigurieren Sie noch die Verbindung zwischen Azure und dem lokalen SQ-Server. Klicken Sie dazu auf der rechten Seite auf den Button mit den Punkten bei "Verbindung mit Abonnent". Wählen Sie hier am besten wieder "Unter dem SQL-Server-Agent-Dienstkonto ausführen".
Natürlich lässt sich an dieser Stelle die Sicherheit optimieren, indem Sie spezielle Konten verwenden. Dies hängt von Ihrer Umgebung ab. Microsoft zeigt weitergehende Möglichkeiten in der Dokumentation unter [2]. Bei "Verbindung zum Abonnenten herstellen" verwenden Sie entweder "Identität des Prozesskontos verwenden" oder melden sich mit einer Microsoft Entra ID beziehungsweise einem SQL-Benutzer in Azure SQL an. Schließen Sie nun den Einrichtungsassistenten ab. Im SSMS sehen Sie unter der eingerichteten Publikation das neue Abonnement. Rufen Sie es über das Kontextmenü "Replikationsmonitor starten" auf. Auch hier sollten keine Fehler erscheinen und die Replikation laufen. Sie können jederzeit im SSMS über diesen Bereich die Replikation überprüfen.
Bild 6: Das Übertragen einer lokalen SQL-Datenbank zu Azure SQL ist in wenigen Schritten erledigt.
Datenbank direkt zu Azure übertragen
Parallel zu den Möglichkeiten, Datenbanken zu replizieren, können Sie im SSMS über "Tasks / Datenbank in Microsoft Azure SQL-Datenbank bereitstellen" einen Assistenten starten, der eine komplette Datenbank in die Cloud migriert. Dabei erfolgt aber keine Replikation, sondern der Assistent überträgt die Informationen direkt in die Cloud, ohne Umwege über Protokolle oder Snapshots. Die Einrichtung erfolgt über einen Assistenten. Zunächst geben Sie den Namen des Datenbank-Servers in Azure ein und melden sich am Server an. Im Anschluss legen Sie den Namen der Datenbank an, wie diese in Azure SQL bezeichnet werden soll.
Danach erscheint eine Zusammenfassung und Sie können den Vorgang mit "Fertig stellen" starten. Im Anschluss exportiert der Assistent die Datenbank vom lokalen SQL-Server und importiert diese zu Azure SQL. Der Status ist im Fenster zu sehen, auch das Übertragen aller Tabellen und der anderen Objekte. Sobald der Transfer abgeschlossen ist, können Sie das Fenster schließen. Nach dem Ablauf der Aktion steht die Datenbank weiterhin lokal zur Verfügung und parallel in der Cloud. Es findet aber keinerlei Replikation statt.
Fazit
Die Replikation zwischen lokalen SQL-Server-Instanzen und Azure SQL bietet eine Reihe von strategischen Vorteilen für Unternehmen, darunter verbesserte Datenanalysemöglichkeiten in der Cloud, globalen Zugriff für Anwender und eine erhöhte Verfügbarkeit durch cloudbasierte Datenbanken. Sie können im SSMS auch komplette Datenbanken auf einmal zu Azure SQL übertragen und bereitstellen.
Insbesondere ermöglicht die Transaktionsreplikation eine Synchronisation nahezu in Echtzeit, die für Disaster Recovery und hohe Verfügbarkeit unerlässlich ist. Bei der Implementierung dieser Replikationsmethode müssen Unternehmen jedoch verschiedene Faktoren berücksichtigen wie Netzwerklatenz, Bandbreitenbeschränkungen und die Konfiguration von Sicherheitseinstellungen, um einen effizienten und sicheren Datenfluss zu gewährleisten. Die Auswahl der richtigen Replikationsoptionen und eine präzise Konfiguration sind entscheidend, um den vollen Nutzen aus der Cloudmigration und der fortlaufenden Datenintegration zwischen On-Premises und Cloudumgebungen zu ziehen.
(dr)
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