Webbasierte Office-Suiten versprechen die systemübergreifende Bearbeitung von Office-Dokumenten im Browser und flexible Optionen zur Zusammenarbeit unabhängig von der technischen Infrastruktur. Welche Vor- und Nachteile dies bringt, sehen Sie am Beispiel von Collabora Online, OnlyOffice, Microsoft Office Online sowie Google Workspace.
Während typische Office-Pakete aus dem Web funktional abgespeckt daherkommen, offenbaren die Open-Source-Vertreter wie OnlyOffice sowie Collabora entscheidende Vorteile gegenüber den proprietären Konkurrenten Microsoft und Google: Sie erlauben das Speichern am Ort der eigenen Wahl, sei es lokal oder in einer privaten Cloud. Die Anwender wahren auf diesem Weg ihre digitale Souveränität durch Kontrolle über ihre Daten sowie die Unabhängigkeit von Herstellern.
Besonderheiten des Cloudmodells berücksichtigen
Im von Microsoft dominierten Markt für Office-Software gibt es verschiedene webbasierte Alternativen. Sie bieten ähnliche Funktionen wie die klassischen Desktopanwendungen und sind zum Teil unter Open-Source-Lizenzen verfügbar. Web-Office-Programme wie Google Docs oder OnlyOffice laufen auf jedem Betriebssystem mit modernem Browser. Sie ermöglichen das gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten in Echtzeit und die Kommunikation per Chat und sind damit stärker auf Zusammenarbeit ausgelegt als die traditionellen Vorbilder. Die Online-Office-Anwendungen von Google und Microsoft sind dafür fest mit ihren jeweiligen Clouddiensten verbunden. Eine private Cloudanbindung ist nicht vorgesehen, was bedeutet, dass die Nutzung von Google Drive oder OneDrive zwingend erforderlich ist.
Webbasierte Office-Anwendungen haben einen geringeren Funktionsumfang als ihre Pendants auf dem Desktop und eignen sich daher weniger für komplexe Dokumente wie wissenschaftliche Arbeiten oder Buchmanuskripte. Ein anderes potenzielles Problem ist die Unterstützung von Microsoft-Office-Dateiformaten. Obwohl viele Anbieter behaupten, dass sie Office Open XML vollständig supporten, weicht die tatsächliche Darstellung teilweise von der in Microsoft Office ab. Dies gilt auch für den Dateiaustausch zwischen den Desktop- und Web-Apps von Microsoft selbst. Schließlich ist die Offline-Nutzung – wenn überhaupt – nur eingeschränkt möglich. Während Microsoft seine Benutzer spätestens bei fehlender Internetverbindung auf die Desktopanwendungen verweist, bietet Google lediglich eine Erweiterung für den Chrome-Browser an, um offline arbeiten zu können.
Während typische Office-Pakete aus dem Web funktional abgespeckt daherkommen, offenbaren die Open-Source-Vertreter wie OnlyOffice sowie Collabora entscheidende Vorteile gegenüber den proprietären Konkurrenten Microsoft und Google: Sie erlauben das Speichern am Ort der eigenen Wahl, sei es lokal oder in einer privaten Cloud. Die Anwender wahren auf diesem Weg ihre digitale Souveränität durch Kontrolle über ihre Daten sowie die Unabhängigkeit von Herstellern.
Besonderheiten des Cloudmodells berücksichtigen
Im von Microsoft dominierten Markt für Office-Software gibt es verschiedene webbasierte Alternativen. Sie bieten ähnliche Funktionen wie die klassischen Desktopanwendungen und sind zum Teil unter Open-Source-Lizenzen verfügbar. Web-Office-Programme wie Google Docs oder OnlyOffice laufen auf jedem Betriebssystem mit modernem Browser. Sie ermöglichen das gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten in Echtzeit und die Kommunikation per Chat und sind damit stärker auf Zusammenarbeit ausgelegt als die traditionellen Vorbilder. Die Online-Office-Anwendungen von Google und Microsoft sind dafür fest mit ihren jeweiligen Clouddiensten verbunden. Eine private Cloudanbindung ist nicht vorgesehen, was bedeutet, dass die Nutzung von Google Drive oder OneDrive zwingend erforderlich ist.
Webbasierte Office-Anwendungen haben einen geringeren Funktionsumfang als ihre Pendants auf dem Desktop und eignen sich daher weniger für komplexe Dokumente wie wissenschaftliche Arbeiten oder Buchmanuskripte. Ein anderes potenzielles Problem ist die Unterstützung von Microsoft-Office-Dateiformaten. Obwohl viele Anbieter behaupten, dass sie Office Open XML vollständig supporten, weicht die tatsächliche Darstellung teilweise von der in Microsoft Office ab. Dies gilt auch für den Dateiaustausch zwischen den Desktop- und Web-Apps von Microsoft selbst. Schließlich ist die Offline-Nutzung – wenn überhaupt – nur eingeschränkt möglich. Während Microsoft seine Benutzer spätestens bei fehlender Internetverbindung auf die Desktopanwendungen verweist, bietet Google lediglich eine Erweiterung für den Chrome-Browser an, um offline arbeiten zu können.
Alle Web-Office-Suiten in diesem Vergleich berücksichtigen unternehmensrelevante Anforderungen: Verschlüsselung von Dateien, Vergabe von Rechten und Rollen für granulare Zugriffsberechtigungen, sichere Authentifizierungsmethoden sowie Integrations- und Erweiterungsmöglichkeiten. Dementsprechend bieten alle hier betrachteten Anbieter Supportpakete gegen Gebühr an.
Google Workspace
Google Workspace [1], früher bekannt als G Suite, fasst Google Docs, Google Sheets und Google Slides für die Arbeit in Teams zusammen und ergänzt die Pakete um E-Mail, Meetings, Chat, ein Whiteboard und weitere Online-Tools. Die Suite kommt ohne Installation aus, da sie komplett im Webbrowser läuft. Die Daten werden im Cloudspeicher Google Drive abgelegt. Für die lokale Synchronisation von Dateien gibt es Desktopclients für diverse Betriebssysteme. Für jedes Workspace-Programm ist eine separate App für Mobilgeräte optional verfügbar. Die Google-Tools sind für die Echtzeit-Zusammenarbeit im Webbrowser optimiert, bei der mehrere Nutzer gleichzeitig an Dokumenten arbeiten können. Google Workspace unterstützt eine Vielzahl gängiger Dateiformate, darunter DOCX, XLSX, PPTX, PDF, ODT, ODS und ODP. Die Google-Office-Tools arbeiten jedoch ausschließlich online, was eine stabile Internetverbindung voraussetzt. Ein eingeschränkter Offline-Modus ist möglich, bedarf aber der Freigabe sowie der Installation der Offline-Erweiterung in Chrome.
Der Start gelingt einfach, indem Sie ein Google-Workspace-Konto anlegen, mit einer Domain verbinden und den gewünschten Tarif auswählen. Nach Verifizierung der Domain sowie der E-Mail-Adresse können Sie Teammitglieder zu Workspace einladen und das Team kann loslegen. Eine Stärke ist die intuitive UI, die sich übersichtlich präsentiert und auch für Neulinge einfach zu bedienen ist. Google hat dabei neben einer hohen Kompatibilität zu den Microsoft-Formaten das Hauptaugenmerk auf die häufigsten von Anwendern genutzten Funktionen gelegt. Eine Einschränkung etwa von Google Docs ist, dass es nur Fußnoten und keine Endnoten erstellen kann, sodass es sich nicht für wissenschaftliche Arbeiten eignet.
Mit dem Begriff Smart Canvas beschreibt Google den Ansatz des fokussierten Arbeitens in einer variablen Oberfläche, die in der Dokumentenansicht direkten Zugriff auf Zusatzfunktionen erlaubt. Ohne die Arbeitsansicht verlassen und zu anderen Programmen wechseln zu müssen, kann der Anwender E-Mails erstellen und verschicken oder direkt ein Meeting mit Google Meet eröffnen.
Google Workspace erlaubt es, eigene Dokumente, Tabellen oder Präsentationen hochzuladen, um sie als Vorlagen für das Erstellen neuer Dokumente zu verwenden. Allerdings ist Vorsicht geboten, da nur eine begrenzte Zahl von Absatzformaten verfügbar ist, während die Microsoft-Pendants es erlauben, eigene Formatvorlagen in beliebiger Zahl zu erstellen und zu verwenden. Wenn Sie Google Docs nutzen, um ein Word-Dokument zu bearbeiten, das mit individuellen Formatvorlagen daherkommt, und das Dokument anschließend wieder im Word-Format speichern, gehen alle ursprünglichen Vorlagen verloren.
Die Google-Office-Suite punktet insbesondere bei der Zusammenarbeit: Anwender können Dokumente in Echtzeit gemeinsam bearbeiten, Kommentare erfassen und Dokumente miteinander teilen. Alle Änderungen erfolgen in Echtzeit und zeigen sich unmittelbar den anderen Teilnehmern, was interaktive Arbeitsszenarien ermöglicht. Google Meet sowie Chat bieten Videokonferenzen und Messaging zwischen allen Beteiligten und lassen sich direkt aus allen Programmen nutzen. Die Teilen-Funktion ist dabei bisweilen lästig, da Adressaten ohne Google-E-Mail-Adresse für vollen Zugriff zunächst ein entsprechendes Konto erstellen müssen.
Google-Suite erlaubt nützliche Integrationen
Google Workspace zeichnet die tiefe Integration mit anderen Google-Diensten aus. So lassen sich beispielsweise Google Calendar und Gmail als Kommunikationszentrum direkt in der Office-Umgebung nutzen. Die Integration von Drittanbieter-Apps über den Workspace Marketplace ist möglich. Mit der integrierten Mobilgeräteverwaltung können Administratoren stärkere Passwörter erzwingen, Gerätedaten aus der Ferne löschen, iOS-Apps verwalten, Android-Arbeitsprofile verwenden und weitere Geräteeinstellungen festlegen.
Der Administrator des Workspace-Accounts hat über die Admin-Konsole vielfältige Steuerungsmöglichkeiten. Neben dem Verwalten der Benutzer und angemeldeter Geräte kann er Drittanwendungen integrieren und den Speicherstandort für die Daten bestimmen. Organisationseinheiten erlauben das Segmentieren von Benutzern und Speicherorten entlang der logischen oder geografischen Unternehmensstruktur. Der IT-Verantwortliche kann festlegen, ob Nutzer Dokumente nur innerhalb der eigenen Organisation teilen dürfen oder ob anonyme Freigabe-Links für Externe gestattet sind. Google Workspace bietet Datenverschlüsselung der Dokumente sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung. Ab Tarif Business Plus ist mit Google Vault eine Archivierung von Dokumenten möglich.
Preise und Einsatzgebiete
Google Workspace beginnt bei 5,75 Euro pro Benutzer und Monat. Alle wesentlichen Tools, 30 GByte Speicher sowie 24/7-Support sind inklusive. Die Preise reichen bis 17,25 Euro pro Benutzer/Monat für erweiterte Funktionen und Speicherplatz, während die Enterprise-Angebote variabel und über Google-Partner anzufragen sind. Auch sind spezielle Education-Tarife verfügbar, gemeinnützige Organisationen nutzen "Google Workspace for Non-Profits" auf Anfrage kostenlos. Für alle Varianten steht eine kostenlose 14-Tage-Testversion bereit.
Die Suite eignet sich optimal für Unternehmen jeder Größe, die ein umfassendes Cloud-Office inklusive E-Mail, Kalender und Zusammenarbeit benötigen. Organisationen, die spezielle Desktopsoftware oder sehr individuelle Anforderungen haben beziehungsweise deren Mitarbeiter viel offline arbeiten müssen, sollten den Einsatz genau prüfen.
Microsoft Office Online
Microsoft Office Online [2] ist die vollständig browserbasierte Version der Microsoft-Office-Suite. Sie umfasst Word Online, Excel Online und PowerPoint Online. Diese Applikationen sind integriert mit den Clouddiensten Microsoft Teams, SharePoint sowie Exchange. Die Browserprogramme unterstützen alle gängigen Office-Dateiformate wie DOCX, XLSX und PPTX sowie PDF, ODT, ODS und ODP. Der Funktionsumfang ist gegenüber den Desktop-Vollversionen Microsoft 365 beziehungsweise Office 2021 abgespeckt. Optisch sind sie ihnen sehr ähnlich, sodass sich eingefleischte Office-Anwender sofort zurechtfinden. Zudem sind Smartphone-Apps verfügbar. Die Offline-Nutzung ist allerdings nur eingeschränkt möglich.
Die Minimalanforderung ist ein kostenloses Microsoft-Konto. Laden Anwender Kollegen ein, um Dokumente gemeinsam zu bearbeiten, benötigen Letztere dafür kein Microsoft-Konto. Für das Arbeiten in Teams brauchen Sie jedoch einen kostenpflichtigen Account. Diesen können Sie nach Auswahl des gewünschten Plans online erstellen. Als Administrator beginnen Sie anschließend damit, Benutzer anzulegen, diese einzuladen und ihnen Lizenzen zuzuordnen. Sie können dabei detaillierte Zugriffs- und Sicherheitsrichtlinien festlegen.
Nach der Anmeldung haben die Benutzer sofort Zugriff auf die Office-Online-Apps. Da es sich um ein natives Microsoft-Produkt handelt, ist die Kompatibilität der Formate immer gegeben. Erfahrene Desktop-Office-Nutzer werden jedoch diverse Funktionen vermissen. So kann Office Online Makros anzeigen, aber nicht erstellen oder ausführen. In Excel Online fehlt etwa das Erstellen von Pivot-Tabellen mit externen Datenquellen, die Nutzung von erweiterten Diagrammtypen (wie 3D-Modelle und komplexe Diagramme) und die Möglichkeit, benutzerdefinierte Zell- und Tabellenformate zu erstellen oder zu bearbeiten.
Office Online ist tief mit Microsofts Clouddienst OneDrive integriert, was das Speichern, Teilen und gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten erleichtert. Alle Änderungen synchronisieren sich Echtzeit, sodass Teammitglieder sehen, wer gerade welche Teile des Dokuments bearbeitet. Die integrierte Kommentarfunktion sowie alternativ Microsoft Teams erlauben den Austausch in Echtzeit. Die Verzahnung mit Teams ermöglicht das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten direkt in der Teams-Umgebung. SharePoint bietet erweiterte Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Dokumentenverwaltung in Unternehmensumgebungen.
Integration von ownCloud erlaubt lokales Arbeiten
Office Online lässt sich mit einer Vielzahl von Drittanbieter-Anwendungen integrieren, um den Funktionsumfang zu erweitern. Administratoren können detaillierte Zugriffs- und Sicherheitsrichtlinien festlegen. Alle Daten werden sowohl während der Übertragung als auch im Ruhezustand verschlüsselt.
Ein Alleinstellungsmerkmal tut sich in der Verbindung mit ownCloud Enterprise auf: Besitzer einer Office-Server-Lizenz von Microsoft können das Web-Office-Paket in der eigenen Infrastruktur hosten und so die Daten lokal speichern. Auf Basis der WOPI-API (Web App Open Platform Interface) verbindet sich ownCloud Enterprise mit dem Office-Online-Server [3].
Mit dieser Integration öffnen Nutzer eine Datei von der ownCloud-Weboberfläche aus direkt in Office 365 Online. Ein exklusives Feature ist die Dateisperre für verbesserte Zusammenarbeit. Diese verhindert, dass bei der gleichzeitigen Bearbeitung eines Dokuments Versionskonflikte entstehen. Mit der ownCloud-Teams-Integration bietet sich zudem die Möglichkeit, die Teams-App an die Corporate Identity anzupassen und unter der eigenen URL zu hosten.
Preise und Einsatzgebiete
Microsoft Office Online ist Teil des Microsoft-365-Abonnements. Die reine Webvariante erwerben Sie mit dem Tarif "365 Business Basic". Er kostet 5,60 Euro pro Benutzer und Monat und umfasst die Web- und Mobilversionen der Office-Anwendungen sowie 1 TByte OneDrive-Speicher. Bis zu 300 Benutzer sind erlaubt, Support ist inklusive. Die weiteren Tarife Standard, Premium und Enterprise erweitern den Umfang auf die Desktopprogramme und schließen zusätzlichen Speicher sowie weitere Enterprise-Leistungen ein. Eine kostenlose 30-Tage-Version ist verfügbar. Private Anwender nutzen die Suite dauerhaft kostenlos.
Office Online ist ideal für Unternehmen, die stark in die Microsoft-Welt integriert sind und den De-facto-Office-Standard bevorzugen. Jedoch sollten IT-Verantwortliche klären, wie viele Nutzer die erweiterte Funktionen der Desktopversionen benötigen. Zudem ist eine stabile Internetverbindung erforderlich.
OnlyOffice
OnlyOffice [4] ist sowohl als Clouddienst als auch als Desktoppaket verfügbar. Die vom lettischen Anbieter Ascensio entwickelte Software umfasst Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationserstellung in einer einzigen Browseranwendung. Die Suite unterstützt eine Vielzahl von Dateiformaten, darunter DOCX, XLSX, PPTX, PDF, ODT, ODS und ODP. Auch PDF-Dateien lassen sich im selben Editor bearbeiten. OnlyOffice bietet eine benutzerfreundliche Plattform, die alle Funktionen in einem einzigen Editor vereint, unabhängig vom Dateiformat. Dieser Single-App-Ansatz erleichtert die Arbeit, da Nutzer nicht zwischen verschiedenen Anwendungen wechseln müssen. Der Editor erinnert an Microsoft Word, jedoch in einer stark verschlankten Version, die auf das Wesentliche reduziert ist. Dergestalt lassen sich auch komplexe Word-Dokumente und Excel-Sheets, die zuvor mit Microsoft-Tools erstellt wurden, problemlos importieren und korrekt darstellen. Die Offline-Nutzung ist durch eigenständige Desktop-Apps unter Windows und macOS möglich.
Mit DocSpace steht daneben eine Cloudumgebung zur Verfügung, die auch lokal einsetzbar ist. Dokumente und Formulare lassen sich dabei nicht nur mit den Desktop- und Webversionen, sondern auch mit den OnlyOffice-Apps für mobile Geräte betrachten, prüfen und ausfüllen.
Die Stärke von OnlyOffice liegt in den Teamfunktionen wie dem gleichzeitigen Editieren von Dokumenten durch mehrere User. So unterstützt das Paket nicht nur das gemeinsame Erstellen von Formularen, bei denen Felder in Dokumente eingebettet werden, sondern kümmert sich auch um deren Weitergabe an berechtigte Personen. OnlyOffice Docs umfasst Bearbeitungsmodi der Collaboration auf Zeichen- und Absatzebene, Überprüfung und Verfolgung von Änderungen, Kommentare und Erwähnungen, einen integrierten Chat sowie Plugins für Audio- und Videoanrufe.
Die Zusammenarbeit von Anwendern basiert auf sogenannten Kollaborationsräumen, die Dokumente, Aufgaben, Diskussionen und Kalender an einem zentralen Ort zusammenfassen. Dabei handelt es sich um virtuelle Dokumentenordner, auf die nur berechtigte Teammitglieder zugreifen können. An öffentlichen Räumen nehmen Externe über einen Teilen-Link teil. Benutzerdefinierte Räume basieren auf spezifischen Mitgliedern und ihren Rollen. In privaten Räumen werden alle Dokumente automatisch verschlüsselt.
Zahlreiche Möglichkeiten zur Integration
OnlyOffice liefert einen Konnektor, um OnlyOffice Docs mit NextCloud zu verwenden und Office-Dokumente innerhalb des Cloudspeichers zu bearbeiten. Der NextCloud-Admin installiert dazu die OnlyOffice-Integrations-App aus dem Marktplatz oder von GitHub. Zu den Features gehört die Unterstützung für die öffentliche Freigabe, das Teilen über NextCloud Talk, die Integration mit Desktop- und mobilen Apps von NextCloud und die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten in Echtzeit. Eine ähnliche Integration ist über den entsprechenden Konnektor auch mit ownCloud verfügbar.
OnlyOffice-Anwender können einzelne Dateien oder Ordner sowie ganze Räume mit externen Nutzern teilen und Räume in Cloud-Sites von Drittanbietern wie Google Drive, OneDrive, Dropbox oder anderen Cloud-Anbietern erstellen, die das Standard-WebDAV-Protokoll verwenden. Über Konnektoren [5] sind zahlreiche weitere Applikationen anbindbar, etwa Alfresco, Jira, Moodle oder Mattermost. Auch eine Erweiterung über Plug-ins ist vorgesehen und diese stehen beispielsweise für ChatGPT, Google Übersetzer, Spracheingabe, Zoom oder Zotero bereit.
Preise und Einsatzgebiete
OnlyOffice bietet eine kostenlose Community-Edition an, die unter der AGPL-v.3-Lizenz steht und auf 20 gleichzeitige Verbindungen beschränkt ist. Die kostenpflichtige Enterprise-Edition beginnt bei 6550 Euro pro Server für eine lebenslange Lizenz und bietet erweiterte Funktionen sowie Support. Zusätzlich gibt es die Home-Server-Edition für einmalig 149 Euro, die mobile Bearbeitung und bis zu zehn gleichzeitige Nutzer unterstützt, sowie Cloudservices ab fünf Euro pro Benutzer und Monat. Die Startup-Edition in der Cloud ist ebenfalls kostenlos und eignet sich für kleinere Teams. Sie umfasst bis zu zwölf Kollaborationsräume, einen Administrator, zwei Power-User, manuelle Backups und Unterstützung für alle Office-Dateien und Medienformate.
Die Suite kann sehr gut in kleinen bis mittelgroße Unternehmen zum Einsatz kommen, die eine kostengünstige, vielseitige Office-Suite mit Wahl zwischen Private und Public Cloud sowie lokaler Installation benötigen. Wer spezialisierte Office-Funktionen oder Lizenzen für mehr als 20 User benötigen, sollte OnlyOffice mit anderen Angeboten vergleichen. Und auch hier gilt: Arbeiten die Kollegen vorwiegend offline, passen Desktop-Anwendungen besser.
Collabora Online
Collabora Online [6, 7] basiert auf dem Code der Desktopsoftware LibreOffice und läuft vollständig im Webbrowser. Die Open-Source-Software vom gleichnamigen kommerziellen LibreOffice-Distributor Collabora unterstützt alle gängigen Office-Formate: neben den Microsoft-Formaten DOCX, XLSX, PPTX auch PDF sowie die eigenen Dateiformate ODT, ODS und ODP. Zudem bringt die Software mit Draw ein Zeichenprogramm mit. LibreOffice-Anwender fühlen sich in der nahezu identischen Weboberfläche sofort zu Hause. Für Neulinge ist die UI eher überladen und bedarf einiger Gewöhnung für ein flüssiges Arbeiten. Dafür erhalten sie eine sehr funktionsreiche Office-Anwendung, die kaum Wünsche offen lässt. Während der Hersteller die hohe Kompatibilität mit den Microsoft-Dateiformaten betont, zeigen sich in der Praxis jedoch durchaus Darstellungsfehler bei der Übernahme komplexerer Microsoft-Dokumente.
Collabora Online bedarf einer Cloudplattform als Infrastruktur, in die es sich als Anwendungspaket integriert. Die Cloudvariante von LibreOffice kann beispielsweise mit NextCloud, ownCloud oder EGroupware zusammenarbeiten, weitere Optionen sind Alfresco, SharePoint, Nuxeo, Moodle oder der Betrieb in Univention Corporate Servern als Enterprise-Linux-Betriebssystem. Mit NextCloud [8] oder ownCloud können Anwender Dokumente direkt aus dem Onlinespeicher heraus bearbeiten und teilen, Kommentare erstellen und in der Historie alle Änderungen verfolgen. Das Cloud-Office erbt daraus eine Nutzerverwaltung mit direkt angebundenem Speicherplatz.
In Verbindung mit NextCloud kann Collabora die NextCloud-Mobile-App zum Einsatz bringen. Dank dem reagierenden Design (Responsiveness) der Weboberfläche funktioniert das Arbeiten dabei auf Smartphones und Tablets auch ohne dedizierte App sehr gut. Die Cloudplattformen stellen den Anwendern darüber hinaus deren weitere Tools wie Kalender, E-Mail oder Chat zur Verfügung. Die Verbindung von Collabora mit EGroupware liefert als Bonus zudem die Möglichkeit, in den Office-Anwendungen auf die Daten aus EGroupware über Platzhalter zuzugreifen.
Überall webbasiert arbeiten
Um die freie Office-Suite in den Browser zu bringen, haben die Entwickler mit dem Libre-Office-Kit ein API geschaffen, das es erlaubt, einen Großteil des Desktop-Codes im Web wiederzuverwenden. Neben dem Laden und Speichern gilt dies insbesondere für das Rendering der Dokumente, damit diese online wie offline immer gleich aussehen. Collabora-Dokumente verbleiben dabei immer auf dem ausführenden Server, der nur eine Ansicht des Displays an den Browser sendet. Alle Daten sind dabei sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung verschlüsselt. Dieser Ansatz ermöglicht eine schnelle Ladezeit, und Änderungen stehen umgehend über WebDAV oder einen Synchronisierungsclient lokal zur Verfügung. Diese Architektur erfordert jedoch eine stabile und performante Internet- oder Intranetverbindung.
Collabora Online bietet mehrere Bereitstellungsoptionen. Für kleinere Teams und private Nutzer ist die Variante "Collabora Online – Built-in CODE Server" ideal, die sich direkt in NextCloud oder ownCloud Enterprise installieren lässt, indem der Admin einfach die App hinzufügt und als Backend auswählt. Diese Option erfordert keine zusätzliche Konfiguration und ist schnell einsatzbereit. Für größere und leistungsfähigere Umgebungen empfiehlt sich die Nutzung des Docker-Containers, der über einen Reverse-Proxy an die jeweilige Cloudplattform angebunden wird.
Preise und Einsatzgebiete
Die Community-Edition ist zum Testen und für die private Nutzung kostenlos. Der Business-Tarif kostet ab 20,80 Euro pro Benutzer und Jahr für 20 bis 99 Benutzer und bietet langfristigen Support und Sicherheitsupdates. Für 100 und mehr Benutzer bietet der Enterprise-Tarif erweiterten Support und Anpassungsoptionen mit Preisen auf Anfrage. Bildungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen werden Sonderpreise in Aussicht gestellt.
Collabora Online spielt seine Stärken besonders dann aus, wenn Unternehmen bereits NextCloud oder ownCloud nutzen. Auf Firmen, die nur ein kleines IT-Team ohne vertiefte Linux-Kenntnisse haben, kann Collabora Online jedoch eine administrative Herausforderung darstellen. Und auch bleibt festzuhalten, dass die Oberfläche nicht die benutzerfreundlichste ist. Zudem müssen leistungsfähige Server für die Remote-Bearbeitung bereitstehen.
Fazit
Für produktives und insbesondere kollaboratives Arbeiten stellen webbasierte Office-Programme eine flexible, leistungsfähige Alternative zu traditionellen Desktop- anwendungen dar. Wer auf plattformübergreifende Verfügbarkeit von Anwendungen und Daten angewiesen ist und dabei auf einen Teil der Features von Desktop-Apps verzichten kann, findet im Reigen der in diesem Artikel vorgestellten Produkte passende Werkzeuge.
Teams, die in beiden Welten unterwegs sein wollen, erhalten bei Microsoft, OnlyOffice und Collabora sowohl Weboffice als auch die leistungsfähigen Desktopprogramme. Organisationen, denen die Datensicherheit wichtig ist, finden in Collabora und OnlyOffice Suiten, die in der privaten Infrastruktur laufen können. Interessant ist die Verbindung aus ownCloud und dem Microsoft-Office-Online-Server, die Microsoft-Weboffice und private Datenspeicherung kombiniert. Google Workspace überzeugt durch sein benutzerfreundliches GUI und nahtlose Integration mit Google-Diensten, eignet sich jedoch weniger für datensensible Bereiche. Microsoft Office Online punktet mit einer vertrauten Benutzeroberfläche und exzellenter Kompatibilität, bietet jedoch nicht alle Funktionen der Desktopversion. OnlyOffice ist besonders vielseitig und wartet mit hoher Anpassungsfähigkeit auf, hat aber eine steilere Lernkurve. Collabora verfügt über einen sehr großen Funktionsumfang sowie eine hohe Flexibilität beim Betriebsmodell, setzt aber zugleich entsprechende IT-Kapazitäten für das Aufsetzen und Managen der Infrastruktur voraus.