Mit Langmeier Backup bietet der gleichnamige Schweizer Softwarehersteller ein Produkt für die Datensicherung von Windows an. Die Editionen Backup Server und V-flex adressieren insbesondere physische sowie virtuelle Serversysteme und gehen deutlich über das Bord- mittel der Windows-Server-Sicherung hinaus. IT-Administrator hat Langmeier Backup im Praxistest erprobt und war von der einfachen Handhabung begeistert.
Eine durchgängige Backupstrategie für virtuelle wie auch physische Serversysteme ist heutzutage eine der wichtigsten Herausforderung für Administratoren, um Datenverlust und Systemausfällen zu begegnen. Neben technischen Defekten und versehentlichem Löschen verlangen vor allem ausgefeilte und leider zu häufig erfolgreiche Ransomware-Angriffe nach fortgeschrittenen Gegenmaßnahmen.
In diesem Zusammenhang begegnet Admins oftmals die seit Jahren etablierte 3-2-1-Regel. Diese besagt, dass schützenswerte Daten mindestens in dreifacher Kopie vorliegen sollen. Weiterhin kommen dabei mindestens zwei unterschiedliche Technologien zum Einsatz, wie etwa eine Sicherung auf Festplatten und eine weitere auf Bändern. Zu guter Letzt befindet sich mindestens eine dieser Kopien an einem anderen Standort.
Langmeier Backup 12
Produkt
Backupsoftware für Clients und Server unter Microsoft Windows.
Mietlizenzen für Clients pro Endpunkt und Jahr: Essentials ab 31,92 Euro; Professional ab 39,60 Euro; Business ab 79,20 Euro.
Kauflizenzen inklusive einem Jahr Support und Updates für Server pro Endpunkt: Server Essentials ab 279,20 Euro; Server ab 399,20 Euro; V-Flex (für einen Virtualisierungshost und beliebig viele VMs darauf) ab 708 Euro.
Systemanforderungen
Microsoft Windows 11, 10, 8.x, 7 und Vista; Windows Server 2022, 2019, 2016, 2012 (R2), 2011 SBS, 2008 SBS und 2008 (R2).
Dass diese althergebrachte Regel gegen aktuelle Bedrohungen nicht ausreicht, hatten wir bereits in einer früheren Ausgabe thematisiert und diese zur umfangreicheren 3-2-1-1-0-Regel ausgebaut. Die zweite 1 besagt, dass eine der Kopien sich nicht nur an einem anderen Standort befinden, sondern komplett offline lagern sollte, damit Ransomware diese nicht erreicht.
Eine durchgängige Backupstrategie für virtuelle wie auch physische Serversysteme ist heutzutage eine der wichtigsten Herausforderung für Administratoren, um Datenverlust und Systemausfällen zu begegnen. Neben technischen Defekten und versehentlichem Löschen verlangen vor allem ausgefeilte und leider zu häufig erfolgreiche Ransomware-Angriffe nach fortgeschrittenen Gegenmaßnahmen.
In diesem Zusammenhang begegnet Admins oftmals die seit Jahren etablierte 3-2-1-Regel. Diese besagt, dass schützenswerte Daten mindestens in dreifacher Kopie vorliegen sollen. Weiterhin kommen dabei mindestens zwei unterschiedliche Technologien zum Einsatz, wie etwa eine Sicherung auf Festplatten und eine weitere auf Bändern. Zu guter Letzt befindet sich mindestens eine dieser Kopien an einem anderen Standort.
Langmeier Backup 12
Produkt
Backupsoftware für Clients und Server unter Microsoft Windows.
Mietlizenzen für Clients pro Endpunkt und Jahr: Essentials ab 31,92 Euro; Professional ab 39,60 Euro; Business ab 79,20 Euro.
Kauflizenzen inklusive einem Jahr Support und Updates für Server pro Endpunkt: Server Essentials ab 279,20 Euro; Server ab 399,20 Euro; V-Flex (für einen Virtualisierungshost und beliebig viele VMs darauf) ab 708 Euro.
Systemanforderungen
Microsoft Windows 11, 10, 8.x, 7 und Vista; Windows Server 2022, 2019, 2016, 2012 (R2), 2011 SBS, 2008 SBS und 2008 (R2).
Dass diese althergebrachte Regel gegen aktuelle Bedrohungen nicht ausreicht, hatten wir bereits in einer früheren Ausgabe thematisiert und diese zur umfangreicheren 3-2-1-1-0-Regel ausgebaut. Die zweite 1 besagt, dass eine der Kopien sich nicht nur an einem anderen Standort befinden, sondern komplett offline lagern sollte, damit Ransomware diese nicht erreicht.
Hersteller von Speichersystemen für das Enterprise-Umfeld lösen dies etwa durch sogenannte Immutable-Backups – also Sicherungen, die über einen längeren Zeitraum weder verändert noch gelöscht werden können. Doch in diesem Fall ist das Backup nicht tatsächlich offline und es verbleibt ein Restrisiko, dass Angreifer den Schreibschutz umgehen. Der konservative Ansatz lagert Bänder oder WORM-Medien (Write Once, Read Many) vollständig offline und dies vorzugsweise in einem feuer- und wasserfesten Safe.
Die abschließende Ziffer 0 steht für null Fehler und weist auf den letzten, aber nicht minder wichtigen Schritt hin. Administratoren sollten regelmäßig die Protokolle sichten und prüfen, dass die Sicherung keine Fehler meldet. Regelmäßige Tests der Wiederherstellung komplettieren die Backupstrategie.
Microsofts Bordmittel, die Windows-Server-Sicherung, bietet nur grundlegende Funktionen und unterstützt insbesondere lediglich lokale Laufwerke oder freigegebene Remote-Ordner als Sicherungsziel. Mehr Flexibilität bringen Werkzeuge von Drittanbietern mit. Hier kommt nun das Schweizer Unternehmen Langmeier ins Spiel, das mit seiner gleichnamigen Software bereits seit mehr als 20 Jahren auf die Datensicherung von Clients und Servern unter Microsoft Windows spezialisiert ist.
Je drei Editionen für Clients und Server
Langmeier Backup verpackt all seine Möglichkeiten in eine universelle Setuproutine. Erst die Eingabe eines Lizenzschlüssels nach der Installation bestimmt den Funktionsumfang. Der Hersteller unterscheidet je drei Editionen für Clients und Server. Die Varianten Essentials, Professional und Business offeriert Langmeier pro Client, in der Regel als jährliche zahlbare Mietlizenz oder optional auch zum einmaligen Kauf als Dauerlizenz. Alle Versionen unterstützen Client-Betriebssysteme von Windows 7 bis 11. Sie sichern Dateien und Ordner sowie auch vollständige Systeme für einen Bare-Metal-Restore.
Schon die Edition Essentials unterstützt neben lokalen Massenspeichern und Netzlaufwerken auch USB-, RDX-, ZIP-, MO- und Flash-Speichermedien, CD, DVD und Blu-ray sowie einen separat buchbaren Onlinespeicher von Langmeier als Ziel. Die Professional-Ausführung erweitert die Ziele um klassische FTP-Server, verschlüsselt Backups auf Wunsch, verschickt Protokolle per E-Mail und meldet den Sicherungsstatus per SMS. Die größte Variante Business erweitert die Ziele nochmals um ZIP-Archive, Bandlaufwerke aller Art sowie WORM-Medien und unterstützt die Hardwaretrennung von Laufwerken mittels DSC-Geräts (Data Save Control) als Schutz vor Ransomware.
All diese Sicherungsziele unterstützen auch die Server-Editionen, die der Hersteller als dauerhafte Lizenzen nebst einer jährlichen Pauschale für Support und Updates anbietet. Eine solche Lizenz sichert jeweils einen physischen oder virtuellen Server ohne Limit bei der Anzahl der Prozessorkerne. Die kleinste Variante, Langmeier Backup Server Essentials, adressiert dabei, wie der Name nahelegt, die im Funktionsumfang eingeschränkte Essentials-Ausgabe von Microsoft Windows Server und dessen Vorfahr Small Business Server (SBS).
VM-Backups mit und ohne Agenten
Im Fokus unseres Interesses standen aber vor allem die beiden größeren Editionen Langmeier Backup Server und V-flex. Beide bieten technisch identische Möglichkeiten und unterscheiden sich nur in der Ausprägung der Lizenz. So sichert Backup Server genau einen physischen oder virtuellen Server, während V-flex einen physischen Hyper-V-Host mit beliebig vielen virtuellen Maschinen darauf adressiert.
Die VMs sichert Langmeier Backup wahlweise agentenlos in Form einer externen Sicherung oder intern, wobei Letzteres zusätzlich die Installation der Backupsoftware innerhalb der VM erfordert. Die agentenlose Sicherung kommt ohne Setup innerhalb der VM aus, kann eine VM entsprechend aber auch nur dateibasiert als Ganzes sichern. Im Fall laufender VMs ist ein solches Backup nur absturzkonsistent, erfasst also lediglich Daten, die die VM bereits auf ihre virtuellen Festplatten geschrieben hat, während Inhalte des virtuellen Hauptspeichers verloren gehen.
Die Installation direkt auf einem Server-Betriebssystem – ganz gleich ob physisch oder virtuell – bietet mehr Möglichkeiten, insbesondere anwendungskonsistente Sicherungen. Langmeier Backup nutzt den Volumenschattenkopie-Dienst von Windows und signalisiert Betriebssystem sowie Anwendungen auf diesem Weg, dass ein Backup ansteht. Somit sorgt die Software auch für eine Sicherung und Wiederherstellung von Diensten wie dem Active Directory (AD), Exchange-, SQL- und SharePoint-Server oder auch Geschäftsanwendungen von Drittanbietern.
Hierbei sei allerdings erwähnt, dass Langmeier-Backup solche auf Datenbanksystemen basierenden Applikationen und Dienste nur als Ganzes sichert und restauriert. Die Software bietet keine dedizierten Funktionen, um einzelne Objekte aus dem AD oder Exchange wiederherzustellen. Eine vollständige Wiederherstellung als Bare-Metal-Restore unterstützt Langmeier Backup mit bootfähigen Notfallmedien in Form von CD- und USB-Medien sowie als ISO-Image.
Setup mit eigenem Storage-Treiber
Der Hersteller hatte uns eine dauerhafte Lizenz mitsamt Wartung für ein Jahr der Edition V-flex zur Verfügung gestellt, die wir nun auf einem Hyper-V-Host unter Windows Server 2022 einsetzen wollten. Eine solche Lizenz besteht aus zwei Lizenzschlüsseln, einem für den Host selbst und einem weiteren für Installationen innerhalb von VMs auf diesem Host.
Zunächst installierten wir die Software auf dem Host. Die Setuproutine bot uns zunächst neben Deutsch und Englisch zehn weitere Sprachen zur Auswahl an, präsentierte anschließend die obligatorische Lizenzvereinbarung und installierte daraufhin auch schon die Backupsoftware. Nun schritt das Betriebssystem mit einer Sicherheitsabfrage ein und verlangte unsere Zustimmung zur Installation des "Langmeier Software GmbH Speichercontrollers", der sich im Gerätemanager von Windows als "Langmeier Software Virtual Miniport Disk Driver" verankert. Der Treiber dient dazu, Sicherungen im Windows-Explorer als Laufwerk einzubinden, worauf wir gleich zurückkommen.
Die aufgeräumte Oberfläche der Software orientiert sich am Layout typischer Windows-Applikationen mit einer horizontalen Menüleiste und je einer Ribbon-Leiste pro Menüpunkt darunter. Das Hauptfenster darunter bietet schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen zur Sicherung und Wiederherstellung.
Zuverlässig dank Hintergrunddienst
Beim ersten Start begrüßte uns ein Einrichtungsassistent mit der Frage, ob der Datensicherungsdienst mit den Berechtigungen des lokalen Systems oder im Kontext eines bestimmten Kontos in Form von Benutzernamen und Passwort laufen soll. Grundsätzlich unterstützen alle Editionen den Betrieb als Dienst, was insbesondere auf Servern den praktischen Vorteil mit sich bringt, dass Sicherungsaufgaben auch laufen, sofern derweil kein Benutzer lokal am System angemeldet ist.
Für Sicherungen auf per UNC-Pfad anzugebende Netzwerkfreigaben sollte der Dienst im Kontext eines auf die jeweilige Freigabe berechtigten Benutzers laufen. Die Software nimmt hierzu aber auch separate Anmeldeinformationen pro Auftrag entgegen. Der Assistent bot uns daraufhin an, einen ersten Sicherungsauftrag einzurichten.
Zuvor riefen wir jedoch aus der Menüleiste die Aktion "Hilfe / Lizenz Upgrade" auf. Die unterstützt die direkte Bestellung einer neuen Lizenz über das Internet oder telefonisch, alternativ die Eingabe eines bereits vorhandenen Lizenzschlüssels. Wir nutzten unseren Schlüssel für den Host, den die Software daraufhin online aktivierte. Die Installation innerhalb einer VM verlief weitestgehend identisch und unterschied sich lediglich darin, dass die Aktivierung der Lizenz die Eingabe beider Lizenzschlüssel für Host und VM verlangte. Die Software prüft auf diese Weise, ob sich die VM auf einem ebenfalls aktivierten Host befindet.
Vielseitige Sicherung
Wir starteten nun aus dem Hauptbereich des Fensters erneut den Einrichtungsassistenten, der Aufträge anlegt, bestehende zur Bearbeitung öffnet oder entfernt. Die Optionen "Email und Internet-Lesezeichen", "Dokumente, Mediendateien und Desktop" sowie "Alle Bilder" erscheinen eher für Clientrechner relevant. Für unsere Server weckten vor allem die Optionen "Ordner und Dateien" sowie "Datenträger-Abbild" unser Interesse. Erstere Option stellt das Dateisystem in einer Ansicht ähnlich dem Windows-Explorer dar mit der zusätzlichen Option, auch versteckte Objekte anzuzeigen.
Neben den lokalen Laufwerken sowie Netzwerkressourcen erscheinen hier auch die speziellen Ordner aus dem Profil des ausführenden Benutzers, wie etwa Desktop und Downloads. Hier konnten wir einzelne Dateien und Ordner sowie auch rekursiv Teile des Verzeichnisbaums oder ganze Laufwerke zur Sicherung auswählen.
Im nächsten Schritt bietet das Backup die möglichen Ziele an. In unserem Fall waren dies mangels Bandlaufwerken lokale Festspeicher und Wechselmedien, Netzwerkressourcen und Onlinespeicher. Letzterer kann der von Langmeier betriebene Cloud-Storage oder ein eigener FTP-Server sein. Wir entschieden uns stattdessen für eine Freigabe in unserem eigenen Netzwerk. Im nächsten Dialogschritt trugen wir den UNC-Pfad zu unserer Freigabe ein und konnten zudem alternative Anmeldedaten für diese Freigabe übergeben.
Als besonders praktisch erwies sich die Schaltfläche "Variablen einfügen…". Hier versteht sich Langmeier Backup darauf, mit vordefinierten Platzhaltern den Pfad zur Sicherung variabel anzupassen und so mehrere Stände der zu sichernden Daten parallel abzulegen. Dazu nimmt die Software auf Wunsch Datumsangaben nach einem von mehreren Schemata in den Pfad auf (Bild 1). Weitere Optionen, die allerdings erhöhten Bedarf an Speicherplatz bedingen, sind das Einordnen der Sicherung nach dem Großvater-Vater-Sohn-Prinzip sowie die endlose Sicherung, bei der die Software erst bei zu wenig Speicherplatz im Zielpfad die älteste Sicherung löscht.
Bild 1: Die Variablen helfen bei der strukturierten Ablage dateibasierter Sicherungen.
Über die Variablen hinaus bietet die Software eine Vielzahl weiterer Optionen. So konnten wir im nächsten Dialogschritt die Sicherung mit einem Passwort verschlüsseln. Dazu legten wir zunächst ein Passwort fest und wählten den gewünschten Verschlüsselungsalgorithmus. Wichtig ist hierbei, dass Langmeier Backup im Fall einer Verzeichnisstruktur mit mehreren Dateien darin nun jede dieser Dateien jeweils in ein verschlüsseltes ZIP-Archiv verpackt. Erst die separate Option "ZIP-Archiv erstellen" schreibt das komplette Backup in ein gemeinsames ZIP-Archiv.
Im Bereich der Experteneinstellungen konnten wir optional vorherige Sicherungen im Zielpfad löschen, Skripte zur Ausführung vor und nach der Sicherung konfigurieren, Dateien und Dateitypen ausschließen sowie ein Protokoll versenden und über den Abschluss einer Sicherung informieren. Langmeier Backup schickt das Protokoll des Sicherungsauftrags per E-Mail oder sendet es direkt an einen Drucker. Hier vermissten wir lediglich die Option, den Sicherungsstatus per syslog zu übertragen.
Vier Sicherungsstrategien
Die Schaltfläche der Schnellkonfiguration führt zur Auswahl eines von vier Sicherungstypen (Bild 2). Eine Vollsicherung schreibt sämtliche Daten aus der Quelle in den Zielpfad und behält dort auch Daten, die an der Quelle nicht mehr existieren. Die Synchronisation gleicht beide Pfade miteinander ab und löscht Daten aus dem Backupordner, wenn sie an der Quelle nicht mehr existieren. Eine inkrementelle Sicherung erfasst nur die Dateien, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben, die differentielle Sicherung alle Dateien mit Änderungen im Vergleich zur letzten Vollsicherung. Hier empfiehlt sich der Einsatz in Verbindung mit den Variablen, sodass Langmeier Backup jede Sicherung in einem separaten Pfad ablegt.
Bild 2: Langmeier Backup bietet vier Sicherungstypen für wiederholte Sicherungen von Dateien und Ordnern.
Bei einer Vollsicherung oder Synchronisierung in Verbindung mit nur einem Zielpfad ohne Variablen bietet Langmeier Backup die weitere Option, Dateien historisiert zu sichern. Die Historisierung, synonym zu einer Versionierung, sorgt dafür, dass die Backupsoftware veränderte Dateien am Ziel nicht überschreibt, sondern weitere Versionen der jeweiligen Datei mit Zeitstempel im Dateinamen ablegt. Dies konnten wir pro Verzeichnis im Sicherungsauftrag aktivieren oder auch in den globalen Einstellungen festlegen, dass Langmeier bestimmte Dateitypen, wie etwa Office-Dokumente, grundsätzlich immer historisiert sichert.
Flexible Planung zeit- oder ereignisgesteuert
Wir konnten unseren fertigen Sicherungsauftrag unmittelbar starten oder aber zeitgesteuert ausführen. Auch die Optionen zur Planung erwiesen sich als flexibel. Langmeier Backup führt Aufträge täglich, an einem bestimmten Wochentag oder Tag im Monat aus. Weitere Optionen zielen eher auf Clientcomputer, etwa die Sicherung gleich nach Rechnerstart, vor dem Abmelden oder bei Verfügbarkeit eines Datenträgers unter einem bestimmten Laufwerksbuchstaben.
Praktisch ist, dass die Backupsoftware ohne die ZIP-Option einfach eine per Windows-Explorer zugängliche Kopie der Verzeichnisstruktur im Zielpfad erstellt. Zur Wiederherstellung konnten wir entsprechend den Assistenten innerhalb der Software verwenden oder einfach direkt mit den Mitteln des Betriebssystems auf den Zielpfad zugreifen.
Schutz vor Ransomware
Den Gefahren versehentlichen Löschens oder von Schadsoftware begegnet Langmeier Backup mit den Optionen zum Schutz vor Ransomware. Für Sicherungsmedien, die dies unterstützen, löst die Software nach der Sicherung eine virtuelle Trennung aus oder wirft das jeweilige Medium physisch aus. Passende Backupgeräte vorausgesetzt, unterstützt die Backupsoftware hier auch eine Datensicherung im WORM-Modus und kann eine Hardwaretrennung per netzwerkfähigem DSC-Gerät auslösen (Bild 3).
Bild 3: Die Backupsoftware bringt mehrere Optionen zum Schutz vor Ransomware mit.
Der optional zu installierende Livescan nach Ransomware läuft nicht als Dienst im Hintergrund, sondern im Kontext eines interaktiv angemeldeten Benutzers. Die Komponente zielt damit primär auf Clients und überwacht zunächst die persönlichen Ordner für Dokumente und Mediendateien des ausführenden Benutzers. Wir konnten hier aber auch individuelle Pfade ergänzen, die das Tool überwacht und das System automatisiert herunterfährt, wenn es verdächtige Aktivitäten feststellt.
Imagesicherungen per Explorer
Über das Backup von Dateien und Ordnern hinaus hat uns für den Einsatz auf Servern insbesondere die Sicherung von Datenträger-Abbildern interessiert. In diesem Modus sichert Langmeier Backup blockbasierte Abbilder kompletter Systeme oder ausgewählter Laufwerke, die sich für eine vollständige Wiederherstellung eines Systems, auch in Form eines Bare-Metal-Restores, eignen.
Der Assistent bot uns hier die Sicherung des kompletten Betriebssystems mitsamt System- und Windows-Partition an, alternativ einzelne Partitionen. An dieser Stelle empfahl der Assistent bereits, ein Rettungsmedium zu erstellen, worauf wir gleich zurückkommen werden. Bei einem Datenträgerabbild beschränkten sich die Experteneinstellungen auf die Anzahlen an vollen und differentiellen Versionen, die die Backupsoftware bei einer wiederholten Ausführung anlegen soll.
Mithilfe des Wiederherstellungs-Assistenten konnten wir anschließend einzelne Partitionen aus dem Datenträgerabbild im laufenden System wiederherstellen oder per Windows-Explorer auf die Sicherung zugreifen. Letzteres nutzt den Festplattentreiber von Langmeier Backup, um das gewünschte Abbild lesend unter einem Laufwerksbuchstaben im Explorer zu verbinden, sodass wir Daten aus dem Abbild kopieren und den Datenträger anschließend über sein Kontextmenü auch wieder auswerfen konnten.
Rettungsmedium für den Notfall
Zur Vorbereitung eines Bare-Metal-Restores wählten wir nun aus dem Menü die Aktion "Werkzeuge / Rettungs-Medium erstellen". Diese erzeugt wahlweise eine bootfähige CD, einen ebensolchen USB-Stick oder aber eine ISO-Datei. Langmeier Backup nutzt dazu das Microsoft Windows Assessment and Deployment Kit (ADK) sowie dessen Add-on für das Windows Preinstallation Environment (WinPE).
Beim erstmaligen Verwenden lädt der Assistent diese kostenfreien Komponenten im Hintergrund herunter und installiert sie. Das funktionierte auf einem Client unter Windows 11 komplikationslos. Unter Windows Server 2022 quittierte die Software unser Vorhaben jedoch zunächst nur mit einem Fehler. Gemeinsam mit dem engagierten Support des Herstellers war der simple Grund hierfür schnell gefunden und behoben, eine Einstellung für den heutzutage eigentlich nicht mehr relevanten Internet Explorer. Sobald wir im Server-Manager die verstärkte Sicherheitskonfiguration für IE deaktiviert hatten, funktionierte auch der Assistent für das Rettungsmedium.
Bare-Metal-Restore auch für VMs
Einen weiteren Punkt galt es bei der Verwendung der ISO-Datei in Verbindung mit Hyper-V zu beachten. Derzeit kann das von Langmeier Backup generierte ISO-Image nur VMs der Generation 1, nicht aber neuere VMs der Generation 2 starten. Hier half wiederum ein simpler Workaround. Wir erzeugten zunächst eine neue VM der Generation 1 mitsamt virtueller Festplatte, restaurierten das vollständige Abbild unserer ursprünglichen VM und hängten anschließend die Datei der virtuellen Festplatte an eine weitere VM der Generation 2, die nun ohne Probleme startete.
Langmeier nutzt WinPE, um ein auf die wesentlichen Funktionen reduziertes Notfallsystem zu starten. Das bootet mit der Oberfläche der Backupsoftware, die direkt den Assistenten zur Wiederherstellung eines Datenträger-Abbilds aufruft. Der Assistent wiederum integriert unmittelbar Werkzeuge, um spezifische Treiber zu laden und ein Netzlaufwerk zu verbinden. Aus diesem Dialog erreichten wir über die Schaltfläche "Erweitert" Microsofts PE Netzwerk Manager, den wir im Fall unseres Hyper-V-Setups zunächst mit manuellen Einstellungen für IP-Adresse und DNS versorgten, um dann die Freigabe mit unserem Datenträgerabbild zu verbinden (Bild 4). Auf diese Weise gelang komplikationslos die Wiederherstellung einzelner VMs sowie die des Hosts.
Bild 4: Das auf Windows PE basierende Rettungsmedium stellt im Notfall auch komplette Systeme wieder her.
Fazit
Langmeier Backup bietet deutlich mehr Optionen als Microsofts integrierte Windows-Server-Sicherung. Das betrifft sowohl die möglichen Backupziele als auch die vielfältigen Optionen für Datei- sowie Image-basierte Sicherungen. Passende Sicherungsgeräte vorausgesetzt, gelingt so auch mit überschaubarem Aufwand die Umsetzung einer 3-2-1-1-0-Strategie. Im Hinblick auf das Backup kompletter Datenträgerabbilder hat uns insbesondere das Rettungsmedium überzeugt, das die Wiederherstellung im Notfall auch im Netzwerk sehr einfach gestaltet. Vermisst haben wir lediglich eine Möglichkeit zur zentralen Konfiguration und Administration mehrerer Instanzen von Langmeier Backup.