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2024

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2024-06-27T12:00:00

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Cloud

Nutanix .NEXT, 21. bis 23. Mai, Barcelona

Ein großer Sprung

von Dr. Guido Söldner

Veröffentlicht in Ausgabe 07/2024 - AKTUELL

Nutanix, das sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf in den Bereichen hyperkonvergente Infrastruktur und Cloud Computing gemacht hat, positionierte sich auf seiner Hausmesse .NEXT 2024 als Alternative zu VMware. Zwischen dem 21. und 23. Mai erhielten die rund 5000 Besucher einen Einblick in die technologische Entwicklung der Nutanix-Virtualisierung.

Dass die diesjährige Konferenz besonderes Interesse weckte, liegt in der Tatsache der Übernahme von VMware durch Broadcom begründet. Diese Akquisition hat in der Technologiebranche und insbesondere in der IT-Infrastruktur-Szene für erhebliche Aufregung gesorgt. Viele IT-Verantwortliche suchen seitdem aktiv nach Alternativen zu vSphere und waren gespannt, wie Nutanix sein Angebot und seine Ausrichtung für die Themenfelder der Zukunft positioniert. Und die wurden nicht enttäuscht: Nutanix machte auf der .NEXT 2024 klar, dass es "aufs Ganze" gehen will und technologisch die Enterprise-IT ähnlich komplett wie VMware bespielen, aber gleichzeitig einiges besser machen möchte.
Entsprechend fielen auf der Konferenz auch die Neuerungen aus, die der Hersteller unter dem Motto "Adopt, Modernize, Innovate" zusammenfasste. Technologisch verspricht Nutanix besonders in den Bereichen Kubernetes, Cloud-native und KI Neuerungen. In Sachen Partnerschaften ist die wohl wichtigste Nachricht, dass sich Nutanix nun vermehrt Drittherstellern bei der Hardwareunterstützung öffnet. So wurden unter anderem Kooperationen mit Dell, Fujitsu, Cisco, Hewlett Packard, Lenovo, Supermicro oder NVIDIA bekanntgegeben.
Neben den Neuerungen nutzte Nutanix die Konferenz, um neue Kunden zu präsentieren beziehungsweise jüngste Migrationen in das Nutanix-Ökosystem aufzuzeigen. So berichtete beispielsweise Rady’s Hospital aus Kalifornien, wie es über 400 Anwendungen in die Nutanix-Umgebung migriert hatn. Auch die Universität Canberra aus Australien ist zufrieden mit Nutanix und nutzt den Hersteller strategisch, um AI- und ML-Workloads bereitzustellen. Das amerikanische Finanzinstitut Wells Fargo berichtete, wie es mit dem Nutanix Database Service eine 40-TByte-Datenbank in nur acht Minuten wiederherstellen konnte.
Dass die diesjährige Konferenz besonderes Interesse weckte, liegt in der Tatsache der Übernahme von VMware durch Broadcom begründet. Diese Akquisition hat in der Technologiebranche und insbesondere in der IT-Infrastruktur-Szene für erhebliche Aufregung gesorgt. Viele IT-Verantwortliche suchen seitdem aktiv nach Alternativen zu vSphere und waren gespannt, wie Nutanix sein Angebot und seine Ausrichtung für die Themenfelder der Zukunft positioniert. Und die wurden nicht enttäuscht: Nutanix machte auf der .NEXT 2024 klar, dass es "aufs Ganze" gehen will und technologisch die Enterprise-IT ähnlich komplett wie VMware bespielen, aber gleichzeitig einiges besser machen möchte.
Entsprechend fielen auf der Konferenz auch die Neuerungen aus, die der Hersteller unter dem Motto "Adopt, Modernize, Innovate" zusammenfasste. Technologisch verspricht Nutanix besonders in den Bereichen Kubernetes, Cloud-native und KI Neuerungen. In Sachen Partnerschaften ist die wohl wichtigste Nachricht, dass sich Nutanix nun vermehrt Drittherstellern bei der Hardwareunterstützung öffnet. So wurden unter anderem Kooperationen mit Dell, Fujitsu, Cisco, Hewlett Packard, Lenovo, Supermicro oder NVIDIA bekanntgegeben.
Neben den Neuerungen nutzte Nutanix die Konferenz, um neue Kunden zu präsentieren beziehungsweise jüngste Migrationen in das Nutanix-Ökosystem aufzuzeigen. So berichtete beispielsweise Rady’s Hospital aus Kalifornien, wie es über 400 Anwendungen in die Nutanix-Umgebung migriert hatn. Auch die Universität Canberra aus Australien ist zufrieden mit Nutanix und nutzt den Hersteller strategisch, um AI- und ML-Workloads bereitzustellen. Das amerikanische Finanzinstitut Wells Fargo berichtete, wie es mit dem Nutanix Database Service eine 40-TByte-Datenbank in nur acht Minuten wiederherstellen konnte.
Viele neue Kooperationen
Nutanix kündigte neue Funktionen für AHV (Acropolis Hypervisor) an, die Migrationen von konkurrierenden Hypervisoren erleichtern sollen. Dabei arbeitet das Unternehmen neuerdings verstärkt mit Cisco zusammen, will UCS-Blade-Server zertifizieren und dergestalt Unternehmen ermöglichen, bereits eingesetzte Server (einschließlich Blades) für AHV zu nutzen. Damit löst sich Nutanix vom reinen hyperkonvergenten Ansatz und erweitert die flexible Skalierbarkeit seiner Architektur durch die Integration von reinen Rechen- oder Speicherknoten.
Nutanix plant außerdem, AHV auf einer Vielzahl bestehender und neuer Serverkonfigurationen zu betreiben, indem es im Rahmen seines Elevate-Programms mit OEM-Partnern zusammenarbeitet. Laut Jeremy Foster, SVP und General Manager bei Cisco Compute, ermöglicht dies IT-Verantwortlichen mehr Auswahl bei der Modernisierung von Rechenzentren. Zusätzlich unterstützt Nutanix die Wiederverwendung vieler beliebter vSAN-ReadyNode-Konfigurationen.
Auch mit Dell wurde eine Zusammenarbeit angekündigt. Dieser Partner plant einerseits einen hyperkonvergenten Server anzubieten, der die Nutanix Cloudplattform mit Dell-Servern und andererseits mit Dell PowerFlex kombiniert. Letzteres soll es somit Unternehmen ermöglichen, Rechen- und Speicherkapazitäten unabhängig voneinander zu skalieren. Die gemeinsamen Produkte befinden sich derzeit in der Entwicklung und sollen später in diesem Jahr im Early-Access-Programm verfügbar sein.
Hypervisor, Container und DBs aufgebohrt
Auch für AHV wurde eine Reihe von Neuerungen angekündigt, um AHV-Workloads und deren Daten besser vor Cyberangriffen zu schützen. Mit einer erweiterten Secure-Snapshot-Funktion will der Hersteller Snapshot-Änderungen besser verwalten, um sie gegen bösartige Akteure und Ransomware zu schützen. Auch an den Kernfunktionen der Virtualisierung, wie der Livemigration, wurde gearbeitet und diese durch eine intelligentere Verwaltung der Speicherreplikation beschleunigt – insbesondere für große und hochaktive VMs.
Darüber hinaus bietet "Metro Availability" nun Unterstützung für Multi-Site-Disaster-Recovery, um eine schnellere Wiederherstellung nach zwei gleichzeitigen Standortausfällen zu ermöglichen. Diese Funktion spricht insbesondere Organisationen an, die dem "Digital Operational Resilience Act" (DORA) unterliegen, der ab 2025 für Finanzdienstleister in der EU in Kraft tritt. Beim Deployment von Workloads soll es dank der automatischen Cluster-Auswahl ein cloudähnliches Self-Service-Verfahren geben. Diese Funktion platziert neue virtuelle Maschinen intelligent über mehrere Cluster hinweg, was die Ressourcennutzung ähnlich wie VMware DRS ausbalanciert, ohne dass Administratoren dies explizit konfigurieren müssen.
Bereits Ende letzten Jahres hatte Nutanix die "D2IQ Kubernetes Plattform" übernommen und zeigte auf der Konferenz nun die jüngsten Fortschritte in Form der "Nutanix Kubernetes Platform" (NKP). Diese besteht aus einer eigenen Upstream-kompatiblen Kubernetes-Engine, bietet aber auch die Möglichkeit des Fleet-Managements – also der Verwaltung von fremder Kubernetes-Distributionen. Tobi Knaup, Senior Director und General Manager des Cloud-Native-Bereichs von Nutanix, hob hervor, dass NKP dabei cloudübergreifend Features wie Service Mesh, Ingress, Cost-Management, Policy-Management oder Logging und Monitoring bietet. Ein besonderes Merkmal von NKP ist die Integration in die Storage-Services von Nutanix, mit der der Betrieb von Stateful-Workloads deutlich einfacher werden soll. Bisher sind nämlich Stateful-Work-loads auf Kubernetes auf Grund der Komplexität der Verwaltung, der persistenten Speicheranforderungen, Herausforderungen bei Datenkonsistenz und Replikation, Backup und Recovery sowie Skalierung deutlich seltener anzutreffen.
Um Kunden möglichst im eigenen Ökosystem zu halten, hat Nutanix auch im Datenbankbereich nachgelegt. So wurde die Zusammenarbeit mit EnterpriseDB verstärkt, um somit PostgreSQL sowohl für cloud-native als auch Enterprise-Applikationen zugänglich zu machen.
Anwendungen und KI überall
Einen großen Innovationsschub verspricht Nutanix mit "Beacon", das Entwicklern ermöglichen soll, jede Art von Anwendung auf jeder Cloud betreiben zu können. Ursprünglich als experimentelles Projekt gestartet, umfasst die Plattform inzwischen mehrere substanzielle Produkte, obwohl sie weiterhin als "Projekt" bezeichnet wird. Auf der Konferenz kündigte Nutanix an, cloudnative Block- und Datei-Speicherdienste nahtlos in öffentliche Clouds, private Rechenzentren und Edge-Umgebungen integrieren zu können und damit eine einfachere Verwaltung von Speicherdiensten zu erlangen sowie die digitale Resilienz zu stärken. Als zentrales Element sieht Nutanix die Bereitstellung eines cloudnativen AOS (Acropolis Operating Software) und darauf basierend die Nutanix Data Services. Damit Applikationen portabel zwischen einem Rechenzentrum und der Cloud werden, kommt wieder NKP ins Spiel: Es soll eine einheitliche Kubernetes-Managementschicht bieten und somit ermöglichen, Anwendungen sicher bereitzustellen und zu verwalten.
GPT-in-a-Box 2.0 von Nutanix soll es ermöglichen, das LLM sicher und lokal zu betreiben.
Zu guter Letzt durfte natürlich das Thema KI nicht fehlen. Während vor allem das Thema Large Language Models (LLM) in der Public Cloud schon von vielen Firmen angegangen wird, hat für zahlreiche Organisationen die Sicherheit der Daten Prioritär und sie wollen KI deswegen im eigenen Rechenzentrum implementieren. Dazu ist Nutanix eine Partnerschaft mit NVIDIA eingegangen. Dabei sollen Nutanix-Kunden Zugriff auf die NVIDIA-NIM (NVIDIA Inference Microservices) erhalten. Diese Sammlung von Microservices, die speziell für das Bereitstellen und Verwalten von KI-Inferenzaufgaben entwickelt wurden, soll es ermöglichen, LLMs effizient und skalierbar zu implementieren. Auf dieser Basis will Nutanix "GPT-in-a-Box 2.0" in der zweiten Jahreshälfte verfügbar machen. Dies soll den Aufbau einer KI-Infrastruktur vereinfachen und integriert "Nutanix Objects" und "Nutanix Files" mit der Modell- und Datenspeicherung, sodass IT-Verantwortliche die Kontrolle über ihre Daten behalten. Neue Funktionen automatisieren die Bereitstellung und den Betrieb von Inferenz-Endpunkten für eine Vielzahl von KI-Modellen und sichern den Zugang durch granulare Zugriffskontrollen und Auditing.
Fazit
Nutanix ist auf der diesjährigen Konferenz selbstbewusst aufgetreten – wohl zu Recht. Mit seinem Angebot will der Hersteller Jagd auf den Platzhirsch VMware machen, der nach den jüngsten Turbulenzen in die Kritik geraten ist. Nutanix’ bestehende Produktpalette und die hier vorgestellten Neuerungen sind indes sehr vielversprechend und zeigen, dass der Hersteller mit seinem Ökosystem die komplette Enterprise-IT bespielen möchte.
(jp)